Test Kettenschloss BC680 von Trelock. Wie bewährt es sich?
E-Bikes sind beliebt – auch bei Langfingern. Zwar wurden laut Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Jahr 2020 mit 145.000 versicherte Räder 5.000 weniger als 2019 gestohlen.
Die Schadenssumme lag 2020 jedoch unverändert bei 110 Millionen Euro. Es wurden also vermehrt teure Räder, mutmaßlich meist E-Bikes, gestohlen.
Da die Statistik nur die versicherten Räder enthält, dürfte die Dunkelziffer höher liegen. Deshalb kommt der Sicherung von E-Bikes eine noch höhere Bedeutung zu als sie ohnehin beim Fahrrad schon angebracht ist.
Trelock BC 680: Heavy Metal
Neben Bügel-, Falt- und Hinterbauschlössern kann man das E-Bike auch mit einem Kettenschloss sichern. Um Herauszufinden, welche Vor- und Nachteile das hat, haben wir das BC680 von Trelock zum Test gebeten.
Das BC680 bietet die Sicherheitsklasse 6, bei Trelock ist das die höchst mögliche Sicherheitsstufe. Leider legt jeder Hersteller eigene Sicherheitsklassen fest, somit sind diese Klassen nicht markenübergreifen vergleichbar, schade.
Alleine schon beim bloßen Anheben des BC 680 kommt Respekt auf: Das Teil ist wirklich schwer, die Redaktionswaage bleibt bei knapp über 3 kg stehen! Selbst abzüglich Pappe und Kabelbinder ist das noch ein ganz schöner Brocken.
Zum Vergleich: Das Faltschloss Abus Bordo 6000 ST kommt auf gut 1.200g, der Akku des Gravel E-Bike Blade99 von C.B.T Italia wiegt knapp über 2 kg.
Wo immer das Trelock BC 680 am E-Bike befestigt sein wird: Die Halterung sollte stabil sein, und das Bike sollte genug Zuladung bieten.
Wie bitte? Ja, richtig gelesen: Beim Test des E-Bikes Serial1 Rush/Cty konnte ich das Schloss nicht in der Packtasche mitführen, da der Gepäckträger zu wenig Zuladung erlaubte. Zum Glück hat das Serial1 noch einen Frontgepäckträger.
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Das Schloss selbst ist praktisch nicht verpackt, wozu auch? Ledigich eine Art Schuber aus Karton ist mit zwei Kabelbindern am Schloß befestigt, an einem der Kabelbinder sind die beiden Schlüssel verdeckt angebracht. Die Kettenglieder sind komplett mit einem schwarzen Kunststoffgeflecht ummantelt, das hauptsächlich als Kratz- und Klapperschutz dient. Da es, wie es sich im Verlauf des Tests zeigt, Hundezähnen keinen großen Widerstand entgegenstellt, wird das Geflecht wohl keine sicherheitsrelevante Bedeutung haben.
Jedoch verstärkt die schwarzeTextilummantelung das fast monolithische Erscheinungsbild des Trelock BC 680 – und diese massive Optik wirkt schon alleine durch den bloßen Anblick abschreckend.
Normaler Schlüssel
Das BC 680 wird weder mit Zahlenkombinationen noch irgendwie elektronisch per Bluetooth betätigt, sondern komplett analog mit ganz herkömmlichen Schlüsseln. Das mag altertümlich erscheinen, ist aber nach meiner Erfahrung immer noch die schnellste und effizienteste Methode, ein Fahrradschloß zu bedienen. dazu kann das BC 680 so lange es will irgendwo rumliegen, es muss nie an ein Ladegerät und es gibt keine Elektronik, die vielleicht im entscheidenden Augenblick versagen könnte.
Die schwarze Kunststoffverkleidung des Schlosskörpers, fühlt sich vertrauenserweckend stabil an, da knarzt und knistert nichts. Der picking-sichere Scheibenzylinder kann mit einem kleinen Schieber vor eindringendem Staub geschützt werden. Man muss eben nur daran denken, den dann auch zu schließen. Den Schieber jetzt federbelastet zu betätigen wäre nach meiner Meinung zu viel des Guten.
