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Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 5

Lesezeit etwa 15 Minuten

Perfekt für preisbewusste Käufer in wirtschaftlich unsicheren Zeiten: Entdecke in unserer E-Bike-Artikel-Serie Expertentipps, wie du kostengünstig an ein E-Bike kommst und was zu beachten ist. Teil 5: Bike-Leasing.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und einem zunehmenden Bewusstsein für umweltfreundliche Fortbewegungsmittel erfreut sich das E-Bike immer noch größerer Beliebtheit. Doch bleibst du vielleicht aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage skeptisch und fragst dich, wie du dir ein E-Bike leisten kannst, ohne dein Budget zu sprengen?

Diese Artikel-Reihe bietet dir einen tiefen Einblick in die Welt der erschwinglichen E-Bikes und gibt wertvolle Tipps, wie du dein Traum-E-Bike zu einem erschwinglichen Preis finden kannst.

Im ersten Teil dieser Reihe ging es um das Thema „Nachrüstung“. . Der zweite Teil beschäftigt sich mit den billigen Asien E-Bikes, den Vor-, aber auch den Nachteilen. Im dritte Artikel der Serie ging es um Online-Schnäppchen, im 4ten Teil drehte sich alles um das Thema „Gebrauchtkauf“. Im Teil 5 steht das Modell „Bike-Leasing“ im Vordergrund.

Bike-Leasing: 2 Varianten

Bike-Leasing ermöglicht es, Fahrräder auf Zeit zu mieten, ähnlich wie bei Autos. Es gibt dabei im Wesentlichen zwei Varianten:

Variante 1

Einmal die Variante, ein E-Bike auf Zeit bei spezialisierten Anbietern zu mieten. Dabei zahlt man eine monatliche Gebühr für die Nutzung des Fahrrads, inklusive Wartung und Versicherung. Es sind auch kurzfristigere Mieten möglich, beispielsweise wenn man mal eben vom Bahnhof in die Stadt radeln möchte. Dazu habe ich vor einiger Zeit einen Selbstversuch mit einem Lidl-Bike in Berlin unternommen. Klicke hier, wenn lesen willst, welche Erfahrungen ich gemacht habe.

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Selbstversuch Leih-Rad: Mit dem Lidl-Bike quer durch Berlin

Variante 2

Bei der zweiten Variante wird das E-Bike über den Arbeitgeber als Dienstrad zur Verfügung gestellt. Diese Variante des Bike-Leasing hat in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. In diesem Artikel werde ich mich daher eingehend mit dieser Variante des Bike-Leasing beschäftigen.

Ich erkläre, was genau unter Bike-Leasing zu verstehen ist, welche Vorteile es bietet und wie der Prozess von der Auswahl bis zur Rückgabe des Fahrrads abläuft. Zudem werfen ich einen Blick auf die verschiedenen Leasingmodelle, beleuchten die Rolle der Nachhaltigkeit und diskutieren zukünftige Trends und Herausforderungen dieses Mobilitätsmodells.

Ob du ein Unternehmen leitest, das über die Einführung eines Bike-Leasing-Programms nachdenkt, oder ein Arbeitnehmer bist, der eine gesündere und umweltfreundlichere Art zu pendeln und eine günstige Art, ein E-Bike zu fahren, sucht – dieser Artikel wird dir wertvolle Einblicke geben und dabei helfen, das Potenzial des Bike-Leasings voll auszuschöpfen.

Was ist Bike-Leasing?

Bike-Leasing ist ein modernes Finanzierungsmodell, das es Arbeitnehmern ermöglicht, über ihren Arbeitgeber ein Fahrrad oder E-Bike zu nutzen, ohne dieses sofort vollständig erwerben zu müssen. Ähnlich dem Leasing von Dienstwagen wird das Fahrrad für einen festgelegten Zeitraum gemietet.

Dabei können meist alle Arten von Fahrrädern und E-Bikes geleast werden. Manche Anbeiter setzen jedoch eine Preisgrenze nach oben. Und auch S-Pedelecs können oftmals nicht per Bike-Leasing bezogen werden. Der Grund dafür: S-Pedelecs gelten stuerlich als Kraftfahrzeuge, daher gelten abweichende Regelungen.

Die Besonderheit beim Bike-Leasing ist, dass die monatlichen Leasingraten in der Regel direkt vom Bruttogehalt des Arbeitnehmers abgezogen werden, was als „Gehaltsumwandlung“ bezeichnet wird. Dies bietet steuerliche Vorteile, da sich das zu versteuernde Einkommen reduzieren kann und somit die finanzielle Belastung für den Arbeitnehmer sinkt.

