Mit dem E-Bike fährt man oftmals länger und schneller als zuvor. Wie klappt das mit einem Hund?
Seit letztem Jahr gibt es einen Hund in der Redaktion bei VeloStrom: Mischlingsrüde Joey ist mittlerweile ein Jahr alt und hat sich prima eingelebt. Die ersten gemeinsamen E-Bike-Ausflüge haben wir mit einem Hunde-Korb gemacht. Da Joey nur knapp 5 Kilogramm wiegt ist das auch kein Problem. Doch welche Möglichkeiten gibt es bei größeren Hunden?
Hundekorb am Lenker oder auf dem Gepäckträger hinten?
Für kleinere Hunde, die nicht das Tempo eines Fahrrades bzw. E‑Bikes schaffen, bieten sich Hundekörbchen (z. B. „BA Pet“ von M‑Wave, oder Messingschlager.
Der Doggy von Klickfix lässt sich bei Bedarf komplett wetterfest verschließen. Von Cabrio über Windschutz bis zum komplett geschlossenen Körbchen ist alles möglich. Man merkt an vielen Details, das man sich bei Klickfix wirklich Gedanken zum Thema gemacht hat. Beispielsweise ist eine kurze Leine direkt im Körbchen befestigt und es gibt Taschen für Leckerli oder Wasser. Auch die Verarbeitung ist wirklich sehr gut und dem Preis angemessen.
Das Hundekörbchen wird mit einem Klickfix-Halter direkt am Lenker befestigt. Das, entsprechende Sorgfalt bei der Montage vorausgesetzt, hält zuverlässig. Tipp: Gerade beim E-Bike mit mittigem Bediendisplay muss möglicherweise der spezielle Adaper von Klickfix dazu bestellt werden.
Unsere Erfahrungen mit dem Doggy von Klickfix zeigen, dass das zusätzliche Gewicht von Joey beim Lenken schon deutlich zu spüren ist. Außerdem ist die Gefahr des „Lenkerumschlagens“ bei beladenem Körbchen recht groß, hier würde sicher ein Lenkanschlag helfen.
Deshalb haben wir im lokalen Heimtierbedarfshandel beim Angebot des Hundekorbs des Herstellers Trixie für knapp 50€ zugeschlagen. Die Machart des Hundekorbs ist eher einfach, die wandung vergleichsweise dünn. Wie sich das auf die Haltbarkeit auswirkt wird sich zeigen. Die Befestigung mit Hilfe einer justierbaren Klemmvorrichtung dagagen ist sehr praktikabel und hält bombenfest. Zudem ist die Beladung beim, auf dem Hinterbauständer, gepakten Rad deutlich entspannter. Wenn Joey sich während der Fahrt von rechts nach links bewegt wirkt sich das kaum auf die Fahrstabilität aus. Dafür ist der Korb nicht wetterfest verschließbar – man kann eben nicht alles haben.
Weiterlesen: Hundetransport im Korb auf dem Gepäckträger des Riese und Müller E-Bike Charger3 GT
Hund im Anhänger am E-Bike
Größere Hunde finden Platz in einem speziellen Anhänger, beispielsweise den Croozer Dog Jokke* „Wir haben Anhänger in drei unterschiedlichen Größen, sodass selbst der Transport von großen Hunden bis 45 Kilogramm möglich ist“, sagt Katharina Zimmermann aus der Marketing-Abteilung von Croozer. Damit die Gewöhnung an den Fahrradanhänger leichter fällt gibt es von Croozer ein spezielles Hundebett. Das passt in beide Händer und kann einfach herausgenommen und zu Hause als Hundebett genutzt werden.
Die großen Hunde könnten in der Regel zwar selbst mitlaufen, müssen aber mitunter aus Altersgründen oder aufgrund von Krankheiten geschont werden. „Außerdem stellen wir fest, dass speziell E‑Biker:innen sich einen Hundeanhänger besorgen. Einerseits, weil sie längere Strecken fahren wollen, die der Hund nicht mehr komplett schafft. Andererseits wird dank der Motorunterstützung das Zusatzgewicht von Anhänger mit Hund besser gezogen“, so Zimmermann.
Bei hohen Temperaturen im Sommer sei ein Hundeanhänger ebenfalls zu empfehlen, wie Zimmermann erklärt: „Asphalt kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung schnell auf 50 Grad und mehr erhitzen. Das kann die Fußballen der Hunde verbrennen.“
Neben dem E-Bike herlaufen
Wenn der Hund ausgewachsen, körperlich fit, verletzungsfrei und bewegungsaktiv ist, kann er problemlos neben dem Rad herlaufen und so seine Kondition stärken.
„Zehn Kilometer oder mehr sind abhängig von der Fitness und der Hunderasse schon drin. Man sollte allerdings darauf achten, den Hund nicht zu stark zu verausgaben und die Tourenlänge der körperlichen Verfassung sowie der Temperatur anpassen“, rät Alexander Giebler vom pressedienst-fahrrad, der selbst gern am Wochenende mit seinem sechs Jahre alten Mischling Bandi auf Radtour geht.
Wald- und Wiesenwege bieten sich für Hunde zwangsläufig besser an als Straßenverkehr. Dabei ist es laut Straßenverkehrsordnung sogar erlaubt, seinen Hund neben dem Fahrrad zu führen (§ 28). Der Hund sollte dabei jedoch aus Sicherheitsgründen möglichst auf Radwegen und rechts des Fahrrads geführt werden.
„Den Hund im Straßenverkehr an der Leine zu führen, ist ebenfalls sinnvoll. Diese ist locker in der Hand zu halten“, so Giebler. Festbinden am Lenker oder ums Handgelenk könne schnell zu einem Sturz führen, wenn der Hund sich losreißt. Giebler gibt ebenfalls zu bedenken, dass es auch auf Wald- und Wiesenwegen zu bestimmten Jahreszeiten eine Leinenpflicht geben kann. Diese gilt es zu beachten.
E-Lastenrad auch für Hunde interessant
Auch für den Hundetransport von größeren Hunden geeignet sind (E-)Lastenräder. Der Hund sollte dabei so groß sein, dass er über den Rand der Lastenbox hinaussehen kann, die Box hingegen einen möglichst flachen Einstieg haben (z. B. „Load“ von Riese & Müller), damit große, schwere Hunde selbst ein- und aussteigen können und nicht getragen werden müssen. Es gibt auch Modelle (z. B. Babboe Go-E HD 450*), die durch eine Tür das Ein- und Aussteigen erleichtern.
Für die ersten Runden ist es zudem wichtig, den Hund anzuleinen, damit er während der für ihn noch ungewohnten Fahrt nicht einfach aus der Box springt und davonläuft. Kleinere Hunde können in den üblichen Tierboxen, wie sie z. B. auch in Autos genutzt werden, optional auf Lastenrädern mit größeren Gepäckträgern („Loden One“ von Loden) mitgenommen werden.
[Text: [at], PD-F|Fotos: VeloStrom, LuckyBike]
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