Ein leichtes E-Bike mit gut 16 kg und ein schweres E-Bike mit gut 29 kg an der Waage
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E-Bike Trends 2023: Blick in die Glaskugel.

Lesezeit etwa 5 Minuten

Wie Fehlkauf vermeiden? Was ist im neuen Jahr in, was ist out?

Das E-Bike ist in der Fahrradwelt weiter total im Trend. Das Angebot an Pedelecs wächst von Tag zu Tag und was, wichtig ist, es wird immer ausgefeilter. Für jeden Geschmack wird etwas geboten.

Das Jahr 2022 geht allmählich zu Ende und die Fahrradhersteller haben schon jetzt angefangen, ihre Ideen für 2023 in die Tat umzusetzen.

Ein leichtes E-Bike mit gut 16 kg und ein schweres E-Bike mit gut 29 kg an der Waage
Offensichtlicher Unterschied – aber nicht unbedigt ein Nachteil: Gewicht beim Light E-Bike und SUV-E-Bike.

Für die Fahrradsaison 2023 liefern die Hersteller mit SUV-E-Bike und Light-E-Bike zwei interessante und sehr unterschiedliche Trends. VeloStrom erklärt die Hintergründe und was Kaufinteressierte bei der Auswahl beachten sollten.

Das SUV E-Bik: Es gibt wenig, was es nicht kann!

Als E-SUV-Bikes rollen Alleskönner aus den Fahrradshops. Diese Art Pedelec bildet eine Schnittmenge zwischen E-Mountainbikes und E-Trekkingrädern.

Eine fest installierte Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzbleche machen sie für Alltagspendler:innen interessant. Features wie eine Federgabel, breite Lenker, grobe Mountainbike-Bereifung und wahlweise eine Vollfederung unterstreichen den sportlichen Charakter der Räder.

Dazu kommt ein ziemlich großer Akku, der die Fahrt deutlich verlängert. Meistens ist er im Unterrohr integriert, versorgt einen leistungs- und drehmomentstarken Tretlager-Motor.

Durch ihre Ausstattung bieten die SUV E-Bikes Sicherheit und Komfort auf Asphalt- und Waldwegen. Sie sind deshalb für Stadt, Land und längere Touren im leichten Gelände geeignet.


Ein typischer Vertreter eines SUV-E-Bikes ist das Charger 3 GT, das bei VeloStrom als Dauertest-E-Bike fährt.

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Charger 3GT von Riese und Müller

Das ist auch für Pendler:innen interessant, die ihre tägliche Strecke auch mal gerne auf Waldwege ausdehnen oder Routen abseits des Straßenverkehrs suchen.

Die Vielzahl der Möglichkeiten zeigt sich auch in den unterschiedlichen Modellen: Das „Moterra Neo EQ“ von Cannondale punktet mit Vollfederung und einer Variostütze. Beim „E-Antelao“ von Stevens ist eine Zuladung bis zu 140 Kilogramm möglich, beim „Yakun“ von Winora sogar 150 Kilogramm!

Zusätzliches Gepäck lässt sich hier an einem Frontgepäckträger befestigen. Flyer bietet das Crossover-Bike „Goroc 2“ nun auch als S-Pedelec-Variante an.

Leichtgewichte für die Stadt.

Sicher ist eins: Wo es Vorteile gibt, muss es auch Nachteile geben. Der Nachteil bei E-SUV-Bike ist sicherlich das Gewicht. Einfach schon alleine wegen der Vollausstattung. Das E-Bike einfach über die Treppe in den Keller zu tragen ist für viele Nutzer:innen nicht möglich.

Deshalb braucht es für die Stadt eine andere Art von E-Bike, das besser auf urbane Bedürfnisse abgestimmt ist.

Hier kommen die Light-E-Bikes ins Spiel. Durch kleinere Akkus und minimalistische Komponenten erreichen die Räder ein Gewicht von 15 bis 20 Kilogramm und liegen so im Bereich eines Trekking- oder Cityrades ohne E-Motor.

Markenzeichen sind eine schlanke Silhouette und eine Reduzierung auf das Wesentliche. Mit einfachen Worten erklärt, die E-Bikes punkten über ihr geringes Gewicht und nicht über hohe Wattstunden- und Drehmoment-Werte.

Während die SUV-E-Bikes vollausgestattet sind, muss bei den Light E-Bikes hingegen oftmals nachgerüstet werden. Die Zukunft sieht für diese Modelle trotzdem sehr vielversprechend aus. Leichte E-Mountainbikes und E-Rennräder könnten in den nächsten Jahren an Marktrelevanz gewinnen, da sie im Handling fahrradähnlicher sind.

Beispiele für diese Entwicklung sind im urbanen Bereich die „Urban Line“ von Riese & Müller, die durch Konnektivität, Wartungsarmut und agiles Fahrverhalten punktet.

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UBN Seven von Riese und Müller.

Ein weiteres Beispiel ist der „E-Flitzer“ von Winora, der einen kleinen Akku mit gerade einmal 250 Wattstunden hat.

Im sportlichen Bereich ist das E-Mountainbike „Lyke 11“ von Haibike zu nennen, das mit seinem Fahrspaß und agilen Fahrverhalten punkten möchte. In die gleiche Kerbe haut Rose Bikes mit dem Sneak+.

Nicht zuletzt bietet der heidelberger Hersteller Coboc schon seit je her leichte E-Bikes an. Beispiele sind das Tiefeinsteiger E-Bike Callio oder das Seven Montreal.


Fahrbericht Coboc Seven Montreal: Sportlich, elegant und leicht


Wichtig: Wie will ich das E-Bike einsetzen?

Da die bestehenden E-Bikes in den starken Bereichen der Trekking- und Mountainbikes auch 2023 weiterhin am Markt zu finden sind, haben Kaufinteressierte ein deutlich vielseitigeres Spektrum zur Auswahl.

Man muss sich bewusst sein, dass der stärkste Motor oder der größte Akku nicht immer am besten ist – oder dass ein leichtes E-Bike nicht immer schlecht ist.

Schon seit je her rate ich allen E-Bike Interessenten: Zunächst die Bedürfnisse abklären und danach das E-Bike auswählen und möglichst probefahren. Das sind die besten Mittel gegen einen Fehlkauf.

[Text:[at], Fotos: VeloStrom, Riese und Müller (1)]

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Alexander Theis
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