Das Bike-Leasing-Modell umfasst in der Regel nicht nur das E-Bike selbst, sondern auch Serviceleistungen wie Wartung, Reparatur und Versicherung gegen Diebstahl und Schäden. Nach Ablauf der Leasingzeit hat der Arbeitnehmer oft die Option, das Pedelec zu einem vorab vereinbarten Restwert zu kaufen und somit Eigentümer zu werden.


Ein Interview mit Ronald Bankowsky, Gründer von mein-dienstad.de

Foto von Ronald Bankowsky

Im Gegensatz zum direkten Kauf bieten Bike-Leasing-Programme eine kosteneffiziente Lösung für die Anschaffung hochwertiger Pedelecmodelle, die sonst möglicherweise außerhalb der finanziellen Reichweite liegen würden. Darüber hinaus fördert es einen gesunden und umweltfreundlichen Lebensstil, indem es Arbeitnehmern einen Anreiz bietet, für die Fahrt zur Arbeit und in ihrer Freizeit auf das Fahrrad umzusteigen.

Das Interesse am Bike-Leasing ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Verkehrsprobleme in Städten und des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit und Gesundheit. Es ist ein Trend, der sich sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber als vorteilhaft erweist und einen positiven Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz leisten kann.

Was sind die Vorteile beim Bike-Leasing?

Bike-Leasing bietet eine Reihe von Vorteilen, sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber.

Für Arbeitnehmer

Für Arbeitnehmer ergibt sich durch das Leasingmodell zunächst der finanzielle Vorteil, dass die Anschaffung des E-Bikes nicht mit einem Mal bezahlt werden muss, sondern bequem in monatlichen Raten, die direkt vom Bruttogehalt abgezogen werden. Dies kann zu einer Steuerersparnis führen, da sich das zu versteuernde Einkommen verringert und somit weniger Lohnsteuer und Sozialabgaben anfallen.

Zudem kann das Leasing-Angebot dazu beitragen, die Gesundheit und Fitness durch regelmäßiges Radfahren zu verbessern, was langfristig zu geringeren Krankheitstagen und höherer Produktivität führen kann.

Für Arbeitgeber

Für Arbeitgeber ist Bike-Leasing ein attraktives Zusatzangebot, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Es unterstreicht das Engagement des Unternehmens für nachhaltige Mobilität und zeigt, dass Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter gelegt wird.

Darüber hinaus kann es das Unternehmensimage verbessern und die „Corporate Social Responsibility“ stärken, indem es einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leistet. Die Reduzierung von Parkplatzproblemen und die Entlastung der Verkehrsinfrastruktur sind weitere Pluspunkte, die Arbeitgeber in Betracht ziehen können.

Bike-Leasing ist eine Win-Win-Situation, bei der Mitarbeiter von einer kostengünstigen und gesundheitsfördernden Mobilitätslösung profitieren und Arbeitgeber sich als sozial verantwortliche und attraktive Arbeitgeber positionieren können.

Was sind die Nachteile beim Bike-Leasing?

Obwohl Bike-Leasing viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile, die man beachten sollte:

  1. Bindung an Vertragslaufzeiten: Beim Leasing sind Nutzer an die Laufzeit des Vertrages gebunden, was wenig Flexibilität bei Veränderungen der persönlichen oder beruflichen Situation bietet.
  2. Langfristige Kosten: Obwohl Leasingraten oft günstiger als Kaufpreise wirken, können die Gesamtkosten über die gesamte Leasingdauer hinweg höher ausfallen als der Kauf eines vergleichbaren Fahrrads.
  3. Verschleiß und Schäden: Am Ende der Leasingzeit können Kosten für Verschleiß oder Schäden am Fahrrad anfallen, die über die normale Abnutzung hinausgehen.
  4. Besitzverhältnisse: Im Gegensatz zum direkten Kauf befindet sich das Fahrrad nicht im Eigentum des Nutzers, was je nach Vertrag die Möglichkeit zur individuellen Anpassung einschränkt.
  5. Verantwortung bei Diebstahl oder Verlust: Bei Diebstahl oder Verlust des Fahrrads können je nach Vertrag und Versicherungsschutz zusätzliche Kosten auf den Nutzer zukommen.
  6. Auswahl: Die Auswahl an verfügbaren Fahrrädern kann je nach Leasinganbieter begrenzt sein, was die Optionen für Nutzer einschränkt, die ein spezifisches Modell oder Ausstattung wünschen.
  7. Kompromisse bei der neuesten Technologie: Da Nutzer über die Laufzeit an ein bestimmtes Modell gebunden sind, könnten sie nicht von den neuesten technologischen Entwicklungen profitieren, die nach Vertragsabschluss auf den Markt kommen.
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Beim Bike-Leasing kann die Anpassung des Bikes auf individuelle Belange schwierig sein.

