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Markt & Hersteller Merida

Umfrage zeigt Top Antriebs- und Top Pedelec-Marken

Lesezeit etwa 9 Minuten

[at] Was erwarten Verbraucher vom Pedelec-Markt? Was sind die Top- Antriebs- und Pedelec-Marken? Um das herauszufinden hat der Delius-Klasing Verlag seine Leser befragt. Die Ergebnisse sind sehr interessant, wie ich finde.

Der Delius-Klasing-Verlag gibt unter anderem die Zeitschriften „MYBIKE“, „E-MTB“, „bike“ und „TOUR“ heraus. Eine einer großen Umfrage unter den Lesern zum Fahrradmarkt brachte interessante Ergebnisse zu Tage. Aus den mehr als 1.000 Seiten des Gesamtergebnisses stelle ich einige davon die sich auf das Thema „Pedelec“ beziehen  in diesem Artikel vor.

Teilnehmer

Insgesamt nahmen 39.973 Leser der Zeitschriften „MYBIKE“, „E-MTB“, „bike“ und „TOUR“ an der Umfrage teil. Die genaue Verteilung ist in dieser Grafik zu erkennen:

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Die meisten Teilnehmer kamen also von den (mutmaßlich) nicht Pedelec fahrenden Lesern der „TOUR“ und der „bike“. Für mich wenig überraschend sind die meisten Teilnehmer der Umfrage männlichen Geschlechts. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen: Frauen sind zwar am Thema „Pedelec“ mindestens genauso interessiert wie Männer, jedoch überlassen sie das meist als „zu technisch“ empfundene Informieren zum Thema meist den Männern.

Andererseits ist die Summe des „Frauenanteils“ bei den Zeitschriften „EMTB“ und „MYBIKE“ höher als bei der „TOUR“ und der „bike“. Ein Indiz für das höhere Interesse von Frauen innerhalb der Zielgruppe der Zeitschriften am Thema „Pedelec“? Ich denke schon.

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Spannend ist auch die Verteilung des für das Thema „Fahrrad“ zur Verfügung stehenden Einkommens: Gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung ist das Einkommen ähnlich, das für das Thema „Fahrrad“ zur Verfügung stehende Einkommen, in der Umfrage „freies Einkommen“ genannt, jedoch erheblich größer:

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Einstellung zum Thema Pedelec

Leider enthält die Umfrage keine Angaben dazu, ob Leser der „tour“ zum Thema Pedelec befragt wurden, vermutlich ist der Trend „E-Roadbike“ noch zu frisch. Jedoch wurden die Leser der „BIKE“ zur ihrer Einschätzung zum Thema „E-MTB“ befragt, mit interessanten Ergebnissen:

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Obwohl die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen sind, haben über die Hälfte der Teilnehmer ein E-MTB bereits zur Probe gefahren. Die Zahlen zur definitiven Kaufabsicht sind hingegen leicht gestiegen. Das zeigt meiner Meinung nach, dass das Interesse am E-Mountainbike nach wie vor hoch ist. Jedoch sind überwiegen möglicherweise die Zweifel an der Tauglichkeit des E-MTB für die eigenen Belange.

Für die Hersteller spricht das meiner Meinung nach klar dafür, mit Events wie beispielsweise der  „Shimano E-Mountaibike-Experience“ einem größeren Interessentenkreis zu zeigen, was E-MTB’s können – und was nicht. Auch Test-Events wie die „E-Motions am Millstätter See“ können mit einem Probefahrtangebot in bergigem Ambiente viel zur Akzeptanz des E-Mountainbikes beitragen.

Die Leser der „BIKE“ stufen das E-MTB als weitere Art des Mountaibikes ein.

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Zunächst wenig überraschend sehen das die Leser der „EMTB“ anders: Sie sind der Meinung, dass das E-Mountainbike die dominierende Mountainbike-Radgattung sein wird:

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Jedoch ist interessant, dass nahezu jeder zweite Teilnehmer der Umfrage auch ein nicht-motorisiertes Mountainbike fährt und damit den direkten Vergleich der beiden Konzepte hat.

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Beliebtesten E-Mountainbike-Marken

Bei der Frage nach den beliebtesten E-MTB-Marken überraschte mich das Ergebnis, das „Platzhirsch“ Haibike bei der Kaufabsicht im Vergleich zum Vorjahr Federn lassen musste, dafür aber eher hochpreisige Marken wie Cube, Rotwild oder Merida zulegten:

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Das könnte durch den, ebenfalls in der Umfrage belegten Trend, zum höherwertigen oder spezialisierten E-MTB erklärbar sein:

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Top E-MTB-Antriebe

Während bei der Kaufabsicht der Top-EMTB-Antriebe Bosch und Yamaha Einbußen hinnehmen mussten, konnte sich Shimano deutlich steigern, auch Brose stieg in der Beliebtheitsskala und der brandneu auf dem Markt verfügbare Fazua-Antrieb ist erstmals bei der Umfrage vertreten. Besonders letzteres ist ein erfreuliches Indiz für die Marke aus München, die im Begriff ist den Performance-Sektor von E-MTB, E-Roadbike und auch Commuting aufzumischen.

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Alltags-, Trekking- und Tourenfahrer

Mit dem noch jungen Magazin „MYBIKE“, das aus den Publikationen „Trekkingbike“ und „E-Bike“ hervorging, spricht Delius-Klasing sowohl den „klassischen“ Radfahrer als auch den Pedelec-Fahrer an, der das Rad sowohl im Alltag als auch auf Reisen einsetzt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer ist recht hoch, knapp 18% der Teilnehmer besitzen ein Pedelec.

