Das Trek Powerfly FS Equipped könnte das ideale Pendlerbike sein. Eine Vorstellung.
Radpendler gibt es mittlerweile erfreulicherweise sehr viele. Doch auch hier gibt es unterschiedliche Bedürfnisse: Wer in der Stadt auf vergleichsweise guten Wegen unterwegs ist benötigt nicht zwingend eine Federgabel. Anders sieht es vielleicht bei Bikern aus, die zwischen Ortschaften, manchmal auch Stadtteilen unterwegs sind. Denn dort verläuft die Strecke oftmals über Wirtschaftswege oder gar unbefestigte Wege.
Bei mir persönlich ist das der Fall. Und je nach Lust und Laune nehme ich mir die Zeit und fahre ganz bewusst einen Umweg, der mich noch mehr in die Natur und damit meist über holprige Feldwege führt. Auf solchen Strecken freue ich mich über jedes Quäntchen Komfort, das dadurch zwangsläufig bedingte Mehrgewicht nehme ich dafür gerne in Kauf. Das sieht man auch bei der Auswahl der bisherigen Dauertest-Bikes: Das Fantic FatSport GS 888 (mehr dazu hier) und auch das KTM Macina Race 274 (mehr dazu hier) habe ich jeweils entsprechend angepasst.
Trek Powerfly FS Equipped
Im September wurden auf der Trek World Digital die Bikes für das Modelljahr 2021 vorgestellt. Mein Highlight dabei war das neue Powerfly FS 4Equipped. Warum?
Dieses Bike entspricht ab Werk genau dem, wie ich mir das ideale Pendlerbike vorstelle!
Denn es ist ein vom E-MTB Powerfly FS abgewandeltes Modell, bei dem Schutzbleche, Beleuchtung, Heckseitenständer und ein Gepäckträger samt tiefer Gepäcktrebe ergänzt wurden. Und als Sahnehäubchen handelt es sich beim Powerfly FS 4 Equipped um ein Fully! Bike-Pendlerherz, was willst du mehr? OK, das FS Powerfly FS9 Equipped vielleicht…
Details, bitte!
OK. Basis ist wie gesagt das Powerfly FS. Als Antriebseinheit dient der bekannte Bosch Performance CX-Antrieb mit bis zu 85 Nm Drehmoment. An Akkukapazität stehen 500 Wh oder 625 Wh zur Wahl, Trek gibt die Reichweite mit 55 km auf schwierigem und 113 km auf einfachem, ebenen Terrain an. Insgesamt sollen bis zu 5 Stunden elektrisch unterstützte Fahrzeit möglich sein. Klar ist, wie bei allen solchen Angaben, das es sich um Richtwerte handelt. Denn die Reichweite hängt immer von vielen individuellen Faktoren ab.
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Trek setzt beim Powerfly FS, und ebenso beim Schwestermodell Equipped, auf einen integrierten Akku und realisiert die Entnahme mit dem hauseigenen RIB-System (Removeable Integrated Battery), bei dem der Akku seitlich entnommen werden kann.
Optisch ist eine integrierte Akkulösung definitiv eine „saubere“ Variante, jedoch ist die Entnahme des Bosch-Akkus oftmals nicht ganz problemlos. Ob das beim RIB-System von Trek besser ist?
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Statt des Intuvia kommt das kompaktere Kiox-Display von Bosch zum Einsatz. Das Display ist durch Gorilla-Glas geschützt und zeigt u.a. aktuelle Geschwindigkeit, Uhrzeit und Akku-Ladezustand an. Darüber hinaus kann mit entsprechendem Zubehör die Herzfrequenz angezeigt werden. Zusätzlich können mit Hilfe der App „Bosch eBikeConnect“ Fahrdaten, GPS-Routeninformationen, Höhenmeter, Trittfrequenz und Leistungsabgabe übermittelt werden.
Geschaltet wird mit Shimano-Deore-Komponenten (Hebel & Kassette: Deore M4100, 1×10, Schaltwerk (Deore M512), gebremst mit Tektro HD-M275.
Der Gepäckträger ist an das Bike angepasst und dementsprechend unauffällig. Bei der Beleuchtung setzt Trek vorne auf einen Scheinwefer von Herrmans: Der MR8e bring 180 Lumen und 60 Lux auf die Straße. Für die passive Sicherheit ist hinten ein Supernova E3 Mini-2 zuständig.
Noch ein Goodie: Das Powerfly FS4 Equipped kommt mit einer Vario-Sattelstütze von TranzX (JD-YSP18).
Federung?
Für den Komfort setzt Trek vorne auf eine SR Suntour XCR 34. Die luftunterstützte Gabel verfügt über einen hydraulischen Lockout und 120mm Federweg. Sie führt das Laufrad über eine 15mm Steckachse, was eine gute Bremsperformance und -stabilität erwarten lässt.
Die Hinterhand wird über einen SR Suntour Edge R Dämpfer mit 100mm Arbeitsweg gefedert und gedämpft. Die Herkunft vom E-MTB sollte Garantie für eine komfortable Fahrt sein. Der Dämpfer ist ebenfalls luftunterstützt, was eine feine Anpassung an die Anforderungen ermöglicht. Denn die Last auf dem Gepäckträger gehört zu den gefederten Massen, führt also ohne Anpassung der Federung prinzipiell zu einem schlechteren Ansprechverhalten.
Gewicht & Preis?
Das Gewicht des Powerfly FS 4 Equipped beträgt laut Datenblatt bei Rahmenhöhe M 27,22 kg. Das zulässige Gesamtgewicht gibt Trek mit 136 kg an. Somit dürfen Fahrer und Gepäck maximal gut 108 kg wiegen. Das Bike ist in 5 Rahmenhöhen (XS, S, M, L, XL) mit entsprechend angepassten Laufradgrößen (27,5 oder 29 Zoll) verfügbar. Die Rahmen sind in drei Varianten erhältlich (Matte Gunmetal/Matte Black, Factory Orange/Lithium Grey und Purple Flip/Trek Black), wovon mir die Variante in Orange am besten gefällt.
Die Unverbindliche Preisempfehlung für das Powerfly FS 4 Equipped liegt bei 4.385,58 € (UVP). Das puristische Schwestermodell Powerfly FS 4 liegt bei 4.190,62€ (UVP, beide Prise Stand 11/2020).
Somit beträgt die Differenz für die „Pendlermehrausstattung“ des Equipped knapp 195€, aus meiner Sicht ein fairer Aufpreis. Denn ich spare mir nicht nur die Anschaffung des Zubehörs, das ich sowieso verbauen würde, sondern auch den Zeitaufwand für den Anbau.
Fazit
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten: Von der Papierform her ist das Trek Powerfly FS 4 Equipped aus meiner Sicht verdammt nah dran am idealen Pendlerbike!
Komfort und Alltagstauglichkeit vereint mit robuster MTB-Bauart und langlebigen Komponenten könnten diesem Pedelec fast zum ewigen Leben verhelfen. Und wer irgendwann nur noch innerhalb der Stadt pendelt wird sicherlich mit diesem E-MTB auch gerne etwas holprigere Radwege unter die Räder nehmen.
Mehr Infos gibts online bei Trek.
[Fotos: TREK]
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