Es ist wichtig, dass Interessenten die Konditionen des Leasingvertrages genau prüfen und abwägen, ob die Bedingungen und möglichen Nachteile für ihre persönliche Situation passend sind.

Wie funktioniert das Bike-Leasing?

Bike-Leasing funktioniert nach einem einfachen Prinzip, das dem Leasing von Dienstwagen ähnelt:

Der Arbeitgeber schließt einen Rahmenvertrag mit einem Bike-Leasing-Anbieter („Leasinggeber“) ab. Innerhalb dieses Vertrages kann der Arbeitnehmer dann ein Fahrrad oder E-Bike seiner Wahl bei einem der kooperierenden Fahrradhändler aussuchen.

Gehaltsumwandlung

Die Kosten für das Rad werden entweder über eine sogenannte Gehaltsumwandlung abgedeckt: Ein Teil des Bruttogehalts des Arbeitnehmers wird monatlich einbehalten und als Leasingrate an den Anbieter gezahlt. Durch die Gehaltsumwandlung verringert sich das zu versteuernde Einkommen des Arbeitnehmers, was zu einer niedrigeren Steuerlast führen kann.

Bonus

Neben der Gehaltsumwandlung kann das Leasing-Bike vom Arbeitgeber auch als Gehaltsplus angeboten werden. In diesem Fall übernimmt der Arbeitgeber die Leasingrate komplett.

Wartung, Service, Diebstahl

Während der Laufzeit des Leasingvertrags, die üblicherweise zwischen 24 und 36 Monaten liegt, nutzt der Arbeitnehmer das E-Bike wie sein Eigentum, ohne tatsächlich Eigentümer zu sein. Trotzdem muss er für eine ordnungsgemäße Wartung sorgen und haftet bei Diebstahl und sonstigen Schäden am E-Bike.

Um dieses Risiko zu minimieren werden Serviceleistungen wie Wartung und Reparatur sowie eine Versicherung gegen Diebstahl und Schäden oftmals als Nebenleistung angeboten. Nach Ablauf der Leasingzeit hat der Arbeitnehmer oft die Möglichkeit, das Pedelec zu einem vorher festgelegten Restwert zu kaufen.


Ebike mit verschiedenen Fahrradschlössern.
Fahrradschloss für E-Bike: Welches ist wirklich sicher?

Verwaltungsaufwand

Der Prozess ist für den Arbeitgeber mit wenig Aufwand verbunden als man gemeinhin denkt: Die verschiedenen Bike-Leasinganbieter übernehmen in der Regel den größten Teil der administrativen Abwicklung.

Für den Arbeitnehmer bietet dieses Modell eine kosteneffiziente und steuerbegünstigte Lösung, um ein hochwertiges E-Bike für den täglichen Gebrauch zu nutzen.

Was ist beim Bike-Leasing zu beachten?

Beim Bike-Leasing sollten verschiedene wichtige Aspekte berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber von diesem Modell optimal profitieren können.

Auswahl des Leasinganbieters

Zunächst ist das auf Seiten des Arbeitgebers eine sorgfältige Auswahl des Leasinganbieters. Der Anbieter sollte zuverlässig sein und flexible Leasingmodelle anbieten, die den Bedürfnissen des Unternehmens und der Mitarbeiter entsprechen.

Beim Vergleich der Anbieter sollte auf die Reputation und Erfahrung des Unternehmens geachtet werden. Es ist wichtig, dass der Anbieter wirtschaftlich stabil ist und einen guten Kundenservice bietet.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Anbieter enorm gestiegen, was den Markt unübersichtlicher gemacht hat. Daher ist es empfehlenswert, Vergleichsportale oder Fachberatungen zu nutzen, um das Angebot zu finden, das am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt. Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte können ebenfalls wertvolle Hinweise auf die Qualität des Services und die Zufriedenheit mit dem Leasingmodell geben.

Vertragsbedingungen

Des Weiteren ist es wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen. Dazu gehören die Laufzeit des Vertrags, die Höhe der monatlichen Raten, die inkludierten Serviceleistungen wie Wartung und Reparaturen sowie die Versicherungsleistungen gegen Diebstahl und Schäden. Ein weiterer Aspekt ist der Restwert des Fahrrads nach Ende der Leasingzeit, die Konditionen für eine eventuelle Übernahme des Fahrrads durch den Arbeitnehmer und was im Falle einer Insolvenz des Leasing-Anbieters mit dem geleasten E-Bike passiert.

