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Urban Mobility Days by Eurobike: Gelungene Premiere in Frankfurt am Main

Lesezeit etwa 12 Minuten

[at] Urban Mobility Media Days 2019: Premieren-Event mit optimalen Bedingungen für 32 Aussteller und knapp 100 Medienvertreter aus dem In- und Ausland.

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Mit dem BZEN Milano bei den Urban Mobility Media Days (Klicken zum Vergrößern).

Sogar das Wetter spielte mit – zumindest am ersten Messetag. Bei sommerlichen Temperaturen konnten wir uns vor der eindrucksvollen Kulisse von „Mainhattan“ auf dem weitläufigen Areal der Agora Messe Frankfurt über Neuheiten informieren.

In lockerer, festivalartiger Atmosphäre fand ein hoch informativer Austausch zwischen Herstellern und Journalisten einerseits und innerhalb der Journalisten anderseits statt. Nach meiner Wahrnehmung ohne dass fühlbaren Barrieren. Vor allem innerhalb der „schreibenden Zunft“ wurde intensiv gefachsimpelt und „genetworked“, egal ob es sich um Vertreter von Print- oder Digital-Medien handelte.

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Teilnehmer des BBQ-Ride, der Autor ganz links im Bild.

Ein besonderes Highlight war der vom Veranstalter am Vortag veranstaltete BBQ-Ride. Bei einer Ausfahrt durch die City zum Luftbrückendenkmal am Flughafen und anschließendem gemeinsamen Essen konnte man sich besonders ungezwungen mit Ausstellern und Herstellern austauschen. Das verbindende Element, die Begeisterung für das Radfahren in allen Ausprägungen, sorgte einmal mehr für eine ungezwungenen Atmosphäre, bei der viele Anekdoten ausgetauscht wurden.

Am ersten Messetag nahmen die Probefahrten neben den Gesprächen natürlich einen großen Teil der Zeit ein. Leider hatte (nicht nur) ich mit anhaltend gutem Wetter gerechnet und so machte mir der zweite, fast komplett verregnete Tag der Urban Mobility Days einen dicken Strich durch meine Probefahrtenplanung. Trotzdem konnte ich einige Bikes für euch fahren.

Pinion, Neodrives und MTB-Cycletech

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MTB-Cycletech „Code“ mit Pinion, Gates und Neodrives, hier als S-Pedelec (Klicken zum Vergrößern)

Bereits im letzten Jahr wurden die Bikes von MTB-Cycletech vorgestellt. In Frankfurt waren zwei Räder mit dabei. Sie sind mit Pinion-Getriebe, Gates-Riemen und Antrieb von Neodrives ausgestattet. Das ergibt in Summe ein wunderbar wartungsarmes und vor allem leises Pedelec.

Während mich beim Pedelec neben Antrieb und Riemen vor allem die fein abgestufte Pinion C1.12 begeisterte, beeindruckte mich das S-Pedelec-Pendant mit einem sehr kraftvollen, gut dosierbaren Schub.

Beim S-Pedelec war die Pinion 1.9 XR verbaut, deren Gänge für das Geschwindigkeitsniveau perfekt gestuft sind. Die Unterstützungsgrenze von 45 km/h wird zügig erreicht und kann dank der passend von der Pinion-Box servierten Gänge auch gut gehalten werden.

Tern

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Premiere auf den Urban Bike Media Days 2019: das Tern HSD (Klicken zum Vergrößern).

Das die Urban Mobility Media Days von der Branche schon bei der ersten Ausrichtung ernst genommen werden zeigte Tern: Das HSD (Haul Stuff Daily, etwa: Transportiere Zeug jeden Tag) hatte seinen ersten Auftritt auf der Veranstaltung. Bei der Probefahrt zeigt es sich besonders von der komfortablen Seite. Der Rahmen sollte mit der angegebenen Nutzlast keine Probleme haben.

