Am letzten Wochenende fand in Düsseldorf die Cyclingworld 2024 statt. Ich war für euch da und hier kommt der erste Teil meiner persönlichen Highlights.
Die Cyclingworld Düsseldorf hat sich zu einer der wichtigsten Fahrrad-Publikums-Messe in Deutschland entwickelt. Im Areal Böhler, einer alten Industrieanlage, belegt die Messe mittlerweile 6 Hallen! Dazu kommt noch ein große Freiareal mit einer Teststrecke, die auch für MTB einen Offroad-Teil umfasst.
Der besondere Reiz der Cyclingworld liegt in der bunten Durchmischung: Es gibt keine Trennung nach Kategorien. Hier findet man E-Bikes neben Zubehör, Reisezielen neben Vintage-Bikes, Rennrädern neben Cargobikes.
Das holt einen aus der eigenen Bubble und sorgt für spannende Eindrücke. Den erste Teil der für mich spannendsten Produkte der Messe kommt hier:
Hepha: Ganz schon günstig
Kürzlich veröffentlichte der ZIV die aktuellen Fahrradmarkt-Zahlen (VeloStrom berichtete). Laut diesem Bericht betrug im Jahr 2023 der Durchschnittspreis bei E-Bikes 2.950 €.
Schaut man sich auf dem Markt um, stellt man schnell fest, das man bei diesem Preis Kompromisse bei Ausstattung oder Qualität machen muss.
Bis man auf Hepha trifft. Das Hepha Trekking 7 bleibt in der Performance-Version beim aktuellen Angebotspreis mit 2.799 €* (UVP) deutlich unter dem Durchschnittspreis.
Bietet aber einen Mittelmotor mit 90 Nm Drehmoment, einen Akku mit 708 Wh Kapazität, ein großes brilliantes Farbdisplay, 1×10 Kettenschaltung, hydraulische Scheibenbremsen, eine Federgabel, Markenbereifung, Hinterbauständer, Schutzbleche, Beleuchtung – und sogar geglättete Schweißnähte („smooth-welded“) für die Optik.
Wem 80 Nm Drehmoment reichen (zum Vergleich: Der Bosch Performance Line CX bietet 85 Nm) und auf einen smooth-welded-Rahmen verzichten kann kommt mit 2.499 €* für das Hepha Trekking 7 Long Range für 2.499 €*nochmal deutlich günstiger weg.
Selbst das Spitzenmodell Hepha Trekking 7 Ultra, das einen Mittelmotor mit 100 Nm Drehmoment bietet, ist mit 2.999 €* nur ganz knapp über dem ZIV-Durchschnittspreis.
Das ist in dieser Qualität und Preisklasse einmalig! Wie geht das? Unter anderem durch eine extrem hohe Fertigungstiefe, die sogar den Motor und die Steuerung umfasst. Entwicklung und Design efolgen dabei in Deutschland, die Fertigung an unterschiedlichen Produktionsorten weltweit – aber auch in Maisach bei München.
Heißer Spartipp: Aktuell bietet Hepha auch einige gebrauchte E-Bikes ab knapp unter 2.000 €* an! Die E-Bikes sind wenige Kilometer gelaufen, wurden überholt und gehen mit identischer Garantie wie die neuen E-Bikes an die neuen Besitzer.
Für alle, die lieber auf einem E-MTB unterwegs sind gibt es bald das Hepha 7 Mountain – das in der Long Range-Version ebenfalls unter dem ZIV-Durchschnittspreis bleibt!
Mehr zu Hepha gibts online unter https://hepha.com/de
Die Gebrauchtbikes sind unter https://hepha.com/de/pages/used-e-bikes zu finden.
Zum Thema „Probefahrten“ habe ich einen Tipp von einer Hepha-Mitarbeiterin bekommen: Wer bei der Händlersuche auf der Website bei Hepha keinen Hepha-Händler in der Nähe findet für eine Probefahrt findet, der schreibe einfach eine Email an Hepha. Die Münchner werden sich dann darum kümmern, ein E-Bike zur Probefahrt an einen Fahrradhändler in der Nähe des Interessenten zu liefern. Coole Sache, oder?
Moustache: Ganz schön vielseitig
Frankreich hat eine lange und glorreiche Vergangenheit im Fahrradbau. Man denke nur an die Räder von Peugeot oder Motobecane.
