Mosel-Saône-Radweg La Voie Bleue

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So lautet der Titel des im Januar 2024 erscheinenden deutschsprachigen Radtourenguides der Bikeline-Reihe des Esterbauer Verlags.

Zum Preis von 17,90 Euro im Lenkertaschenformat mit Spiralbindung bietet er 63 detaillierte topografische Karten, 24 Stadt- und Ortspläne, genaue Streckenbeschreibungen, ein Übernachtungsverzeichnis und Hinweise auf touristische Sehenswürdigkeiten sowie online GPS-Tracks und Live-Updates.

Für deutschsprachige Radfahrerinnen und Radfahrer wird es neben der bereits bestehenden deutschsprachigen Website de.lavoiebleue.com damit noch einfacher, eine Reise durch den Osten Frankreichs von Luxemburg nach Lyon zu planen.

Was ist „La Voie Bleue“?

„La Voie Bleue“, also das blaue Band, ist ein 700 Kilometer langer Flussradweg durch die französischen Regionen Grand-Est, Burgund-Franche-Comté und Auvergne-Rhône-Alpes entlang der Mosel, des Vogesen-Kanals und der Saône.

Der Radweg kombiniert 3 UNESCO-Highlights, 4 Weinanbaugebiete sowie charmante Städtchen und typisch französische Dörfer. Zudem lädt er mit Geheimtipps links und rechts der Strecke zum Verweilen und Entschleunigen ein.

Die folgenden Sehenswürdigkeiten sind eine gelungene Ergänzung zur Hauptroute und liegen entweder direkt an der Strecke oder sind über eine Alternativroute in kurzer Zeit zu erreichen.

Industriebrache wird Blütenmeer

Zwischen Thionville und Metz, einem der ersten Streckenabschnitte des Fernradwegs, liegt das Hüttenwerk Uckange, die 1991 geschlossene Hochburg der Eisen- und Stahlproduktion in Lothringen. Auf dem ehemaligen Werksgelände bilden ein Garten der Elemente, ein Skulpturengarten und ein Energie-Garten, der sich dem industriellen Wandel und den erneuerbaren Energien widmet, den vier Hektar großen Landschaftspark „Jardin des Traces“.

Besucherinnen und Besucher erwartet eine bunte und artenreiche Kulisse aus Blumen und Gräsern, die im Kontrast zum Hochofen U4 steht, dem ältesten erhaltenen Hochofen Frankreichs. Von hier aus, in 82 Metern Höhe, haben Schwindelfreie von zwei Aussichtsplattformen einen wunderschönen Panoramablick auf die nun blühende Industriebrache, um die außerdem ein beschilderter Besucherweg verläuft. Weitere Informationen finden sich hier online.

Camping-Paradies am See

Zwischen Port-sur-Saône und Ray-sur-Saône liegt etwas abseits der Strecke und über eine Alternativroute zu erreichen der See von Vesoul-Vaivre mit angeschlossenem Campingplatz mit 160 Stellplätzen, ein ideales Ziel für eine ein- oder mehrtägige Pause im Grünen und am Wasser.

Der 90 Hektar große Badesee bietet ein vielseitiges Wassersportangebot aus Windsurfen, Jollen- und Katamaran-Segeln, Paddeln im Kanu oder Kajak oder Tretbootfahren sowie den Wasserpark Ludolac. Auf dem fünf Kilometer langen Rundwanderweg um den See begegnen Aktivurlauberinnen und -urlauber seltenen Zugvogelarten und Highland-Rindern, die auf Feuchtwiesen grasen.

Eine neun Kilometer lange Draisinen-Tour, die auch für Menschen zugänglich ist, die mit einer Behinderung leben, rundet das Naturerlebnis ab. Mehr Informationen gibt es hier online.