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Möglicherweise ist das relativ hohe Durchschnittsalter der Umfrageteilnehmer unter den Lesern der „MYBIKE“ für das recht hohe für das Fahrrad zur Verfügung stehende Einkommen bedeutsam. Die genannten hohen Kaufpreise der „konventionellen“ Räder sowie das für die Anschaffung eines Pedelecs angegebene Budget deuten schon darauf hin, dass die Umfrageteilnehmer besonderen Wert auf die Produktqualität legen.

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Befragt nach der Einstellung zum Thema „Fahrrad“ geben die meisten Teilnehmer die gesundheitlichen Vorteile des Fahrradfahrens an, „Umweltfreundliche Fortbewegung“ liegt mit 37% an vierter Stelle. Wobei beachtet werden muss, das Mehrfachnennungen möglich waren.

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Während gut 17% der Teilnehmer bereits ein Pedelec besitzen tragen sich 39,2 % der Befragten mit dem Gedanken, sich ein Pedelec zuzulegen. Interessant: 1,5% der Teilnehmer besitzen ein S-Pedelec, mit Kaufabsichten für die schnellen Pedelecs tragen sich hingegen 4,9%. Diese recht geringen Zahlen zeigen meiner Meinung nach deutlich die Zurückhaltung der Käufer bei den S-Pedelecs. Diese ist sicher hauptsächlich bedingt durch die rechtlichen Einschränkungen, die diese Gattung der Pedelecs im Alltag unterliegt.

Der momentan heiß diskutierte Trend zum Lastenrad zeigt sich in der Umfrage noch nicht. Doch immerhin 2,4% der Befragten tragen sich mit der Absicht ein Cargobike anzuschaffen. Hier wäre es interessant zu wissen, wie viele der Teilnehmer im städtischen bzw. ländlichen Umfeld leben.

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Top 10 Pedelec-Antriebe der Alltags-, Trekking- und Tourenfahrer

Das Ergebnis der Befragung nach den beliebtesten Pedelec-Antrieben zeigt das Bild, das man auch auf der Straße tagtäglich gut nachvollziehen kann: Sowohl bei Besitz als auch bei der Kaufabsicht führt Platzhirsch Bosch mit sehr deutlichem Vorsprung.

Während bei den Besitzern Panasonic und Yamaha die Plätze zwei und drei belegen, sind dies bei der Kaufabsicht Brose (Platz 2) und Shimano Steps (Platz 3). Beides für mich Indizien dafür, dass sich die Qualitäten der beiden Antriebe langsam herumsprechen.

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Top 10 Pedelec-Marken der Alltags-, Trekking- und Tourenfahrer

Bei der Frage nach den beliebtesten Pedelec-Marken der Alltags-, Trekking- und Tourenfahrer belegt Premium-Hersteller Riese & Müller sowohl beim Besitz als auch bei der Kaufabsicht den ersten Platz. Besonders unter Berücksichtigung der doch eher höheren Preise der Pedelecs der Weiterstädter ist das meiner Meinung besonders bemerkenswert.

Während beim Besitz Kalkhoff und Haibike den zweiten und dritten Platz belegen, dreht sich das bei der Kaufabsicht um. Gleiches ist am unteren Ende der Ergebnistabelle zu beobachten: Beim Besitz liegt Pegasus vor Bulls, bei der Kaufabsicht Bulls vor Pegasus.

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Fazit

Diese Umfrage zeigt meiner Meinung nach, dass das Interesse am Pedelec ungebrochen ist. Das Pedelec ist in der Lage auch Skeptiker zu überzeugen, was die Ergebnisse bei den Lesern der „bike“ deutlich macht. Ob dies auch dem E-Roadbike bei den Lesern der „TOUR“ gelingt wird die Umfrage vielleicht schon im nächsten Jahr zeigen.

Die Pedelec-Interessenten setzen auf Qualität und sind sowohl bereit als auch in der Lage vergleichsweise viel Geld für ein Pedelec auszugeben. Der Trend zum Cargobike ist in der Umfrage nur leicht zu erkennen, deutlicher zu sehen ist jedoch die Skepsis der Verbraucher wenn es um das S-Pedelec geht.

Besonders hier kann es sich für die Hersteller und Verbände lohnen sich auf politischer Ebene für einen Sinneswandel stark zu machen. Denn das S-Pedelec ist gerade für Pendler mit weiterem Anfahrtsweg ideal: Beim meinem Test des Stromer ST2S  war ich auf meiner Pendelstrecke nur ca. 15 Minuten langsamer als mit dem Auto aber 15 Minuten schneller als mit dem „normalen“ Pedelec unterwegs.

Damit bietet das S-Pedelec die Chance, noch mehr Pendler-Verkehr aufs Rad zu verschieben und damit die Verkehrswende zu beschleunigen.

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Das hohe Durchschnittsalter der Teilnehmer zwischen 40,5 und 53,2 Jahren (Schnitt deutschlandweit: 48,6) weist aber meiner Meinung nach auch noch auf ein wichtiges Problem hin: Das Pedelec scheint junge Menschen nicht in gleichem Maße zu erreichen wie die älteren. Vielleicht deshalb, weil bezahlbare aber dennoch attraktive Modelle für Jugendliche fehlen?

[Abbildungen: Delius-Klasing-Verlag]

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Alexander Theis
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