Moustache ist dabei, diese große Tradition, in die moderne Zeit transferiert, weiterzuführen. Die Firma
aus den Vogesen, vor 10 Jahren gegründet, konzentriert sich dabei von Anfang an auf E-Bikes mit Bosch-Motoren.
Zum Beispiel beim „Lundi“ mit dem charakteristischen Moustache-Lenker, beim filigran wirkende Schwestermodell „Mardi“ oder beim grandiose SUV-Bike „Weekend“. Leider war das Fatbike „Samedi 26 FAT“ nicht in Düsseldorf.
Seit kurzem auf dem deutschen Markt präsent, ist man bei Moustache besonders stolz darauf, beim SAZbike Lieferanten-Ranking auf den 1. Platz der Handelspartner 2023 Fahrräder/E-Bikes gewählt worden zu sein. Bei diesem Preis wählen die Fachhändler in den Punkten Außendienst, Innendienst, Service/Reklamation, Vormontage, Fertigungsqualität und Nachhaltigkeit Ihren Favoriten.
Die Pedelecs der Franzosen sind, bis auch wenige Ausnahmen, nach Wochentagen benannt. Eine dieser Ausnahmen ist das E-Bike „J“.
Bei diesem E-Bike hat das Team um die Gründer Greg Sand und Manu Antonot die Vision verwirklicht, die Lieferketten möglichst kurz zu haltenn. Der Weg des Rahmens vom Beginn der Fertigung bis zur Endmontage verkürzt sich beim „J“ von 18.500 Kilometer auf weniger als 1.000 Kilometer!
Bei der Fertigung des Aluminiumrahmens wird eine Legierung verwendet, die direkt aus Erz gewonnen wird und von Herstellern aus Frankreich und Italien bezogen wird. Während des Herstellungsprozesses wird darauf geachtet, dass sämtliche Abfallprodukte und überschüssige Materialien recycelt werden, was die Nachhaltigkeit des Verfahrens unterstreicht.
Der Rahmenguss des zweiteiligen Gestells findet in Vitrolles, unweit von Marseille, statt. Hierbei wird ein bisher unvergleichliches Gießverfahren angewandt. Durch geschickt platzierte interne Verstärkungen erreicht der vollgefederte Tiefeinsteiger-Rahmen eine Torsionssteifigkeit, die mit der eines klassischen Diamantrahmens vergleichbar ist!
Die notwendigen Fräsarbeiten werden in Poligny im französischen Juragebiet vorgenommen. Im Anschluss wird der Rahmen in Schirmeck im Elsass einer Pulverbeschichtung unterzogen. Dieses Verfahren macht den Gebrauch von Lösungsmitteln, die in traditionellen Lackierverfahren verwendet werden, hinfällig.
Die finale Montage der E-Bikes findet dann im Moustache-Werk in den Vogesen statt.
Dieser Herstellungsprozess zeigt nicht nur das Engagement für Qualität und Präzision, sondern spiegelt auch eine tiefe Wertschätzung für Umwelt und Nachhaltigkeit wider.
Das „J“ ist mit seinem vollgefederten Fahrwerk das, was Fahrerin oder Fahrer haben wollen:
City-Bike, Trekking-Bike oder e-MTB! Dank vielfältiger Kombinationsmöglichkeiten (mit oder ohne Schutzbleche, großer Gepäckträger oder minimalistisch, sollenbereift oder Straßenreifen…) ist das „J“ besonders vielseitig – und besonders komfortabel, wie ich bei der Eurobike 2023 selbst erfahren konnte.
In den letzten Monaten hat das „J“ viele renommierte Preise abgeräumt: Eurobike Gold Award, den German Design Award, den Design & Innovation Award und den Gold iF Design Award.
Neben dem „J“ gibt es noch 69 (!) weitere Modelle – 69 Gründe, mal bei Moustache vorbeizuschauen!
Mehr Infos findet man online unter https://moustachebikes.com/de oder bei einem der Händler in dem gerade rasant wachsenden Händlernetzwerk.
Red Rebane „Easy Exo“: Ganz schön clever
Eine besonders clevere und variable Möglichkeit, Lasten auf dem Rad zu transportieren, bietet Red Rebane aus Schwerin mit „Easy EXO“. Auf den ersten Blick sah das, was ich am Stand auf der Cyclingworld sah, aus eine weitere Packtasche.
