Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Eurobike Award 2023 sind prämiert worden. Die höchste Auszeichnung „Gold“ wurde 9x vergeben.
Zudem wurden die zwei Sonderpreise Startup und Green Award verliehen. Die internationale Leitmesse Eurobike vergab dieses Jahr erstmals die Preise auf der Messe in Frankfurt.
Innovationen im Vordergrund
In diesem Jahr standen besonders Innovationen im Vordergrund, die das Fahrradfahren einfacher und sicherer werden lassen.
Eine Vielzahl von deutlichen Verbesserungen bestehender Komponenten zeugt von dem bestehenden Wunsch der Verbraucher nach nachhaltigen Erleichterungen im Fahrradalltag. Auch lässt sich ein ungebrochenes Interesse and Pedelecs und E-Bike feststellen, was die Vielzahl an Einreichungen und Prämierungen unterstreichen.
Eine hochkarätig besetzte Fachjury aus der Bike- und Mobilitätsbranche bewertete alle eingereichten Produkte anhand des Innovationsgrades, der Funktionalität, der Nachhaltigkeit, des Designs sowie der Verarbeitungsqualität und Materialauswahl.
Aus über 300 Einreichungen wurden insgesamt 45 Awards an besonders neuartige und qualitativ überzeugende Produkte in folgenden Kategorien vergeben:
- Fahrräder
- E-Bikes
- Leichtelektrofahrzeuge bis zu 45km/h
- Elektrokleinstfahrzeuge
- Komponenten
- Zubehör
- Bekleidung und Accessoires
- Digitale Lösungen sowie
- Mobilitätslösungen und -infrastruktur.
Renommiertes Gütesiegel
„Die Eurobike Awards stehen für neueste Trends und Technologien einer Branche, die unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft bewegt. Wir freuen uns, dass wir dieses renommierte Gütesiegel wieder in die weltweite Leitmesse als wichtigen Baustein integriert haben“, so Dirk Heidrich, Eurobike-Projektleiter.
Innovationen im Bereich E-Bikes beinhalten beispielsweise MagicManuals von Kalkhoff Bikes, ein Tool zum einfachen und schnellen Kennenlernen von Produkten verschiedener Hersteller der Fahrradbranche. Mit RX Connect von Riese & Müller gelingt es durch Hard- und Software E-Bikes miteinander zu vernetzen und Daten auszuwerten, womit Sicherheit und Fahrspaß deutlich erhöht werden. Auch das neue eBike ABS von Bosch zeigt, welche großen Innovationen im Bereich der E-Bikes von der Branche entwickelt wurden.
Editors Choice
Neunmal gabs den begehrten Gold-Award. Die Preisträger sind:
- SRAM Corporation Europe für SRAM XX Eagle Transmission
- MOUSTACHE – J
- Robert Bosch GmbH für Bosch eBike ABS
- Thule Sweden AB für Thule Epos
- Tout Terrain GmbH & Co. KG für Tout Terrain Pamir
- Shimano Europe für AUTO SHIFT & FREE SHIFT
- SCOTT SPORTS SA für SCOTT Lumen 900 SL
- Scholz & Volkmer GmbH für Call a Bike Fahrrad-Station
- Pinion GmbH für Pinion E-Drive MOTOR.GEARBOX.UNIT
Im Folgenden stelle ich euch meine Favoriten unter den 9 Preisträgern vor.
MOUSTACHE – „J“
Moustache? Nie gehört? Ich denke, das wird sich bald ändern!
Die Gründer des französischen Herstellers waren vor über 10 Jahren ihrer Zeit weit voraus, als sie beschlossen, eine rein elektrische Fahrradmarke aufzubauen. Mittlerweile verkauft Moustache weltweit mehr als 65.000 E-Bikes aller Kategorien!
Mit dem Moustache „J“ wird sich diese Zahl sicher erhöhen – und dazu beitragen, die Marke auch in Deutschland bekannter zu machen.
Moustache schreibt als Zielsetzung für das preisgekrönte E-Bike: „Mehr als nur ein neues Bike. Für das neu entwickelte „J“ haben wir uns 2 Ziele gesetzt: kurze Lieferketten und hohe Intuitivität. Dinge einfach zu halten ist kompliziert! Wir haben einen genialen zweiteiligen Rahmen und integrierten Motor, Akku und Federung erschaffen. Ein Alurahmen ohne Schweißnähte, produziert in Frankreich! Eine Neuheit! Das „J“ ist originell und richtet sich an Radsport-Liebhaber und -Neulinge. Erfrischende Einfachheit, hoher Komfort, tolles Handling, cleane Optik, für praktisch jeden Einsatzzweck und jede Anatomie: Dieses E-Bike interpretiert Design und Funktion völlig neu! Auch der Fertigungsprozess ist der Start in ein neues Zeitalter – für Moustache und die Branche.“
Wenn man sich das „J“ ansieht fällt sofort der zweigeteilte Rahmen auf. Am Hauptrahmen ist der Gepäckträger-Rahmen angebracht, während Motor und Antrieb in einer Art Triebsatzschwinge zusammengefasst sind. Das ist aus zwei Gründen clever:
Da Kettenrad und Ritzel auf einer Ebene liegen und gemeinsam gefedert werden, ändert sich die Kettenlänge beim Ein- und Ausfedern nicht. Das vereinfacht den Aufbau und verringert den Wartungsaufwand, da keine Umlenk- oder Spannrollen benötigt werden.
