[at] Vom 04. bis 06.09. fand in Friedrichshafen die 2019er Ausgabe der Eurobike statt. Lest hier meinen persönlichen Rückblick.
Inhalt
- Einleitung
- Pony 4
- Fantic
- Tern HSD
- V-ita
- Schindelhauer
- Victoria
- Apidura
- Kinekt
- Thule Yepp
- Five Ten
- R Raymon
- Blubrake
- My Boo
- Pinion & MTB Cycletech
- Woom
- Coco-Mat
- C29
- Carqon
- Ca-Go
- Burley
Einleitung
Nachdem die Eurobike 2018 bereits im Juli stattfand kehrten die Verantwortlichen für die 2019er Eurobike wieder zum gewohnten Termin zurück. Und so wurde Friedrichshafen am Bodensee Anfang September wieder zum Sehnsuchtsort aller Fahrradbegeisterten, dieses mal auch wirklich aller: Denn im Gegensatz zum letzten Jahr gab es dieses Jahr wieder einen Festival-Day, an dem alle Bikefans die Neuigkeiten der Branche in Augenschein nehmen und zum großen Teil auch probefahren konnten.
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Weitere InformationenEs gehört zum Paradoxon der weltweit führenden Fahrradmesse das es, zumindest an den Fachtagen der Eurobike, morgens immer wieder zum fast schon gewohnten Messestau kommt – auch wenn dieser in diesem Jahr nicht gar so ausuferte. Wer mit dem Rad anreiste konnte den Messetag trotzdem wesentlich entspannter beginnen. An dieser Stelle ist mal ein dickes „DANKE!“ an die Mitarbeiter der Verkehrsregelung überfällig: Immer freundlich sorgten sie an den Überwegen für eine Lücke in der Blechlawine um sowohl Fußgängern als auch Radlern einen sicheren Übergang zu ermöglichen.
Obwohl viele große Hersteller wie Haibike oder Ghost der Eurobike fernblieben macht das die Messe nicht unattraktiv. Denn zum einen sind die Vertreter der großen Hersteller vor Ort um beispielsweise mit Zulieferern Kontakt zu halten. Und zum anderen werden dann kleinere Marken und Manufakturen eher wahrgenommen.
Liegerad Pony4
Als erstes habe ich mir das Pony4 von FLEVÒ angeschaut. Die ersten Informationen zum, mit nur 19 kg Gewicht besonders leichten, vierrädrigen Liegerad haben mich neugierig gemacht. Die Sitzposition kann vom sportlichen Liegen bis hin zum aufrechten Sitzen variiert werden. Das macht den Einsatz sehr variabel, denn zum Beispiel auch bewegungseingeschränkte Personen können problemlos auf dem Bike Platz nehmen.
Der auf der Messe ausgestellte Prototyp war, wie die geplante Serie auch, mit einer Pinion-Getriebnabe ausgestattet und Matthias Erz ermöglichte mir eine Probefahrt mit dem Pony4, die vor lauter Begeisterung etwas länger ausfiel als geplant. Denn das Pony vermittelt auch in der recht aufrechten Sitzposition viel Fahrspaß, das Lenkverhalten ist agil, ohne nervös zu sein. Gleichzeitig sorgt das Fahrwerk für reichlich Komfort. Einzig der Wendekreis könnte noch ein bisschen kleiner werden. Doch daran arbeite man, wie mir Matthias Erz später versicherte.
Auf dem Testparcours wunderte ich mich zunächst darüber, dass die Pedelecs vor mir so langsam fuhren. Bis mein Blick auf den Tacho fiel: Dank des geringen Gewichts und der passend gestuften Endübersetzung ist man mit dem Pony4 spielend jenseits der 25 km/h-Marke unterwegs. Da spielt sicherlich auch die bessere Aerodynamik des Liegerads gegenüber Aufrechträdern eine große Rolle, die Geschwindigkeit war leicht auch ohne E-Unterstützung zu realisieren, denn die war am ausgestellten Prototypen nicht vorhanden. Eine Pedelec-Version ist aber fest geplant, ebenso wie weitere Varianten des Pony4. Beispielsweise
- Pony4fun – reines Spaßfahrrad ohne Schutzblech und Lichtsystem
- Pony4load – Micro-Lastenrad mit Aufliegeranhänger
- Pony4pets – zum Tiertransport (Hunde, Katzen, Hasen, Waschbären)
- Pony4kids – zur Mitnahme eines Kleinkindes bis 12 Jahren
- Pony4baby – Zur Mitnahme von zwei Kleinkindern bis 3 Jahren
- Pony4travel – Langreisevariante
- Pony4shopping – Einkaufsrad
- Pony4commuting – Pendlerfahrrad mit besonderem Wetterschutz
- Pony4beach – Variante mit grobstolligen Ballonreifen
Matthias Erz berichtete, dass derzeit die ersten Prototypen ausgeliefert werden um in Feldtests erprobt zu werden. Erz, der unter anderem die Liegeräder des niederländischen Herstellers Flevobike vertreibt, schaffte es durch seine hervorragende Vernetzung verschiedene Hersteller der Liegeradszene zur Zusammenarbeit an einem Projekt zu gewinnen.