Doch beim zweiten Blick fiel mir auf, das es viel cleverer ist:
„Easy Exo“ wird zwar wie eine Packtasche am Gepäckträger befestigt. Doch im Gegensatz zu einer Packtasche ist die Lösung aus Schwerin viel variabler: Mit zwei einfachen Handgriffen öffnet sich eine Art, an den Seite offene, „Ladebucht“.
In dieser Ladebucht lassen sich dann Gepäckstücke, Einkaufstaschen, Rucksäcke, Päckchen, Werkzeugkisten, Holzhohle oder Musikinstrumente transportieren. Da die Belastbarkeit bei 10 kg liegt, kann man sogar kleinere Getränkekisten transportieren.
Die Ladung kann übrigens an der Seite nicht herausfallen: Mit zwei einfachen Handgriffen wird das Ladegut mit zwei stabilen Gurtbändern fixiert. „Easy Exo“ macht sich bei Nichtgebrauch schön flach (30x30x2 cm, Gewicht ca. 700 Gramm), und kann mit einem einfachen Trick auch dauerhaft am Rad montiert bleiben.
Red Rebane spricht davon, das mit „Easy EXO“ jedes Rad zum Lastenrad wird – und da ist auch was wahres dran. Die Schweriner fertigen „Easy EXO“ in der eigenen Manufaktur selbst, beziehen 90% der Rohstoffe aus Deutschland und den Niederlande und geben 5 Jahren Garantie auf ihre Arbeit.
Easys EXO ist ab 99 €* im Online-Shop von Red Rebane erhältlich.
Mehr Infos gibt es unter https://red-rebane.de/produkt/easy-exo/
Advanced: Ganz schön leicht
Advanced aus dem hessischen Offenbach, im letzten Jahr mit dem „Reco“ ausgezeichnet, präsentierte auf der Cyclingworld 2024 das Offroad Pro Gravel.
Der elegante Rahmen aus Carbon und der kompakte SX-Motor von Bosch ermöglichen ein schlankes und mit nur 13 kg sehr leichtes Pedelec. Natürlich trägt dazu auch der mit 2 kg leichte, nicht herausnehmbare Akku mit 400 Wh Kapazität bei.
Nur 400 Wh Kapazität? Ja, doch durch die sportliche Auslegung mit leicht laufenden Reifen und der gut abgestuften, kabellos (!) zu schaltenden, SRAM Apex AXS 1×12-Schaltung ist man in der Praxis mit dem Offroad Pro Gravel wohl meist oberhalb der Unterstützungsgrenze des Pedelec-Antriebs unterwegs.
So wird die Unterstützung wohl nur bei Anstiegen gebraucht – und erweitert so die Reichweite der 400 Wh auf deutlich mehr als das von herkömmlichen Pedelecs gewohnte Maß.
Der Vorteil eines Gravelbikes liegt darin, mit einem sportlichen, rennrad-ähnlichen Rad nicht nur auf glattem Asphalt sondern auch auf Feld- und Waldwegen unterwegs zu sein. Neben einer Version mit Rennlenker ist das Offroad Gravel Pro auch mit einem geraden (Flatbar)-Lenker zu haben.
Das erweitert die Möglichkeiten beträchtlich – bis hin zum Bikepacking, bei dem man mit wenig Gepäck abseits ausgefahrener Wege unterwegs ist.
Das eben dieser Einsatztweck auch von Advance angepeilt wird ist, an der großen Anzahl von Befestigungsmöglichkeiten an der starren Carbongabel zu erkennen.
Einziger Wermutstropfen: Am Ende eines lagen Graveltages (oder bei einer Rast unterwegs) muss man das Bike zum Aufladen in die Nähe einer Steckdose bringen: Der Akku ist ja im Rahmen verbaut.
Trotzdem war das Gravel-Bike für mich einer der Höhepunkte der Messe – und lädt zum Träumen ein: Ich sehe mich schon unterwegs auf dem Advanced Offroad Pro Gravel – es muss ja nicht gleich der CandyBGraveller sein.
Abus: Ganz schön sicher
Die Zahl der E-Bikes steigt, im letzten Jahr wurden laut ZIV Marktbericht 2,1 Millionen E-Bikes verkauft. Und damit erstmals mehr als Fahrräder ohne E-Unterstützung!
