Alle Radwege führten nach Frankfurt. Zur zweiten Ausgabe in der Mainmetropole hat die Eurobike an den vergangenen fünf Veranstaltungstagen ihre Position als Weltleitmesse für die Bike- und Future Mobility-Branche unterstrichen.
Der Spitzenmarke von mehr als 1.900 ausstellenden Unternehmen folgte mit 34.750 Fachbesuchenden und 31.840 Konsumenten am Wochenende (2022: 33.780 Business Days und 27.370 Festival Days) auch besucherseitig wachsender Zuspruch.
Trends, Hintergründe, nachhaltige Impulse
Die Eurobike 2023 spiegelt wider, mit welcher Dynamik die Mobilität auf zwei und mehr Rädern inzwischen unterwegs ist. Zehntausende Besucherinnen und Besucher folgten dem diesjährigen Messemotto „Hello Future“ und sorgten für allseits hohe Zufriedenheit.
Stefan Reisinger, Geschäftsführer des Veranstalters fairnamic GmbH bilanziert: „Die diesjährige Show knüpfte nahtlos an den Premierenerfolg im vergangenen Jahr an. Wir konnten quantitativ sowie qualitativ zulegen und haben ein großartiges Momentum. In Frankfurt wurde die Strahlkraft verbreitet, die die Branche aktuell benötigt. Damit wird die Eurobike Treiber der Verkehrswende und rückt das Fahrrad, E-Bike [-> Was ist ein Pedelec?] und die Leichtelektromobilität noch stärker in den Fokus.“
Positives Resümee
Auch die ausstellenden Unternehmen können nach fünf pulsierenden Messetagen ein positives Resümee ziehen.
Bernhard Lange, geschäftsführender Gesellschafter der Paul Lange & Co. OHG erklärt: „Die Eurobike 2023 war ein voller Erfolg. Das gestiegene nationale und internationale Besucheraufkommen zeigt, dass die Messe in ihrer neuen Heimat Frankfurt angekommen ist und ihren Status als Welt-Leitmesse der Fahrradbranche endgültig wiederhergestellt hat. Natürlich ist allen bewusst, dass noch herausfordernde Monate vor uns liegen. Doch mit der durchweg positiven, optimistischen und kämpferischen Stimmung, die überall spürbar war, sendet die Eurobike ein ganz wichtiges Signal. Denn Radfahren – das wurde in Frankfurt mehr als deutlich – ist als zentraler Kern moderner, nachhaltiger Mobilität nicht wegzudenken. Mittelfristig liegen großartige Zeiten vor uns.“
International!
Aus insgesamt 122 Ländern kam das Publikum zur Messe Frankfurt und sorgte bis zum Veranstaltungsschluss am Sonntag auf 150.000 Quadratmetern Hallenfläche samt großem Außengelände für beste Stimmung.
Hersteller von E-Bikes, Sport- und Alltagsrädern und neuen, nachhaltigen Mobilitätsformen waren ebenso auf der Eurobike vertreten wie Zubehöranbieter, Zulieferer, Dienstleistende oder Handelsorganisationen. Insgesamt wurde eine positive Aufbruchstimmung registriert, die auch stark in die Politik und globale Medienlandschaft strahlt.
Beim begleitend zur Eurobike durchgeführten Nationalen Radverkehrskongress sagte Hessens Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Tarek Al-Wazir: „Besonders hat es mich gefreut, dass der Nationale Radverkehrskongress erstmals im Zusammenhang mit der Eurobike durchgeführt werden konnte. Das zeigt die wirtschaftliche Bedeutung des Radverkehrs und verstärkt den Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren.“
In Frankfurt herrscht breiter Konsens: Die Menschheit steht mit Klimawandel, Digitalisierung, Urbanisierung und demographischem Wandel an einem Wendepunkt. Nur gemeinsam mit allen Playern der Rad- und Mobilitätsbranche kann es gelingen, diese großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
Fast 200 Weltpremieren
Die 31. Eurobike war mit rund 200 gemeldeten Weltpremieren und mehr als 300 Einreichungen für den Eurobike Award auch eine starke Neuheitenschau.