Und auch wenn noch kein konkreter Preis genannt wurde, soll dieser sehr attraktiv sein. Die Premiere des Pony4 soll auf der Spezialradmesse in Germersheim im April 2020 gefeiert werden, direkt danach soll die Serienproduktion durch die eigens gegründete Firma Pony4.bike s.r.o im tschechischen Brno/Brünn starten.
Da kommt also ein sehr interessantes Bike im nächsten Jahr auf uns zu, zu dem man, so Matthias Erz augenzwinkernd, noch einig Überraschungen im Köcher habe.
Mehr Infos: www.pony4.de
Fantic Seven Days LIVING
Bei der Probefahrt mit dem Pony4 fiel mir im Vorbeifahren am Stand von Fantic das Seven Days LIVING ins Auge. Es handelt sich um ein Bike, das mit den montierten Schwalbe Super Moto X wirklich sportlich stämmig da steht und ganz offensichtlich mit kompletter Beleuchtung, Schutzblechen und kräftig dimensionierten Gepäckträger auf Pendler abzielt.
Der montierte Brose Drive-S sollte gemeinsam mit einem 630 Wh-Akku für ordentliche Reichweite und die verbaute Suntour XCR 34 Air mit 100mm Federweg für passenden Komfort sorgen, so dass auch weitere Strecken machbar sind. Die Geometrie erscheint gemäßigt sportlich, die Linienführung des Rahmens mit dem semi-integrierten Akku italienisch-elegant.
Das Fantic stimmige (Fat-)Bikes mit großem Spaßpotential bauen kann beweist gerade der Dauertester FatSport GS 888, da wird sicher auch das Seven Days LIVING nicht hinten anstehen.
Mehr Infos: fantic-bikes.com
Tern HSD mit Enviolo AutomatiQ
Eine Weltpremiere gab es am Stand von Tern: Das Kompakt-Cargobike HSD S+ mit stufenloser Automatikschaltung AUTOMATiQ von Enviolo. Enviolo? Schon vor der der Insolvenz von Fallbrook, dem Unternehmen hinter der Getriebnabe NuVinci, wurde beschlossen „NuVinci Cycling“ in „enviolo“ umzubenennen.
Doch hinter der AUTOMATiQ steckt mehr als nur eine umgelabelte NuVinci Harmony. Vielmehr blieb fast kein Zahnrad mehr beim anderen, wie Gerrit Claessens von Enviolo erläutert. Zusätzlich wurden die Stellmotoren und die Software überarbeitet sowie Entwicklung und Forschung nach Europa geholt. Bei Tern ist man zu Recht stolz, einer von nur sieben exklusiven Partnern zu sein, die die nächste Generation der Enviolo AUTOMATiQ im Modelljahr 2020 anbieten.
Die Probefahrt mit dem Tern HSD und der AUTOMATiQ zeigte deutlich wahrnehmbare Veränderungen zur NuVinci Harmony. Nach wie vor ist die gewünschte Kadenz vorwählbar, doch es ist deutlich zu spüren, dass die Evniolo die Übersetzung schneller anpasst. Bei beiden Versionen tritt man nach einem Ampelstart eine Weile „ins Leere“, bis die Nabe die zur vorgewählten Kadenz passende Übersetzung eingestellt hat. Doch die Enviolo AUTOMATiQ stellt diese deutlich schneller bereit.
Auch die Übersetzungsanpassung unter Last, also zum Beispiel an Steigungen, erfolgen deutlich geschmeidiger und schneller. Dadurch entsteht ein Fahr- und Bedienkomfort, der besonders beim Lastenrad hochwillkommen ist. Denn ums Schalten braucht man sich in der Regel nicht mehr zu kümmern. Und da das HSD über eine Gates-Riemen verfügt gilt das auch für den Rest des Antriebsstrangs.
Am Stand von Tern fiel mir noch das BYB S11 ins Auge, vor allem wegen des ungewohnten Rahmens, der über ein zusätzliches Gelenk verfügt. Dadurch soll es noch kompakter zu falten und durch den speziellen Gepäckträger mit Rollen im gefalteten Zustand noch besser zu händeln sein. Im Vergleich zu den anderen Tern macht das BYB („Bring Your Bike“) durch den „luftigeren“ Rahmen einen zierlicheren, sportlicheren Eindruck.