Steuerliche Aspekte

Arbeitnehmer sollten sich über die steuerlichen Auswirkungen des Bike-Leasings informieren, insbesondere im Hinblick auf die Gehaltsumwandlung und die daraus resultierenden Vorteile. Es ist auch ratsam, vor Vertragsabschluss zu klären, wie mit dem E-Bike bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses oder bei einem Arbeitgeberwechsel verfahren wird.

Unternehmenskultur

Ausserdem ist es von Vorteil, wenn der Arbeitgeber eine Unternehmenskultur fördert, die das Radfahren unterstützt, beispielsweise durch das Bereitstellen sicherer Fahrradabstellplätze oder Umkleideräume, was die Akzeptanz und Nutzung des Bike-Leasings unter den Mitarbeitern erhöhen kann.



Ist Bike-Leasing nachhaltig?

Bike-Leasing trägt in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz bei. Durch die Förderung des Radfahrens als Alternative zum motorisierten Individualverkehr können CO2-Emissionen und Luftverschmutzung reduziert werden. Fahrräder benötigen auch weniger Ressourcen in der Herstellung und im Betrieb als Autos und tragen somit zu einer ressourcenschonenderen Mobilität bei.

Für Unternehmen bietet das Bike-Leasing eine effektive Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Es signalisiert ein Engagement für grüne Initiativen und kann Teil einer umfassenderen Strategie zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks sein. Durch die Bereitstellung von Fahrrädern für Mitarbeiter können Unternehmen ihre CO2-Bilanz verbessern, was insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender regulatorischer Anforderungen an die Reduktion von Emissionen relevant ist.

Darüber hinaus kann die Förderung des Fahrradfahrens durch Bike-Leasing die Verkehrsdichte in Städten verringern, was zu weniger Staus, einer geringeren Lärmbelästigung und einer verbesserten Lebensqualität führt. Ein gut entwickeltes Radwegenetz und sicherer Fahrradverkehr tragen außerdem dazu bei, dass mehr Menschen das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel betrachten.

Bike-Leasing kann auch auf sozialer Ebene nachhaltig wirken, indem es einen gesunden und aktiven Lebensstil fördert. Regelmäßiges Radfahren kann das Wohlbefinden steigern, das Risiko für chronische Krankheiten senken und zur allgemeinen Gesundheitsprävention beitragen. Dies wiederum kann zu geringeren Gesundheitskosten und einer höheren Produktivität am Arbeitsplatz führen.

Insgesamt ist das Bike-Leasing also nicht nur ein finanziell attraktives Angebot für Arbeitnehmer, sondern es unterstützt auch die Umwelt- und Gesundheitsziele von Unternehmen und Gesellschaft und fördert eine nachhaltige Entwicklung.

Bike-Leasing: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Einführung von Bike-Leasing-Programmen kann verschiedene Herausforderungen mit sich bringen, für die es passende Lösungsansätze gibt.

Akzeptanz & Teilnahme

Eine Herausforderung besteht in der Akzeptanz und Teilnahme der Mitarbeiter. Um diese zu erhöhen, ist eine umfassende Aufklärung und Kommunikation über die Vorteile des Bike-Leasings entscheidend. Informationsveranstaltungen, Erfahrungsberichte von Kollegen oder Testfahrtangebote können Interesse wecken und Vorbehalte abbauen. Regelmäßige Kampagnen, Wettbewerbe oder Anreizsysteme können dazu beitragen, das Interesse am Fahrradfahren langfristig aufrechtzuerhalten.

Komplexität

Ein weiteres Problem kann die Komplexität der steuerlichen Regelungen sein. Lösungsansätze hierfür sind die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern, die nicht nur die Abwicklung des Leasings, sondern auch die steuerliche Beratung übernehmen, und die Bereitstellung einfacher, verständlicher Leitfäden für Mitarbeiter.

Auch die Festlegung der Verantwortlichkeiten bei Reparaturen oder im Falle eines Jobwechsels kann eine Herausforderung darstellen. Klare vertragliche Regelungen und transparente Kommunikation über Zuständigkeiten und Prozesse sind hierfür essenziell.

Infrastruktur

Die Sicherheit der Fahrräder auf dem Betriebsgelände ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Unternehmen können in sichere Fahrradabstellanlagen investieren und so das Risiko von Diebstahl und Vandalismus minimieren. Zusätzlich kann eine Versicherung im Leasingpaket dazu beitragen, Bedenken hinsichtlich möglicher Schäden oder Diebstähle zu verringern.