Dass die Branche damit optimistisch in die neue Saison gehen kann, ist Heiko Müller, Gründer und Geschäftsführer von Riese & Müller, überzeugt: „Der Markt sowie unsere Produkte und Innovationen sind definitiv bereit für die Zukunft und die Fahrradbranche besitzt so die Kraft, Mobilität zu verändern.“
Der Gang durch die Messehallen machte deutlich: Das E‑Bike ist und bleibt der sprichwörtliche Fortschrittsmotor. Hier werden künftig völlig neue Zielgruppen erschlossen.
Eurobike Festival Days
Neben dem Fachpublikum mobilisierte die Begeisterung für das Radfahren am Wochenende mit den Eurobike Festival Days auch die Konsumenten zum Messebesuch.
31 840 Fahrradbegeisterte staunten hier über die Show-Performances mit Weltstars der Trial und BMX-Szene, fieberten beim Bembel-Crit Radrennen mit, testeten ausgiebig Bike-Neuheiten auf der Demo Area oder informierten sich in der Bike Travel Area über internationale Radreise-Angebote.
„Zwei Tage feierte die Branche mit allen Bike-Fans das Thema Fahrrad und Mikromobilität. Die Resonanz darauf ist sehr gut und wir konnten vielfältige Begeisterung entfachen, um künftig mehr Menschen auf das Rad zu bringen“, freut sich Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich.
Die hohe Zufriedenheit der Besucherinnen und Besucher wurde über alle fünf Messetage hinweg bestätigt und lag bei 94 Prozent.
Eurobike 2024
Die 32. Eurobike findet von Mittwoch, 3. bis Sonntag, 7. Juli 2024 auf dem Gelände der Messe Frankfurt statt. Festival Days: Samstag und Sonntag. Weitere Informationen unter: www.eurobike.com.
Über die Eurobike
Die Eurobike ist die zentrale Plattform des Bike- und Future Mobility-Universums. Zusammen mit Visionären aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Mobilitätsbranche schafft sie Räume für Austausch, neue Ideen, Perspektivwechsel und starke Partnerschaften für innovative Mobilitätslösungen und neue Geschäftsmodelle. Die boomende und sich rasant verändernde Fahrrad- und Future Mobility-Branche haben in der Eurobike ihre gemeinsame Plattform. Sie setzt neue Maßstäbe und identifiziert Leitthemen in den Bereichen Sport, Freizeit, Gesundheit und Mobilität, entwickelt sich ständig weiter und bringt die weltweite Community live zusammen.
Über die fairnamic GmbH
Mit der Gründung der fairnamic GmbH besiegelten die Messegesellschaften Frankfurt und Friedrichshafen eine Partnerschaft mit Schwerpunkt innovativer Mobilität. Durch gebündelte Kompetenz sowie Marktkenntnis, globaler Aufstellung, Markenstärke und Schnelligkeit wird die Marktposition in den Zukunftsmärkten Fahrrad, E-Bike, Micromobility und General Aviation gestärkt. Die Marken Eurobike und AERO sowie ihre Satelliten bilden dabei den Schwerpunkt des Joint Ventures. Ziel ist der Ausbau und die Weiterentwicklung der beiden Leitmessen.
Kommentar
Die Eurobike 2023 zeigt: Die Fahrradmesse ist in Frankfurt am Main angekommen! Man merkte deutliche Verbesserungen gegenüber der ersten Ausgabe im Vorjahr. So war die Beschilderung besser, die Stände und Hallen waren einfacher zu finden. Sicherlich half da aber auch, dass ich mich langsam an das riesige Messeareal gewöhnt.
Der Zuspruch bei den Probefahrten, insbesondere an den Festival Days, war enorm. Bei besonders gefragten Modellen (z.B. dem Delta-Sesselrad von HP Velotechnik) musste man etwas Geduld mitbringen.
Die Hinwendung zum Thema „Micromobilität“ war ebenso deutlich zu spüren: Es ist einfach ungewohnt, auf einer gefühlten Fahrradmesse von E-Rollern oder E-Leichtmotorrädern überholt zu werden. E-Bikes hingegen waren überwältigend präsent. Der Boom reißt nicht ab und ermutigt immer mehr Hersteller, auch alte, wohlbekannte Namen wie Steppenwolf wiederzubeleben oder, wie bei Grundig, komplett neu zu denken.
Trotz großer Hersteller konnte man aber immer noch hoch interessante Nischen-Hersteller finden, die mit ihren Pedelecs ganz bewußt nicht dem Mainstream folgen.
[Text: fairnamic, Fotos: fairnamic, VeloStrom]
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