Durch den, am Hauptrahmen angebrachten, Gepäckträgerrahmen wird das Gepäck mit gefedert, hat also keinen Einfluss auf die ungefederten Massen. Die Federung kann so, unabhängig von der Beladung, sensibler ansprechen und Unebenheiten ausgleichen, der Komfort erhöht sich signifikant – auch ohne große Federwege mit voluminösen und schweren Dämpfern.
Durch den tiefen Einstieg wird das E-Bike zum Unisex-Bike. Die großvolumige Bereifung mit leichtem Stollenprofil macht das „J“ tauglich für viele Fahrradwege, die auch einmal unbefestigt sein können. Die Kraft des Bosch Performance Line CX wird per Gates-Riemen ans Hinterrad weitergereicht, wo eine Enviolo Hinterradnabenschaltung stufenlos schaltet [-> Was ist eine stufenlose Nabenschaltung?] – all das verringert den Wartungsaufwand.
Am hervorragend verarbeiteten, in Frankreich produzierten Rahmen sind keine Schweißnähte sichtbar – ein ästhetischer Genuss!
Alles in allem ist das Moustache „J“ aus meiner Sicht ein vielseitiges E-Bike, dass das Zeug zum Bestseller hat.
Zu finden ist Moustache auf der Eurobike in Halle 12, Stand A08 und im Freigelände F12.0 Stand F23. Mehr Infos zu Moustache gibts online unter https://moustachebikes.com/de/
Pinion E-Drive MOTOR.GEARBOX.UNIT
Im gestrigen Artikel habe ich die Pinion MGU schon kurz vorgestellt.
Die Pinion Motor.Gearbox.Unit ist die E-Bike-Technologie der nächsten Generation. Sie vereint einen leistungsstarken Elektromotor mit bewährter Pinion Getriebetechnik und elektrischer Schaltung zu einem völlig neuen Antriebssystem – mit bis zu 12 Gängen und bis zu 160 Nm Drehmoment am Hinterrad!
Das bringt harmonische abgestimmte Leistung kombiniert mit sorgloser Schaltperformance und verändert integratives E-Bike-Design nachhaltig. Alle Antriebskomponenten, der Motor, die Schaltung, die Sensorik und die Software, sind so aufeinander abgestimmt wie nie zuvor.
Das Ergebnis ist ein nahezu wartungs- und verschleißfreier Antriebsstrang in einer Einheit: Der Hersteller verspricht das nur alle 10.000 km ein Ölwechsel fällig ist. Die Pinion MGU ist in Deutschland entwickelt und gefertigt.
Schaltung und Antrieb in eine Einheit zu integrieren ist keine neue Idee. Aber bisher konnte sich dieses Konzept am Markt nicht durchsetzen. Das könnte der Pinion MGU jetzt gelingen. Denn de Antrieb steckt in einem Gehäuse, das kaum größer ist als das anderer Tretlagerantriebe!
Dank interner Sensoren, die Eingangsdrehmoment, Motordrehzahl, die Position der Schaltwelle und der Kurbelarme sowie Trittfrequenz und Geschwindigkeit kontinuierlich messen, sollen ein herausragendes Fahrgefühl und blitzschnelle, knackige Schaltvorgänge in allen Situationen und auf jedem Terrain ermöglichen. Dabei soll sogar das Schalten unter Last in beide Richtungen problemlos mit den zierlichen Hebeln am rechten Lenkerend möglich sein.
Am linken Lenkerende sitzt an diese Bike ein Bediensatellit, der mich irgendwie an die Bedienarmaturen an Motorrädern erinnert. Kein schlechter Vergleich, wie ich finde, denn durch die großen, sogar beleuchteten, Tasten ist die Bedienung sicher auch mit Winterhandschuhen kein Problem. Das passt zur Zielgruppe der Vielfahrer, Stichwort „Ölwechsel nur alle 10.000 km“. Alternativ ist auch ein HMI [-> Was ist ein HMI?] mit integriertem Display verfügbar.
Zu finden ist Pinion in Halle 12.0, Stand B18, Probefahrten sind im Freigelände F12.0, Stand H43 möglich. Mehr Infos zu Pinion gibt es online: https://pinion.eu/
[Text: Fairnamic, [at], Fotos: Fairnamic, VeloStrom]
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