fc-bike-hannover-messe_160
Test & Technik

Brennstoffzellen-System für Pedelecs, Teil 3: Das System begeistert Hersteller und Endkunden

Lesezeit etwa 4 Minuten

[at] Nachdem sich der erste Teil dieser Artikelserie mit den Grundlagen und der zweite Teil mit der technischen Umsetzung beschäftigt, geht es in diesem Artikel um die eindrucksvolle Premiere des Systems.

Die Weltpremiere feierte das Brennstoffzellenbike auf der Hannover-Messe am Stand des Fraunhofer ISE. Die Hannover-Messe gilt als internationale Leitmesse der Industrie adressiert vor allem Hersteller im Bereich Maschinenbau und Anlagentechnik.

fc-bike-hannover-messe
Entwickler José Fernandez mit dem FC-Bike auf der Hannover Messe (Klicken zum Vergrößern).

Natürlich war Entwickler José Fernandez mit vor Ort um das System vorzustellen und alle Fragen ausführlich zu beantworten. “Das Interesse am Brennstoffzellensystem war überwältigend! Während der gesamten Messe war der mitgebrachte Prototyp stark umlagert. Wir konnten viele interessante Gespräche führen und erste Kontakte knüpfen!” erinnert sich Fernandez.

Auch die Fachpresse aus dem In- und Ausland berichtete über das wegweisende Konzept, das gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE entwickelt wurde. Ein spanischer Fernsehsender plant, über das System zu berichten.

Direkt im Anschluss an die Hannover-Messe stellte sich José Fernandez dem fachkundigen und kritischen Publikum und dem Erfinderwettbewerb der internationalen Spezialradmesse in Germersheim.

Die “Spezi” wie sie auch landläufig genannt wird, ist die weltweit größte Messe für Spezialfahrräder aller Art und natürlich prädestiniert für ein Pedelec mit einem Brennstoffzellensystem. José Fernandez hatte sich um die Teilnahme an der Erfindermesse der “Spezi” beworben. Unter den zahlreichen, sehr hochkarätigen Bewerbern wurden in einem Auswahlverfahren 10 Wettbewerbsteilnehmer ausgewählt, das Brennstoffzellensystem war einer davon.

Die Teilnehmer des Wettbewerbs stellten sich mit ihren Innovationen dem Urteil von Messepublikum und fachkundigen Jury. Diese war hochkarätig mit Daniel Pulvermüller (Gründer und Geschäftsführer von HP Velotechnik), Dietrich Lohmeyer (Gründer von Lohmeyer Leichtfahrzeuge und Akkurad sowie Fachbuchautor zum Thema “Velomobile” ) sowie Werner Stiffel (Urgestein der Szene, baut und teste seit über 50 Jahren alle möglichen Radtypen und ist Mitbegründer des HPV) besetzt.

gewinner-erfinderlabor_2019
José Fernandez (zweiter von links) bei der Preisverleihung der Erfindermesse der Spezi 2019 (Klicken zum Vergrößern).

José Fernandez: “Während des gesamten Wettbewerbs war viel los! Besonders begeistert war ich über die fachkundigen Fragen und das extrem hohe Interesse des Publikums. Auch einige Hersteller von Lastenpedelecs haben sich informiert, ob und wie das System an ihre Bedürfnisse angepasst werden kann, um das Reichweitenproblem besonders beim professionellen Speditonseinsatz lösen zu können.

Am Ende des Wettbewerbs belegte das Brennstoffzellensystem zur großen Freude seines Erfinders, den zweiten Platz. Daniel Pulvermüller begründete die Entscheidung der Jury und des Publikums mit dem wegweisenden Konzept und der sauberen Ausführung des Systems. Er schloss mit den Worten, dass er sich nicht wundern würde, wenn wir zukünftig alle mit Brennstoffzellensystemen unterwegs wären.

Hier ein Ausschnitt der Preisverleihung: https://youtu.be/MTO97ZqUsvA?t=631

Entwicklungspartnerschaften gesucht

Dr. Timo Kurz (Department Fuel Cell Systems Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems ISE) war maßgebend an der Entwicklung des Systems beseitigt. Er freut sich sehr über den Erfolg: “Das große Interesse aus dem In- und Ausland zeigt, dass der Markt für ein Brennstoffzellensystem im Pedelec vorhanden ist. Und der zweite Platz auf der Spezialradmesse zeigt eindrücklich, dass dieses Interesse auch von den Anwendern kommt.”

Dr. Kurz berichtet von vielversprechenden Kontakten, darunter sowohl Hersteller von Antriebssystemen als auch von Fahrrädern. “Die Entwicklung war ein erster, wichtiger Schritt, um die Machbarkeit und die praktische Umsetzung eines solchen System zu demonstrieren. Das ist uns, glaube ich, eindrucksvoll gelungen. Um das System jedoch bis zur Marktreife zu entwickeln bedarf es Partnerschaften mit Herstellern.”

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website des Fraunhofer ISE zu finden.

[Fotos: José Fernandez (2), VeloStrom (1)]

Der erste Teil ist hier, der zweite Teil hier und der vierte Teil hier zu finden.

Jetzt VeloStrom-Newsletter abonnieren und kostenloses E-Book-sichern:

Alexander Theis
Letzte Artikel von Alexander Theis (Alle anzeigen)