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Markt & Hersteller

Der E-Bike-Boom in Zahlen – mal anders

Lesezeit etwa 4 Minuten

Preisvergleichsportal billiger.de: Suchanfragen nach E-Bikes nehmen um über 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu!

Das Fahrrad, und insbesondere das E-Bike, boomt, die Zahlen des Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) zu den verkauften Stückzahlen zeigen das sehr eindrücklich. Was diese reinen Verkaufszahlen aber nicht zeigen ist, wie groß das Interesse am E-Bike tatsächlich ist – und wie sich dieses Interesse aktuell in Zahlen ausdrückt. Da sich immer mehr Menschen, auch bedingt durch die Corona-Krise, online informieren, lassen Zugriffszahlen, beispielsweise auf Preisvergleichsportale, einen aktuelleren Blick zu.

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Die Zahlen des Preisvergleichsportals billiger.de zeigen, dass die Nachfrage nach Fahrrädern in den letzten beiden Monaten wieder stark angestiegen ist. Betrachtet wurde der Zeitraum vom 01.02.2021 bis zum 21.03.2021 im Vergleich zur gleichen Zeitspanne im Vorjahr.

Der Trend geht klar zum E-Bike

Das Suchaufkommen nach Fahrrädern allgemein nahm um rund 50 Prozent zu. Ende Februar und Anfang März gab es hier sogar Ausreißer von über 160 Prozent! Die Zahlen zeigen aber, dass der Trend klar zum E-Bike geht: Im genannten Zeitraum erhöhten sich die Online-Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um über 110 Prozent. Von Mitte Februar bis Anfang März war ein Nachfrageanstieg von 220 bis knapp 360 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festzustellen.

Thilo Gans, Geschäftsführer der solute GmbH, die das Preisvergleichsportal billiger.de betreibt: „Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020 ist Ende Februar und Anfang März eine Steigerung deutlich erkennbar. Ein Grund dafür dürften die doch mit teilweise bis zu über 20 Grad sehr warmen Tage Ende Februar gewesen sein. Andererseits spielen sicherlich auch die begrenzten Unternehmungsmöglichkeiten während des Corona-Lockdowns mit hinein. Denn mit dem Fahrrad kann wenigstens ein Tagesausflug in die Umgebung unternommen werden“.

Auch Kinderfahrräder sehr begehrt

Auch die Nachfrage nach Trekking- und Citybikes stieg durchschnittlich um über 50 Prozent, mit Topwerten von 400 Prozent Nachfragesteigerungen Anfang März. Noch begehrter waren Kinderfahrräder, deren Nachfragesteigerung durchschnittlich mit rund 120 Prozent zu Buche schlug. Hier machten die Preisexperten von billiger.de den höchsten Tageswert mit über 860 Prozent Nachfragedifferenz zum Vorjahr aus. Mit ebenfalls durchschnittlich rund 110 Prozent Nachfragesteigerung sind auch die Mountainbikes im Untersuchungszeitraum sehr nachgefragt. Ende Februar schnellten die Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 430 Prozent in die Höhe, wie die Untersuchung der Preisvergleichsexperten von billiger.de ergab.

Nicht nur beim E-Bike: Riesige Nachfrage, knappes Angebot

Die riesige Nachfrage führt auf dem gesamten Fahrradmarkt zu einem Phänomen, das bisher fast nur auf das E-Bike-Segment beschränkt war: Das Wunschbike ist oftmals nur sehr schwer oder aber gar nicht mehr zu haben.

Aktuell habe ich die Erfahrung beim City/Trekking-E-Bike Pegasus Strong E-Bike Premio EVO 10 Lite gemacht. Weder bei Pegasus im Zentrallager noch bei mehr als 10 kontaktierten ZEG-Händlern im weiteren Umkreis war das E-Bike vorrätig. Zwar waren welche bestellt, als unverbindlicher Liefertermin wurde Anfang September 2021 genannt.

Das liegt vor allem daran, dass Fahrradhersteller einen langen Vorlauf für die Produktion haben, benötigte Kontingente müssen meist bis zu einem Jahr im voraus bestellt werden. Zusätzlich sind jetzt, bedingt durch Corona, die Lieferketten gestört. Einzelne Hersteller berichten von Lieferzeiten für Bike-Komponenten, die von ehemals 14 Wochen auf 14 Monate gestiegen sind!

E-Bike-Kauf: Geduld und Flexibilität

Da hilft nur Geduld und Flexibilität – auf beiden Seiten! Beides bewiesen ausnahmslos alle von mir kontaktierten ZEG-Händler. Da das Wunschbike nicht verfügbar war, boten alle Händler sinnvolle, zu den genannten Anforderungen passende Alternativen an – und nahmen sich viel Zeit für die telefonische Beratung! Zwar ist meine Erfahrung sicher keine repräsentative Umfrage, doch sie zeigt, das man bei der ZEG stolz auf die Händlerschaft sein kann.



Auch beim Kunden ist Flexibilität oftmals hilfreich. Beispielsweise, wenn ein passendes Rad vielleicht nicht den präferierten Antrieb hat. Oftmals öffnet das auch den Blick auf einen womöglich besser geeigneten Antrieb, den man ansonsten gar nicht auf der Liste hatte.



Viele Menschen informieren sich online, das zeigen die Zahlen von billiger.de, aber auch die gestiegenen Zugriffszahlen von VeloStrom sehr deutlich. Trotzdem ist die engagierte Beratung des Fahrradfachhandels vor Ort, vor allem aber die Möglichkeit der Probefahrt verschiedener Bikes, die möglicherweise bei einem Onlinekauf gesparten Euro immer wert.

[Text: [at], Diagramm: solute GmbH/billiger.de]

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Alexander Theis
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