Mehr Infos: www.ternbicycles.com
V-ITA
Bleiben wir kurz beim Thema „Kompaktrad“. V-ITA kommt aus Italien und bietet mit dem kompakten Pedelec ein hoch individualisierbares Bike mit einem außergewöhnlichen Rahmenlayout ohne Sattelrohr. Kunden können die Farbe von Rahmen und Felgen aus einer breiten Palette wählen, außerdem stehen zwei Felgendesigns zur Auswahl.
Das V-ITA verfügt über einen integrierten, entnehmbaren Akku, eine per Sender bedienbare elektronische Wegfahrsperre und ist nach Angaben des Herstellers mit rund 15 kg in kompletter Ausstattung sehr leicht geraten. Nach der Probefahrt konfiguriert man beim Händler das Rad nach seinen Wünschen und soll es nach nur 10 Tagen in Empfang nehmen können.
Mehr Infos: www.v-ita.it
Schindelhauer
Schindelhauer hat seit diesem Jahr auch Pedelecs im Portfolio. Das sei aber kein Zufall, sondern eine von Beginn an geplante Weiterentwicklung der Modellpalette, wie Claudia Zerries von Schindelhauer im Gespräch betonet. Insbesondere sei es für Schindelhauer wichtig gewesen, den typischen „Schindelhauer-Spirit“ auch in den Pedelces zu erhalten, und das sei mit den heute aktuell verfügbaren Motor- und Akkutechniken endlich machbar gewesen. Claudia Zerries wies auch auf die besonders fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem hauseigenen Designer und den Ingenieuren einerseits und dem Rahmenbauer andererseits hin. Dies führe zu qualitativ besonders hochwertigen Lösungen, wie beispielsweise der besonders schmal gehaltenen Motorbrücke für den Bosch-Antrieb, der eigens konstruierten, besonders leichte Alu-Gabel mit integrierter Zugführung oder den sehr sehenswerten Ausfallenden.
Die bei den Urban Mobility Days in Frankfurt leider buchstäblich ins Wasser gefallenen Probefahrten hole ich auf der Eurobike bei schönstem Sommerwetter nach. Zuerst war ich auf dem graphitsilbernen „Oskar“ unterwegs, der mit elegant nach unten gebogenem Lenker das Design der Sporträder aus den 20iger Jahren des letzten Jahrtausends zitiert. Der Single-Speed-Antrieb mit Gates-Riemen ist freilich auf der Höhe der aktuellen technischen Entwicklung.
Auf der Teststrecke der Eurobike gibt es eine längere Steigung, die mit Hilfe des Bosch Active Line Plus-Motors problemlos auch mit einem Single-Speed-Bike zu bewältigen ist. Die für einen runden Tritt nötige Kadenz führte aber natürlich zu einem etwas erhöhten Puls – sage einer Pedelec-fahren sei unsportlich. Trotz sportlicher Geometrie ist die Sitzposition auf Oskar für mich erstaunlich bequem, trotzdem ist „Oskar“ in meinen Augen kein Kandidat für längere Strecken. Grund sind fehlende Schutzbleche und ein Gepäckträger.
Beides bietet der mitternachtsblau lackierte „Heinrich“. Durch den im Vergleic zu „Oskar“ gedrehten Lenker ist die Sitzposition nochmals entspannter als bei „Oskar“. Ungewohnt für mich war der ausladende Frontgepäckträger der rahmenfest montiert ist und somit auch beladen das Lenkgefühl nicht beeinträchtigt. Am Heck finden sich dezente Gepäckstreben und die Schutzbleche sind sowohl vorne als auch hinten praxisgerecht weit ums Rad herumgezogen. Gemeinsam mit 8er-Nexus-Nabe und Gates-Riemen verhilft das „Heinrich“ in meinen Augen zu einer viel besseren Alltagstauglichkeit als sie „Oskar“ bietet. Typisch Schindelhauer: Die Farben von Rahmen, Anbauteilen und Lenkergriffen sowie Sattel sind fein aufeinander abgestimmt und geben dem Pedelec ein stimmiges-edles Erscheinungsbild. Müsste ich wählen wäre „Heinrich“ mein Schindelhauer-Bike der Wahl.
