Auf der IAA mobility stellte Akkurad den Prototypen des Velomobils GaloppE AZ vor.
Velomobile haben es als Alternative zum herkömmlichen Fahrrad durchaus verdient, einen höhere Beachtung zu finden. Während die meisten Velomobile vorrangig als hocheffiziente Spezialfahrräder für sportliche Ansprüche gebaut werden, stehen massentauglichere Velomobile noch etwas im Schatten.
Das liegt vermutlich an der Geschichte dieser Fahrzeuggattung, deren Ursprünge im Ringen um ein möglichst aerodynamisches und effizientes Fortkommen liegen. Die Anforderungen an ein Alltagsvelomobil sind für viele, weniger sportliche Interessenten jedoch andere: Wichtig sind ein bequemer Einstieg, gute Übersicht und möglichst viel Laderaum.
GaloppE AZ
Um Velomobile attraktiver für den Alltagsnutzer zu gestalten hat Akkurad, Hersteller des Alleweder A6, dieses Modell umfangreich weiterentwickelt – und als GaloppE AZ erstmalig auf der IAA mobility 2021 in München vorgestellt.
Das GaloppE AZ wirkt sehr modern. Im Frontbereich des Velomobils, der sich noch etwas an das Alleweder6 anlehnt, wurden Blinker und Lampen in die Karosserie integriert. Der gesamte hintere Bereich der Karosserie wurde jedoch neu gestaltet: Breiter als bisher verfügt das Heck über einen abnehmbaren Kofferraum. Statt des Kofferraums kann auch ein Kindersitz oder eine große, offene Kiste montiert werden.
Um dem GaloppE AZ genügend Stabilität zu verleihen wird, wie beim Alleweder 6, die Karosserie durch einen Aluminiumrahmen verstärkt.
Vier Räder machen das GaloppE AZ (das AZ steht für die Initialien des Geschäftsführers von Akkurad Aymen Zgibi) kippstabiler und damit fahrsicherer. Das vier Räder bei einem Velomobil nicht unbedingt viel Effizienzverlust bedeuten, beweist das Quattrovelo von Velomobiel schon seit Jahren sehr erfolgreich.
Human-electric hybrid
Das GaloppE AZ ist ein E-Bike, oder besser: ein Pedelec. Das spezielle Antriebssystem treibt alle vier Räder an: Die Vorderachse wird per Muskelkraft, je ein individuell angesteuerter Radnabenantrieb von Heinzmann treibt die Hinterräder an. Eine elektronische Steuerung regelt die Unterstützung, ein Neigungssensor signalisiert, ob es bergauf oder bergab geht. Außerdem soll ein angedachter Lenkwinkelsensor die Lenkbewegung durch ein schneller laufendes äußeres Hinterrad unterstützen.
Akkurad kann Batteriezellen selbst verlöten und dadurch Akkupacks beliebiger Größe und Spannung herstellen. Beim GaloppE AZ sollen zwei Akkus je 1.440 Wh verbaut werden, die entnommen werden und so auch außerhalb des GallopE AZ geladen werden können.
Connectivity
Mit der Integration des Smartphones per Apple CarPlay wird es ein Infotainment-System geben, das ebenso wie das digitale Multifunktionstachometer, Batterie und -managementsystem von Akkurad selbst entwickelt werden.
Entwicklungsstand
Das Fahrzeug auf der Messe war noch nicht fahrbereit. Es fehlten noch die Lenkung und die endgültige Hinteradaufhängung. Angedacht sind Aufnahmepunkte für einen Sicherheitsgurt und sogar ein Airbag.
Erste Probefahrten mit dem GaloppE AZ sollen im ersten Quartal 2022, möglicherweis schon auf der Spezialradmesse in Germersheim (30.04.-01.05.2022) möglich sein. Jedoch wird Das GaloppE PeP, die Lastenradversion des AZ bei der Entwicklung Vorrang haben: Der Hersteller Akkurad sieht bei den gewerblichen Anwendungen einen sehr viel größeren Markt als beim Markt für private Velomobile und Velocars.
Mehr zum GaloppE AZ gibt es online unter https://gallope.de.
[Text:[at], Fotos & Video: Akkurad]
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