„Immer noch sehen viele E-Bikes wie ganz normale Fahrräder aus, an die Motor und Akku nachträglich angeschraubt wurden“, sagte Joshua Hon, Team Captain von Tern. „Wir haben das Projekt ‘HSD‘ mit dem Ziel gestartet, ein besseres, vor allem aber ein praktischeres E-Bike zu bauen. Für uns hieß das, herkömmliche Rahmenbauweisen, altgewohnte Rahmengeometrien und Laufradgrößen völlig neu zu überdenken. Und jetzt steht das HSD vor uns: ein kleines Bike, das durch seinen großen Nutzen überzeugt.“ Näheres zum Bike demnächst hier auf VeloStrom.

The Ruffian

The Ruffian
The Ruffian (Klicken zum Vergrößern).
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Das Lil’Buddy (Klicken zum Vergrößern).

Für ein besonders breites Grinsen sorgten meine Probefahrten auf den Bikes von The Ruffian.

Sowohl das Lil’Buddy als auch das The Ruffian selbst machen viel Laune. Es sind eher unkonventionelle Pedelecs, aber das genau macht deren Reiz aus.

Das Lil’Buddy wirkt mit seinen breiten Reifen knuffig und macht auf Retro, ist technisch aber aucf der Höhe der Zeit. Während das „The Ruffian“ mit den unverholenen Remineszenzen an Motorräder der 30iger Jahre Sympathiepunkte sammelt und sich erstaunlich komfortabel fährt.

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Flyer brennt ein wahres Feuerwerk an neuen Bikes ab, viele davon waren vor Ort im Truck dabei.

Mit großem Komfort beeindruckte mich auch das neue Flyer Goroc3, ein vollgefedertes Pedelec, STVZO-konform ausgestattet und mit Dual-Battery-Option auch für längere Pendelstrecken geeignet. Oder eben für besonders lange Etappen auf der nächsten Radtour.

Das Kiox-Display von Bosch ist erheblich kleiner als das Intuvia, ohne dabei an wirklich wichtigen Informationen zu sparen.

Coboc

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Famos: Coboc Ten Torino, Gravelbike als Pedelec (Klicken zum Vergrößern).

Bei Coboc gab es einiges zu entdecken. Angefangen vom ersten Tiefeinsteiger der Heidelberger, der fast noch unauffälliger als Pedelec unterwegs ist als die anderen Bikes des Herstellers weiter über das One Brooklyn Fat zum Ten Torino.

Letzteres konnte ich probefahren, und trotz des Regens überzeugte es mich: Denn es übersetzt das Konzeot des Gravelbikes sehr konsequent und gekonnt auf das Pedelec. Die Sitzposition ist gemäßigt sportlich und der Dropbar-Lenker bietet eine große Varianz an möglichen Griffhaltungen,  damit lassen sich auch lange Strecken souverän meistern. Und auch ohne Akku kann man das leichtgewichtige Bike noch gut fahren, ich hab’s ausprobiert. Ein ideales Pedelec fürs Bikepacking.

myBoo

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Tiefeinsteiger mit, logisch, Rahmen aus Bambus von myBoo (Klicken zum Vergrößern).

Von myBoo wird es im nächsten Jahr Pedelecs mit Shimano Steps E 8000 geben, mit etwas Glück findet dann auch eines der Exemplare seinen Weg in die VeloStrom-Redaktion.

Die eigentliche Sensation am Stand der Kieler war aber unelektrizifiert, jedoch nicht minder beeindruckend: Und zwar ein Tiefeinsteiger mit Bambusrahmen! Das erweitert das Modellangebot der Norddeutschen immer mehr in Richtung Vollsortimenter wovon auch die Menschen des  „Yonso Project“ in Ghana profitieren werden:

Durch den Bau der Rahmen, die in 80stündiger Handarbeit entstehen, werden berufliche Perspektiven für Menschen in Zentralghana geschaffen. Denn die dort erzielten Erlöse werden direkt vor Ort in Bildungsprojekte investiert. Aktuell entsteht in der ländlichen Ashanti Region die „Yonso Project x my Boo Model School“ die schon bald vielen Kindern eine gute Schulbildung ermöglichen wird.

