Das Fatbike von Jeep war bei VeloStrom zum Test. Ein Rückblick.
Aus meiner Sympathie für Fatbikes mache ich keinen Hehl. Die E-Bikes mit den dicken Reifen sind keine Pedelecs für jede(n). Aber wer sich auf diese besondere Gattung einlässt, erlebt einen ganz eigenen Reiz beim Radfahren.
Denn die großvolumigen Reifen bringen einen lässigen Fahrkomfort, mit dem holprige Radwege nur noch ein Schulterzucken ernten.
Genau dieses Erlebnis hat das MHFR7100 ein ums andere mal gebracht, und noch einiges mehr. Nun steht das E-Bike im Karton verpackt und wartet auf den Transport zurück zu Jeep.
Ein Rückblick
Im Juli 2022 kam das Fatbike nach Monaten des Wartens endlich an. Eigentlich hätte es im Januar schon eintreffen sollen. Doch die Corona-Krise hatte (nicht nur) der Fahrradbranche Lieferverzögerungen beschert, die man vorher nie für möglich gehalten hätte. Außerdem behandelte der Importeuer auf meinen Wunsch hin Kundenbestellungen bevorzugt.
Was gibts fürs Geld?
Als das Bike dann endlich da war, ging es ans Auspacken und Aufbauen. Der erste Artikel drehte sich ums Thema „Was bekommt man fürs Geld?“.
Schon bald danach musste das MHFR7100 in den Alltagsbetrieb. Dazu gehören natürlich auch Pendelfahrten ins Büro, die im August 2022 in einer der „schwersten Dürren der letzten Jahrhunderte“ (Wiesbadener Kurier) stattfanden. Gerade als ich diese Zeilen schreibe, habe ich das Gefühl, das es im Jahr 2023 noch schlimmer wird.
Reichweite ok?
Bei den Fahrten ins Büro überraschte mich der mit nur knapp 375 Wh Kapazität [-> „Was ist die Kapazität eines Akkus?„] positiv. Nach 35 Kilometern Strecke auf Stufe 5 waren noch 50% Akkukapazität übrig. Und das trotz Steigungen, bei der Hinterradnabenmotor kräftig mithilft.
Auch die breiten Reifen verurschen sicher großen Rollwiderstand, waren im Serienzustand aber auch für ein eigentümliches Fahrverhalten verantwortlich, das so gar nicht zum Fatbike passte. Mehr dazu ist in diesem Artikel zu lesen.
Was andere Reifen ausmachen!
Ein Fatbike ist prinzipiell ein E-Bikes für’s Grobe. Am Jeep MHFR7100 sind serienmäßig Reifen mit Straßenprofil aufgezogen. Das passt aus meiner Sicht zumindest schon einmal optisch nicht, doch das ist Geschmackssache. Da die Reifen aber auch ein eigentümliches Fahrverhalten verursachen und alles Experimentieren nicht half, habe ich ander Reifen aufgezogen.
Die Suche nach passendem Ersatz verursachte einen Preisschock: 125€ pro Stück! Wie ich diese Herausforderung gemeistert habe, lest ihr in diesem Artikel.
Authentisch?
Jeep hat ja ein bestimmtes Image. Ein optischer Sympathieträger ist das E-Bike MHFR7100 von Jeep definitiv. Doch wird es auch dem Anspruch an das Jeep-Image gerecht? Dazu befragte ich Mitglieder der Jeep-Communitiy.
Ausserdem habe ich durch eine kleine Modifikation das Fatbike Alltagstauglicher gemacht, ohne es optisch „weichzuspülen“. Mehr dazu gibts hier zu lesen.
Kurvenlicht!
Im Herbst und Winter braucht es bei fast jeder Fahrt Licht am Rad. dazu nutze ich das Premium Bikemate Lamenset von Aldi. Die Gelegenheit, am Jeep MHFR 7100 das Leval von Busch und Müller zu testen, liess ich mir trotzdem nicht entgehen.
Dabei handelt es sich um ein Kurvenlicht fürs E-Bike: Der Lichtkegel schwenkt in Kurven mit und leuchtet so das Sichtfeld besser aus. Von meinen Erfahrungen mit dem Leval von Busch und Müller lest ihr in diesem Artikel.
Wenig Schnee, trotzdem Spaß!