Die Kette des BC 680 besteht aus gehärtetem Stahl und ist nach den Normen „Sold Secure“ (GB) und „ART**“ (NL) geprüft. Das Schloß von Trelock erfüllt somit auch die Bedingungen vieler Fahrrad- und E-Bike-Versicherungen. Die Kettenglieder mit 9,5mm Durchmesser sind nicht aus rundem sondern aus vierkantigem Stahl gefertigt und setzen somit Bolzenschneidern mehr Widerstand entgegen.
Die Schlüssel selbst sind einfach nur Schlüssel, ohne LED-Beleuchtung oder sonstige Sonderfunktionen. Und das finde ich auch gut so. Denn was nicht da ist kann nicht kaputtgehen. Das BC680 verriegelt nicht automatisch, man braucht also beide Hände – beim dem hohen Gewicht des Schlosses ist das aber sowieso besser.
Anwendung des BC 680
Warum überhaupt ein Kettenschloß? Natürlich kann man das Bike auch mit einem GPS-Tracker versehen. Der verhindert aber einen Diebstahl nicht, sondern hilft dabei, das gestohlenen Fahrrad wiederzufinden. Also muss der Diebstahl selbst verhindert werden. Das geschieht am besten, indem man das E-Bike an einem festen Gegenstand anschließt. Denn so kann ein potentieller Dieb das Fahrrad nicht wegtragen und das Schloss in aller Ruhe in der gut ausgestatteten Werkstatt knacken.
Um ein E-Bike, besonders eines mit In-Tube-Akku und deshalb voluminösem Rahmenrohr, sicher anschließen zu können muss das Schloss lang genug sein. Das Trelock BC 680 bietet 110cm Länge. Egal ob das Dauertest-E-Bike Charger3 GT Vario HD 625 von Riese und Müller an einem Geländer alleine, oder gemeinsam mit einem anderen E-Bike auf dem Heckgepäckträger gesichert wurde: Die Länge des BC 680 hat sich in der Praxis bisher immer als ausreichend erwiesen.
Der Schließmechanismus beim BC 680 ist leicht zu betätigen, hakelt aber bisweilen ein wenig. Das Schliessstück rastet satt und vertrauenserweckend formschlüssig ein. Der Zwischenraum ist durch die Gummiabdeckung des Schliessstücks gegen Wasser geschützt. Auch nach langen Fahrten in der Regengischt auf dem Heckgepäckträger war kein Wasser in den Schlosskörper eingedrungen,
Durch die Textilummantelung hinetrlässt das Schloss keine Kratzer, man sollte jedoch beim Öffnnen aufpassen, dass das Schliessstück nicht irgendwo anstößt.
Fazit Kettenschloss Trelock BC 680
Das BC 680 hat sich bisher glänzend geschlagen. Es ist flexibler als ein Faltschloss und damit in vielen Fällen einfacher in der Handhabung. Das gilt auch für den Schließmechanismus, das sporadische Hakeln kennt man auch von anderen Schlössern. Das hohe Gewicht erweckt viel Vertrauen beim Besitzer, die massive Optik wirkt abschreckend.
Der Schließzylinder ist picking-sicher, die Kette selbst massiv – damit sollte dem „mal-eben-im-vorbeigehen“ und auch dem „heimlich-still-und-leise“ mitgehen lassen des teuren E-Bikes ein wirksamer Riegel vorgeschoben sein.
Der aus meiner Sicht einzige Nachteil ist, das es keinen Halter für das Trelock BC 680 gibt. Entweder man führt es in einer Packtasche mit, packt es auf den Gepäckträger oder wickelt es um den Rahmen des Fahrrads.
Zu haben ist das Trelock BC 680 im gut sortierten Fachhandel. Zum Preis von rund 63 € (UVP, Stand 13.11.2021) ist das Trelock BC 680 eine günstige Art, das E-Bike gegen Diebstahl zu schützen. Eingedenk des alten Spruchs, das immer das Fahrrad geklaut wird, das am wenigsten gut gesichert ist, bietet sich eine Kombination mit einem Rahmenschloss oder Faltschloss an.
Mehr Infos zum Schloss gibt es auf der Website von Trelock.
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Weitere InformationenTransparenzhinweis: Das Schloss wurde von Trelock kostenfrei und ohne Auflagen für den Test zur Verfügung gestellt.
[Text: [at], Fotos: VeloStrom]
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