Sorgen um die Qualität muss sich derweil niemand machen: Die blitzsauber verarbeiteten und aus Ghana angelieferten Rahmen werden in Kiel zu vollständigen Rädern komplettiert und sind weitgehend individualisierbar.

Brose

brose_pedelec_komponentenBrose zeigte auf Urban Mobility Media Days die Komponenten des Gesamtsystems: Denn statt bisher „nur“ den Antrieb werden Hersteller in Kürze auch Display, Bedienteile und Akku von den Berlinern beziehen können.

Besonders die Verriegelung des Intube-Akkus überzeugte mich durch besonders sattes, fast sämiges Einrasten. Wie sich das in der Praxis anfühlt wird sich hoffentlich bald in einem Testbike erfahren lassen.

Ortlieb

ortlieb_ordnungWer Ortlieb Front- oder Backroller kennt und möglicherweise im täglichen Pendeleinsatz nutzt, kennt auch das Problem:

Es passt eine ganze Menge rein, doch Kleinteile wie Geldbörse, Werkzeug oder Smartphone verschwinden oft schier unauffindbar in den Tiefen der Tasche. Kommt dann hoch ein Schloss als Ladung dazu verzichtet man besser darauf, ein Smartphone dazu zu packen.

Das es auch anders geht zeigte Ortlieb vor Ort mit einem Organizer-System in der Tasche.

Ein paar Stimmen von Teilnehmern

Uwe Weissflog, Communications Tern Europe:

„Ich finde es klasse, dass es nun neben der bereits sportiven Variante der Media Days nun auch die urbane Variante gibt. Für uns Hersteller und Marken, die ihren Schwerpunkt im urbanen Bereich haben, findet hier nun eine gemeinsame Plattform statt. Frankfurt als Standort mit seinem Großstadt-Flair ist perfekt und bietet natürlich super Bild-Material für die Medien. Die Media Days generell bieten einen konzentrierten Ansatz für eine kompakte Anzahl an Ausstellern, die sich auf die anwesenden Medien in entspannter Atmosphäre konzentrieren können. Auch der Zeitpunkt und der Vorlauf zur eigentlichen Messe ist für die Medien und für uns Aussteller ideal.“

Anja Knaus, PR-Managerin Flyer:

„Das ist ein sehr guter Querschnitt durch die E-Bike-Branche und bietet damit ideale Voraussetzungen für die Presse, um das Thema effektiv und zeitschlank zu bearbeiten. Für uns ist der Termin ideal. Wir hatten vor wenigen Tagen unsere Händler informiert und nun können wir mit voller Aufmerksamkeit und mit komplettem Test-Pool für Journalisten da sein. So wie sich die Branche auf das neue Format einstellen muss, so braucht mancher Medienvertreter noch Zeit, um den Termin fest in seinen Kalender einzuplanen. 2020 werden die Urban Mobility Media Days sicher den nächsten Schritt gehen.“

Heiko Truppel, Online-Marketing-Manager HP Velotechnik:

„Mit viel Spannung haben wir diese Premiere erwartet, die ja für uns als hessischer Hersteller ein Heimspiel ist. Für uns ist das Thema urbane Mobilität extrem wichtig und wir denken, dass die meisten Räder im urbanen Raum genutzt werden. Insofern sind die Urban Mobility Media Days eine konsequente und logische Fortsetzung der sportiven Media Days, die wir begrüßen und uns geehrt fühlen, bereits bei der Premiere dabei sein zu können.“

Markus Riese, Geschäftsführer Riese & Müller:

„Die Lage zentral in Deutschland ist super und Frankfurt als Metropole ist ideal, um moderne urbane Mobilität – und das bedeutet Fahrrad und Pedelecs – zu präsentieren. Ich finde es sehr gut, dass diese Veranstaltung nur für Medienschaffende ist und weder Handelsatmosphäre noch Verkaufsberatung die Gespräche prägen. In Sachen Besucher kann man das nicht mit den aktuellen Eurobike-Formaten vergleichen. Wir sind mit den ersten Stunden der Veranstaltung zufrieden.“

Teresa Rink, Marketing Croozer:

