Wir haben einige Antworten und Entscheidungshilfen zusammengestellt – damit die Anschaffung eines Elektrofahrrads für jeden kinderleicht wird.
Wer sich ein E-Bike oder Pedelec kaufen möchte, steht vor ein paar naheliegenden Fragen: Welches Modell möchte ich? Was ist mir bei der Ausstattung wichtig? Was kann und will ich ausgeben? Und wie soll ich das E-Bike finanzieren?
E-Bike: Kosten leichter stemmen
Laut dem Verband des deutschen Zweiradhandels e. V. (VDZ) wurden Elektrofahrräder und Pedelecs in den vergangenen Jahren stetig teurer – besonders in der Corona-Pandemie zogen die Preise noch einmal ordentlich an. Das lag einerseits am steigenden Bedarf durch veränderte Ansprüche an die Freizeitgestaltung. Andererseits führte Rohstoffknappheit zu Lieferengpässen und erhöhte Transportkosten taten ihr Übriges.
Das Resultat? Mittlerweile liegt der durchschnittliche Preis für ein E-Bike laut VDZ bei über 3.000 Euro. Eine Summe, die nicht jeder bei der Anschaffung eines E-Bikes oder Pedelecs einfach so aus der Portokasse zahlen kann. Daher ein Tipp an all diejenigen, die nicht so lange auf ihr elektrisches Fahrrad warten wollen, bis sie genügend Geld angespart haben:
E-Bikes kann man, genau wie Autos, finanzieren oder leasen.
Informationen bekommt man bei der Bank oder beim Händler. Darüber verspricht das dienstliche E-Bike-Leasing sogar steuerliche Vorteile. Wenn der Arbeitgeber also für einen seiner Arbeitnehmer ein E-Bike least, kommen diesem steuerliche Vorteile zugute. Das E-Bike-Leasing über den Arbeitgeber funktioniert also ähnlich wie die Bereitstellung eines Dienstwagens.
Und was ist mit Förderungen?
Schließlich gibt es für Elektroautos in Deutschland einen Umweltbonus. Im Gegensatz dazu wird die private Anschaffung eines E-Bikes allerdings nicht zentral vom Staat gefördert. Lediglich eine Förderung von gewerblich genutzten E-Lastenfahrrädern wurde im März 2018 bundesweit eingeführt und 2021 für weitere drei Jahre verlängert.
Man darf aber damit rechnen, dass sich in Sachen Förderungen auch im E-Zweiradsegment in den kommenden Jahren viel tun wird – andere Länder, wie zum Beispiel Frankreich, Litauen und Finnland, machen es vor. Dort gibt es bei der Verschrottung eines alten Verbrenners als Abwrackprämie einen großzügigen Zuschuss zum Kauf eines E-Bikes. Und auch in Deutschland zeigen schon ein paar Bundesländer, in welche Richtung es gehen könnte: Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen zum Beispiel unterstützen unter bestimmten Bedingungen schon den privaten Kauf von E-(Lasten-)Bikes. Und auch Städte wie beispielsweise München haben eigene Förderprogramme.
E-Bike ist nicht gleich E-Bike
Was darf es denn sein? Wenn dann die Finanzierung geklärt ist, braucht man sich nur noch sein Wunschrad zusammenstellen. E-Bikes und Pedelecs kommen heutzutage in allen Formen und Farben sowie mit den unterschiedlichsten Komponenten daher. Jeder Hersteller hat da einen anderen Fokus. Mal ist der Akku am Rahmen, mal thront er auf dem Gepäckträger.
Und genau wie beim klassischen Fahrrad auch gibt es die unterschiedlichsten Modelle für verschiedene Anlässe und Bedürfnisse: Die Top-Seller sind laut ADAC E-City-Bikes, E-Trekkingräder und E-Mountainbikes.
Während erstere eher gemächliche Gangarten bevorzugen und durch hohen Komfort bestechen, sind E-Trekkingräder deutlich sportlicher und vertragen auch einen Ausflug auf Wald- und Schotterwege. Mit den beweglichen und robusten E-Mountainbikes ist man schließlich auch im unwegsamsten Gelände bestens vorbereitet und meistert den Weg zum Gipfel mit Leichtigkeit.
Welches Modell E-Bike-Liebhaber bevorzugen, ist natürlich davon abhängig, was man mit dem Zweirad vorhat. Und auch die Ausstattung kann ganz individuell je nach Bedarf ausfallen. Generell sollte man dabei aber nicht an den falschen Stellen sparen, denn sonst macht das Fahren am Ende nur halb so viel Spaß. Schließlich sind die klassischen Verschleißteile beim E-Bike durch das höhere Gewicht des Rads stärker belastet als beim normalen Fahrrad. Daher sollten sie qualitativ hochwertig und möglichst stabil sein.
Komponenten wie Motor und Akku sind die Herzstücke eines E-Bikes – und es gibt sie in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Hier ein kleiner Überblick, was es zu beachten gibt:
1. Der Motor
Frontmotor: günstig, tendenziell lauter als die anderen Motoren, anderer Schwerpunkt und damit anderes Lenkgefühl als bei einem normalen Rad, gut nachrüstbar, belastet die Fahrradgabel und erhöht daher den Verschleiß
Mittelmotor: gut geeignet für E-Mountainbikes, Fahrverhalten ähnlich wie bei einem normalen Fahrrad, nicht nachrüstbar
Heckmotor: leise, Fahrverhalten dynamisch, gut nachrüstbar, verschleißarm
2. Der Akku
- Entnehmbarer Akku: Wird schneller gestohlen, kann aber überall mit hingenommen und geladen werden, während das E-Bike draußen steht. Außerdem eröffnet der entnehmbare Akku die Möglichkeit, immer einen Ersatzakku zum Austauschen parat zu haben.
- Eingebauter Akku: Ist besser vor Diebstahl geschützt, macht den Zugang zu Steckdosen aber komplizierter, da das Rad immer mitwandern muss. Man braucht also immer einen Stellplatz mit Steckdose.
- Dauer des Ladevorgangs: Variiert stark je nach Akku(größe) – von 2,5 bis 11 Stunden Ladezeit ist alles dabei. Man darf den Akku übrigens auch laden, wenn er noch nicht ganz leer ist.
- Kosten fürs Laden: Der genaue Preis hängt von den Stromkosten ab – die Kosten für eine Ladung liegen aber in der Regel im niedrigen Centbereich.
- Reichweite: Auch die Reichweite ist von Akku zu Akku sehr unterschiedlich. Man findet sie in den Herstellerangaben in Form von Betriebsstunden oder Kilometern ausgewiesen.
Jeder E-Bike-Interessierte sollte sich im Vorfeld genau überlegen, was er für eine Ausstattung braucht und sich im Zweifel auch beraten lassen. Ein starker Motor und ein großer Akku erhöhen zwar den Gesamtpreis aber auch die Qualität des Rades. Das erhöht die Leistung und steigert das Fahrvergnügen auch über diverse Ladezyklen hinaus.
Ganz entspannt zum umweltfreundlichen Alltagsbegleiter E-Bike
Mit dem E-Bike oder Pedelec unterwegs zu sein, macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gut für die eigene Gesundheit und die Umwelt. Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich nun ein E-Bike zulegen möchte, sollte sich nicht vom Preis aufhalten lassen. Dank diverser Finanzierungsmöglichkeiten und Förderungen fällt die Anschaffung finanziell deutlich leichter, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Und wenn man gut mit dem Rad umgeht und eine vernünftige Versicherung dafür abschließt, hat man auch lange viel Freude an seinem E-Fahrrad.
[Text & Fotos: VeloStrom]
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