Natur pur in Pont de Vaux

Weiter südlich, zwischen Chalons-sur-Saône und Mâcon und ungefähr sechs Kilometer vom Radweg La Voie Bleue entfernt, liegt Pont de Vaux mit seinem Naturerlebniszentrum. Naturfans kommen nicht nur im multimedialen Museum auf ihre Kosten, sondern erfahren hier auch Wissenswertes über die Reiher-Kolonien der Saône-Insel Île de la Motte, der Binnendüne bei La Truchère oder der Moorlandschaft von Boz.

Wer Proviant für die Weiterreise sucht, der findet im Hofladen Ferm’Emplettes eine Fülle an lokalen Produkten von 30 Landwirten aus der Region, die ihre Erzeugnisse gemeinsam vermarkten. Passende Übernachtungstipps zu Pont de Vaux bietet der bikeline Radtourenguide. Mehr dazu findet sich unter www.maison-eau-nature.com und www.fermemplettes.fr.

Wo liegt die Hauptstadt des Beaujolais?

Wer entlang des Streckenabschnitts zwischen Thoissey und Trévoux durch die Region Auvergne-Rhône-Alpes radelt, der sollte unbedingt Halt machen in Belleville-en-Beaujolais. Nicht nur wegen des Weinkellers und Restaurants „La Maison du Beaujolais“ mit einer Weinkarte, die beinahe 500 Beaujolais-Empfehlungen bereithält.

Sondern auch, weil von hier aus ein 15 Kilometer langer „grüner Weg“ (frz. „voie verte“) auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke ohne Autoverkehr und nennenswerte Steigung durch das Ardières-Tal direkt nach Beaujeu führt, in die historische Hauptstadt des Beaujolais.

Diejenigen, die an ihre sportlichen Grenzen gehen möchten, biegen entlang der Strecke auf einen der zehn Rundwege durch die Weinberge ab und treffen auf passionierte Winzer, die ihre Beaujolais-Leidenschaft gern teilen.

Weitere Informationen sind unter www.destination-beaujolais.com/en/les-boucles/la-voie-verte-du-beaujolais-109301.html zu finden (englische Version).

Wo liegt die Insel der Legenden?

Auf der finalen Etappe von La Voie Bleue, zwischen Trévoux und Lyon, liegt die Île Barbe im Fluss Saône. Um die „unberührte Insel“ (aus dem Lateinischen „insula barbara“) ranken sich viele Legenden. So sollen Hexen Wanderer auf die Insel gelockt haben, um sie zu berauben und zu ermorden, auch soll einer der berühmtesten Schätze hier vergraben sein: der Heilige Gral.

Fest steht: Die Insel war jahrhundertelang Zufluchtsort für Christen und beherbergte eine der ersten Abteien Frankreichs. Heute laden Sandbetten zum Boule-spielen ein und im gemütlichen Restaurant „Auberge de l’Île“ schmeckt der letzte Wein vor Lyon mit Blick auf die Saône doppelt gut.

In Lyon, wo sich Rhône und Saône treffen, endet La Voie Bleue nach 700 Kilometern. Die Stadt des Lichts ist UNESCO-Weltkulturerbe, ihre Renaissance-Architektur weltbekannt. Versteckt in ihren Hinterhöfen jedoch liegen unbekannte Schätze wie der Jardin Rosa Mir.

An den Hängen des einstigen Arbeiterviertels Croix-Rousse hat der spanische Maurer, Autodidakt und Art brut-Künstler Jules Senis Mir auf über 500 Quadratmetern aus Kieselsteinen, Muscheln und Baustellenschutt ab 1957 einen Säulen-Sukkulenten-Garten angelegt. Der Garten erinnert mit seinem Mosaik-Stil an die Werke des spanischen Architekten Antoni Gaudí und ist ausgezeichnet als bemerkenswerter Garten, historisches Bauwerk und kulturelles Erbe des 20. Jahrhunderts. Mehr dazu gibt es unter www.lyon.fr/lieu/jardins/jardin-rosa-mir zu lesen (auf Französisch).

[Text: L’AGENTOUR, Fotos: Verlag Esterbauer, Guillaume Robert Famy, Département de l’Ain]

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