Fahrradgarage

Infrastrukturelle Defizite, wie fehlende Radwege oder Duschräume in Firmengebäuden, können die Nutzung von Fahrrädern erschweren. Unternehmen können hier als Anwalt für die Verbesserung der Radinfrastruktur in Kommunen auftreten oder intern Lösungen wie die Einrichtung von Duschmöglichkeiten schaffen.

Durch die Berücksichtigung dieser Herausforderungen und die Anwendung gezielter Lösungsansätze können Unternehmen ein erfolgreiches und nachhaltiges Bike-Leasing-Programm etablieren, das sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer attraktiv ist.

Hat Bike-Leasing Zukunft?

Die Zukunft des Bike-Leasings sieht vielversprechend aus, da es sich in das wachsende Bedürfnis nach umweltfreundlicher, gesundheitsfördernder und kosteneffizienter Mobilität einfügt.

Klimawandel

Mit dem zunehmenden Bewusstsein für Klimawandel und Nachhaltigkeit ist zu erwarten, dass sowohl private als auch öffentliche Organisationen weiterhin Radfahren als Teil ihrer Mobilitätsstrategie fördern werden. Dies könnte zu einem verstärkten Ausbau der Radinfrastruktur führen, der das Radfahren noch attraktiver und sicherer macht.

E-Bike

Das E-Bike verbessert die Akzeptanz und den Komfort des Fahrradfahrens, wodurch es für eine größere Zielgruppe zugänglich wird. Durch die Unterstützung des E-Antriebs und die hohen Reichweiten moderner Akkus wir das Bike-Leasing für Pendler noch attraktiver, da sie mit einem E-Bike auch längere Strecken oder hügelige Regionen ohne übermäßige Anstrengung bewältigen können.


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Digitalisierung

Ein weiterer Aspekt, der die Zukunft des Bike-Leasings prägen wird, ist die Digitalisierung. Digitale Plattformen und Apps können die Verwaltung von Leasingprogrammen vereinfachen, die Auswahl und Bestellung von Fahrrädern erleichtern und zusätzliche Dienstleistungen wie Routenplanung oder Fitness-Tracking bieten. Dies verbessert die Nutzererfahrung und erhöht die Attraktivität des Angebots.

Fachkräftemangel

Im Bereich der Unternehmenspolitik könnte das Bike-Leasing weiter an Bedeutung gewinnen, da es als Instrument zur Mitarbeiterbindung und als Teil eines attraktiven Benefit-Pakets genutzt wird. Unternehmen, die auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter achten und umweltbewusst handeln, könnten durch Bike-Leasing-Programme ihre Position als verantwortungsbewusste Arbeitgeber stärken und so talentierte Arbeitskräfte anziehen und halten.

Die Zukunft des Bike-Leasings wird durch eine Kombination aus sozialer Verantwortung, ökologischem Bewusstsein und technologischer Innovation positiv beeinflusst. Die zunehmende Urbanisierung und das wachsende Umweltbewusstsein fördern die Nachfrage nach alternativen Mobilitätsformen. Zudem trägt die steigende Popularität des Radfahrens als gesunde und flexible Transportoption zur Attraktivität des Leasings bei. Mit der Verbesserung der Infrastruktur und der Erweiterung von Anreizen durch die öffentliche Hand dürfte das Bike-Leasing eine noch größere Rolle spielen.

Fazit

Vor diesem Hintergrund erscheint das Bike-Leasing nicht nur als eine zeitgemäße Antwort auf aktuelle Herausforderungen, sondern auch als eine zukunftsfähige Investition. Es ist zu erwarten, dass sich das Modell weiter etabliert und sowohl in der städtischen als auch in der unternehmerischen Mobilitätspolitik an Bedeutung gewinnt.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Bike-Leasing-Anbieter, auch bedingt durch den E-Bike-Book, enorm gewachsen. Auch auf Grund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der gestiegenen Zinsen, rechne ich mit einer Konsolidierung der Anbieter im Verlauf der nächsten Jahre.

Alle Artikel dieser Serie

Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 1: Nachrüstung

Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 2: Billige Asien-E-Bikes

Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 3: Online-Schnäppchen

Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 4: Gebrauchtkauf

Insider-Tipps zum Kauf erschwinglicher E-Bikes, Teil 5: Bike-Leasing

[Text:[at], Fotos: PD-F, Bosch, ZF]

Alexander Theis
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