Fahrradverleihsystem in Mainz
Über'n Tellerrand

Leihfahrräder boomen weiter

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[at] Leihfahrradsysteme werden immer populärer, um dem Verkehrsinfarkt zu entgegen zu wirken. Zwischenzeitlich ist von mehr als 600 Städten die Rede, die aufs Leihrad setzen, und der Boom geht weiter.

Fahrradverleihsystem in Mainz
Station des erfolgreichen Fahrradverleihsystems „MeinRad“ der Mainzer Verkehrsgesellschaft

Auch auf der letzten Velo-City-Konferenz im französischen Nates waren Leihfahrräder ein großes Thema. Nachdem JCDecaux mit „Vélib“ im Juli 2007 in Paris ein Fahrradverleihsystem etablierte, schient sich der Markt dafür in ein Millionengeschäft zu verwandeln.

Zumindest wenn man den Prognosen der Unternehmensberatung „Roland Berger“ folgt, die sich intensiv mit dem Zukunftspotential des Themas „Fahrradverleihsystem“ beschäftigt haben.

Stand der Dinge

Die Analyse besagt, das im Dezember 2013 weltweit in mehr als 640 Städte Fahrradverleihsysteme mit mehr als insgesamt 640.000 Fahrrädern betrieben wurden. Davon verteilten sich in Europa ca. 150.000 öffentliche Fahrräder auf 472 Städte und 31 Länder.

Die größte Anzahl Fahrräder wurden in Asien gezählt: 460.000 Fahrräder in 10 Ländern und in 108 Städten. Zur Zeit hat China die größten Fahrradverleihsysteme; die Städte Wuhan und Hangzhou betreiben alleine 90.000 bzw. 70.000 Fahrräder. In den Top-Ten können nur Paris mit 24.000 und London mit 8.000 Rädern mithalten, die anderen Plätze werden von chinesischen Städten belegt.

Die Studie von Roland Berger führt als Erfolgsfaktor für Verleihsysteme eine geringe Verleihgebühr auf. Die Fahrradverleihsysteme würden außerdem hauptsächlich zur Überwindung kurzer bis mittlerer Distanzen eingesetzt und würden so die Lücke zwischen anderen Transportmöglichkeiten schließen.

Prognose

Roland Berger prognostiziert ein Wachstum innerhalb der nächsten 5 Jahre von derzeit 640.000 bis hin zu 2,3 Millionen Leihfahrrädern weltweit und sieht im Jahr 2020 einen Marktvolumen zwischen 3,6 und 5,3 Milliarden Euro.

Das sind in der Tat beeindruckende Erwartungen, man darf gespannt sein, ob sich der Markt tatsächlich in diese Richtung entwickelt und ob auch mehr und mehr Pedelec in Verleihsystemen auftauchen. Bei Interesse kann die Studie zum Bike-Sharing auf der Webseite von Roland Berger heruntergeladen werden.

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Alexander Theis

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