Damit einher gehen aber auch steigende Diebstähle. Ist das Bike schon weg hilft eine gute Versicherung. Aus meiner Sicht ist es jedoch besser, auf ein hochwertiges Schloss zu setzen.
Abus präsentierte auf der Cyclingworld ein neues Bügelschloss: Das Granit Super Extreme 2500 ist mit einer speziellen Beschichtung aus Wolframcarbid auf Schlosskörper und Bügel versehen. So soll das Schloss auch mit einem Trennschleifer kaum zu knacken sein. Folgerichtig sortiert Abus das Granit Super Extreme 2500 in die höchste Schutzklasse 15+ ein.
Mit seinem Gewicht von ca. 2.500 g übertrifft es das Faltschloss Bordo Granit (Schutzklasse 15) um etwa 600 Gramm.
Der Halter des Granit Super Extreme 2500 sorgt für einen klapperfreien Transport des Schlosses, zum Beispiel am Oberrohr.
Früher gab es bei der Frage zum Preis eine Fahrrad-Schlosses die „10%-Regel“: Der Preis eines Fahrradschlosses sollte 10% des Preises des Fahrrads beitragen.
Beim Preis von 299,95 €* für das Abus Granit Super Extreme 2500 passt diese Regel punktgenau auf den vom ZIV errechneten Durchschnittspreis eines E-Bikes in Deutschland.
Mehr Infos zum Abus Granit Super Extreme 2500 gibt es online bei abus.com.
Tenways: Ganz schön geräumig
Tenways hat mit dem CGO600 mit dem famosen MIVICE- M070 Antrieb einen Leichtgewichtsmeister am Start. Mit dem brandneuen Cargo One bieten die Niederländer jetzt auch ein Lastenrad.
Das elegante Cargo-Bike wird jedoch von einem Bafang-Tretlagermotor angetrieben, der seine Kraft über einen Gates-Riemen an die stufenlose Enviolo-Schaltung [ -> E-Bike FAQ: Was ist eine stufenlose Nabenschaltung?] ans Hinterrad weiterreicht. Der Akku mit 48V-Technologoie hat eine Kapazität von 960 Wh und ist griffgünstig am Lenkrohr angebracht.
Bei einem Leergewicht von 58 kg und einem zulässig Gesamtgewicht von 250 kg (beides Hestellerangabe) kann das Cargo One bis zu 192 kg zuladen. Die Gepäckbox bietet bis 800l Fassungsvermögen und ist mit einem Kindersitz und zwei 5-Punkt-Sicherheitsgurten versehen.
Nach Angabe von Tenways ist die Sitzbank werkzeuglos entfernbar – und sollte tatsächlich mal die berühmte Waschmaschine transportiert werden müssen kann selbst die Gepäckbox leicht demontiert werden.
Besonders faszinierend: Tenways rüste das Cargo One bereits mit Blinkern aus! Die sind elegant in die Gepäckbox integriert und als „dynamische Blinker“ ausgeführt: Der Blinklicht scheint somit „zu laufen“.
Das sieht nicht nur dynamisch aus sondern erzeugt durch den Wischefekt auch mehr Aufmerksamkeit. Die Bedienung erfolgt intuitiv über das am linken Lenkerende verbaute Bedienteil, über das auch die anderen Antriebsfunktionen gesteuert werden.
Im Korb des Tenways Cargo One würde sich sicher auch Redaktionshund Joey auf Tour wohlfühlen. Doch obwohl Joey nicht an Sachen herumkratzt: Ich bin mir nicht sicher, ob das geschäumte Material des Korbs seinen Krallen, zum Beispiel beim Reinspringen oder Drinsitzen, im Alltag lange stand halten würde. Aber vielleicht ergibt sich ja mal ein Test.
Das Tenways Cargo One ist zum günstigen Preis von 4.999 €* zu haben, das Rain Cover ist im Preis schon enthalten.
Mehr Infos zum Bike gibt es online unter tenways.com.
Schlusswort
Das war der erste Teil meiner steng subjektiven Highlights der Cyclingworld Europe. Ich freue mich, das ihr bis hierhin dabeigeblieben seid. Den zweiten Teil findet ihr hier.
[Text: [at], Fotos: VeloStrom]
[*alle Preise stand 22.03.2024)
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