Kurz vor Weihnachten gabs Schnee! Im Rhein-Main-Gebiet zwar eher wenig, aber trotzdem genug, dass das Fatbike von Jeep die Vorteile der breiten Reifen zeigen konnte. Und das machte richtig Spaß, trotz der eisigen Temperaturen.
Blickfänger
Wer ein Fatbike fährt kann nicht unauffällig unetrwegs ein. Das stellt sich immer wieder heraus und es ergeben sich immer nette, interessierte Unterhaltungen. Auch wenn die Fragen über Alltagstauglichkeit, Reichweite, Sinn und Komfort immer ähnlich sind: Es macht Spaß auf diese Weise eine spannende Facette des Boom-Themas „E-Bike“ näherzubringen.
Fatbike mit Radaraugen
Als Gadget gedacht, erwies sich das Radarauge am Fatbike MHFR7100 schnell als sehr nützlich. Auch wenn die Installation nicht ganz so einfach war, wie ich dachte. Doch erst einmal installiert und konfiguriert ist besonders für Menschen, die auf verkehrsreichen Straßen unterwegs sind, ein echter Vorteil.
Und offenbar auch für alle, die auf einsamen Landstraßen fahren: Der Initiator des Dunav Ultra und Guide bei meinem Bikepacking-Abenteuer in Bulgarien hatte dieses Gadet auch montiert.
Jeep MHFR 7100 im direkten Vergleich
Während des Dauertests des MHFR7100 ergab sich eine einmalige Gelegenheit: Ich hatte gleichzeitig 4 Testbikes in der Garage und habe einen Tag genutzt, um mit jedem dieser E-Bikes nacheinander und ohne Pause die gleiche Strecke abzufahren.
Dabei waren Abschnitte mit Asphalt, Feld- und Waldwege. Es war eine extrem spannend zu erfahren, wie sich, trotz identischer Rahmenbedingungen, E-Bikes unterschiedlicher Charaktere ergeben.
Testfazit Fatbike Jeep MHFR 7100
Das Fatbike von Jeep ist ein robustes E-Bike ohne technische Spielereien. Draufsetzen, einschalten, losfahren und Spaß haben ist die Devise. Es gibt keine App, die gekoppelt werden müsste, kein Smartphone ist nötig um das Pedelec einzustellen. Das Display und Bedienteil am linken Lenkerende reicht vollkommen aus. Das passt zum Image von Jeep.
Die Reichweite des Fatbikes geht für den Alltagseinsatz in Ordnung, der Akku mit vergleichsweise wenige Kapazität sorgt, auch wenn das gerade bei einem Fatbike komisch klingt, für eine sinnvolle Gewichtseinsparung.
Kommentare im WWW zu den serienmäßig auf meinem Testbike montierten Reifen legen nahe, dass nicht nur meine Exemplare ein merkwürdiges Fahrverhalten an den Tag legten. Hier lohnt es sich aus meiner Sicht absolut im Zweifel andere Reifen aufzuziehen.
Wer das Fatbike auf dem Heckgepäckträger auf dem Auto transportieren will sollte unbedingt voher schauen, ob dann noch ein andere Bike mit draufpasst. Die üblichen Ratschengurte sind übrigens in der Regel nicht ausreichend lang für die breiten Reifen, hier muss man mit Spanngurten nachhelfen.
Das Fatbike von Jeep machte bei meinen Fahrten eine Menge Spaß, Pannen gabe es keine. Ab und an mal etwas Pflege bei der Kette, das wars.
Mehr Infos zum Jeep MHFR 7100 gibt es hier.
Alle Artikel zum Test des FatBike Jeep MHFR 7100
Diese Artikel zum MHFR 7100 von Jeep sind bisher erschienen:
- Neu im Dauertest: E-Bike MHFR 7100 von Jeep.
- Reichen Akkukapazität und Motorleistung? Erste Erfahrungen beim Pendeln ins Büro.
- E-Bike MHFR 7100 von Jeep im Dauertest: Reifenwechsel!
- Dauer-Test Jeep FatBike: Original & authentisch?
- Dauer-Test Jeep E-Bike: Jetzt mit Kurvenlicht!
- 4 charakterstarke E-Bikes im Vergleich
- Dauertest Jeep FatBike: Funktionalität?
[Text:[at], Fotos: VeloStrom]
gestellt.
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