„Die Urban Mobility Media Days sind für uns eine optimale Gelegenheit, Medienvertretern die vielfältigen Möglichkeiten von Anhängern zu präsentieren. In der flexiblen Kombination mit Pedelecs sind vor allen Dingen Transport- und Hundeanhänger eine attraktive Alternative zum (Zweit)Wagen.“

Andreas Hombach, Leiter E-mobilität WSM:

„Der Erfolg des Fahrrades im urbanen Raum hängt im Wesentlichen auch von der Infrastruktur ab. Besonders der ruhende Verkehr darf dabei, wie beim Auto auch, nicht außer Acht gelassen werden. Es ist sehr gut, dass wir hier Gelegenheit haben, diesen Aspekt den Medien vorzustellen. Auf den großen Messen mit ihrem Produktneuheiten-Feuerwerk geht das nämlich allzu schnell unter. Deshalb sind die Urban Mobility Media Days ein wichtiger Beitrag zu Medienarbeit der ganzen Branche.“

Volker Haug, Sales-Marketing-Manager Ortlieb:

„Atmosphäre und Lage sind toll. Ich finde es wichtig und gut, dass das Thema ‚Urban‘ mehr in den Mittelpunkt der Branchenmedienarbeit rückt. Accessoires wie Taschen spielen beim urbanen Radfahren eine wichtige Rolle, die sie auf dem Urban Mobility Media Days auch einnehmen können.“

Torsten Mendel, Marketing/PR-Manager Abus:

„Ich begrüße, dass die Eurobike als Leitmesse dem urbanen Radfahren mehr Raum gibt und wir frühzeitig mit Medienschaffenden über Neuheiten sprechen können. Die urbane Mobilität wird sich in den nächsten Jahren stark verändern und wir als Fahrradbranche sollten und können das mit Veranstaltungen wie dieser mitgestalten. Das Ganze findet in einer super Location mit zentraler Lage und toller Organisation statt. Sogar ans richtige Wetter haben sie gedacht. Ein gelungener erster Aufschlag, auf den wir 2020 aufbauen können.“

Markus Fritsch, Herausgeber und Chefredakteur velobiz.de:

„Die Urban Mobility Media Days sind für uns Journalisten ein großartiger Service, um zentralisiert urbane Bike-Produkte zu testen, anstatt 40 Einzelveranstaltungen zu besuchen – das spart nicht nur Zeit, sondern ist im urbanen Umfeld Frankfurt auch die perfekte Location für die Recherche von Trends und Produktneuheiten aus erster Hand.“

Julie Montagnon, Veloelectrique24.fr:

„Ich bin wirklich glücklich mit diesem neuen Event in dieser großen freundlichen Bike-City. Ich finde hier eine Menge neuer Trends vor allem im E-Bike und Cargo-Bike Segment. Die Atmosphäre ist cool, man kann viel testen und hat genug Zeit für ausführliche Gespräche mit den Ausstellern.“

Hayley Everett, CyclingIndustry.News:

„Ich finde es großartig, dass Business, Medien und Marken hier zusammengebracht werden. Dies ist sehr hilfreich für uns und der persönliche Kontakt wird weiter gestärkt.“

See you next year!

„Wir haben der Fahrradindustrie eine weitere Plattform vor dem eigentlichen Messetermin geboten, um die kommenden Trends einem ausgewählten Kreis von Medienvertretern vorstellen zu können. Die Urban Mobility Media Days fanden zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort statt. Wir freuen uns über ein Top-Teilnehmerfeld auf Marken-Seite und auch bei den Medienvertretern ist die Resonanz ausgezeichnet“, bilanziert Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger die Premiere.

Als logische Konsequenz steht bereits zum Veranstaltungsende fest, dass die Urban Mobility Media Days by Eurobike auch im kommenden Jahr wieder in Frankfurt im ähnlichen Zeitfenster stattfinden werden.

[Text: VeloStrom/Messe Friedrichshafen GmbH, Fotos: VeloStrom, Gunnar Fehlau (1)]

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Alexander Theis
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