Näheres unter: schindelhauerbikes.com
Victoria
Die Tradition von Victoria-Fahrrädern reicht bis ins Jahr 1886 zurück, heute gehört die Marke zu Hartje. Bisher standen die Bikes von Victoria für traditionsbewußten, klassischen Fahrradbau. Doch mit dem Modelljahr 2020 zieht frischer Wind ein, die Modellpalette wirkt deutlich frischer und jugendlicher. Ganz besonders deutlich wird das bei den Pedelecs. Stellvertretend will ich mal zwei Modelle als Beispiele anführen.
Beim eUrban 13.9 XXL fällt das neue Styling schon bei der Rahmenfarbe auf. In selbstbewusst strahlendem blau (sogar die Innenseite des Gates-Riemens ist blau!) steht das Bike auf den dicken Schwalbe Supermoto.
Es handelt sich um einen Tiefeinsteiger mit stufenloser Enviolo-Nabe, zwei Akkus und einem zulässigen Gesamtgewicht von 170 kg! Da darf der Einkauf gerne etwas mehr wiegen, alternativ auch das Reisegepäck. Denn mit zwei Akkus mit je 500 Wh Kapazität sollte das Thema Reichweite keines mehr sein.
Beim zweiten Bike ist das Thema Reichweite auch keines, hier aber eher bezogen auf die Straßenbeschaffenheit: Das eAdventure 8.9 deutet mit grober profilierten Schwalbe Smart Sam und einer „desert grey“ bezeichneten Lackierung an, das es für etwas ruppigeres Terrain gemacht ist. Wofür man nicht unbedingt in die Wüste muss, denn viele Radwege bieten auch hierzulande Herausforderungen wegebaulicher Art, denen der kräftig dimensionierte Rahmen gut gewachsen sein dürfte.
Victoria verzichtet beim eAdventure 8.9 zu Gunsten einer besseren Stabilität und geringerem Durchmesser des Unterrohres auf einen integrierten 504 Wh starken Akku, der dadurch im Gegenzug aber gut zu entnehmen ist. Für Federungskomfort an der Vorderhand ist eine SF18-MOBIE25 LOR Coil von Suntour verbaut, da wäre eine luftunterstütze Gabel sicherlich sensibler im Ansprechverhalten. Dafür sind aber wiederum, sehr praxisgerecht, Gepäckträger, Hinterbauständer und Rahmenschloß an Bord.
Als Antrieb kommt eine reine Shimano-Ausstattung zum Einsatz: Der Shimano Steps-DU-E8000-Motor sorgt mit einer 1×11 Shimano-X für Vortrieb, die großen Shimano-BR-M8000- Scheiben (vorne 203mm, hinten mit 180mm Durchmesser) für sichere Verzögerung.
Victoria positioniert das eAdventure 8.9 zwischen e-Trekking- und e-Mountainbike, und genau dort ist es meiner Meinung nach auch prächtig aufgehoben. Für alle, die ein E-MTB direkt mit Schutzblechen und Gepäckträger aufrüsten und denen Trekking-Bereifung eine Nummer zu schmal sind. Also zum Beispiel Menschen wir mir, wobei ich aber unbedingt die Pedale gegen griffigere tauschen würde. Aber das wäre es auch schon.
Konsequent: Victoria bietet mit dem eAdventure 8.8 auch ein Tiefeinsteigermodell mit vergleichbarer Ausrichtung an. Glückwunsch an die Verantwortlichen von Victoria für den Mut, der sicher belohnt werden wird!
Mehr Infos gibt es unter: www.victoria-fahrrad.de
Apidura
Bikepacking ist nach wie vor ein Trend, dir Vorteile sind ja auch nicht von der Hand zu weisen. Denn wenig Gepäck bedeutet weniger Gewicht, was dynamischeres Radreisen ermöglicht. Das konnte ich selbst schon im wahrsten Wortsinn auf einer Tour von Frankfurt am Main nach Berlin erfahren. Doch es geht immer noch ein bisschen besser. So hat beispielsweise Apidura eine Tasche im Angebot, die perfekt ins Rahmendreick eines E-MTB passt – trotz des Akkus am Unterrohr.
Mehr Infos: apidura.com
Kinekt
Kinekt brachte die bekannte gefederte Sattelstütze mit nach Friedrichshafen. Die Parallelogramm-Stütze setzt auf Stahlfedern anstatt wie viele andere auf Polymer-Dämpfungselemente. Dadurch ist die Federungswirkung weniger abhängig von den Außentemperaturen; Polymere neigen bei Kält zur Verhärtung.
Um den Komfort der Sattelstütze an das Gewicht von Fahrer oder Fahrerin anzupassen nutzt Kinekt zwei Federn, die auch unterschiedliche Federraten haben können. Sehr praktisch ist, dass die Anpassung schnell und einfach von jedem selbst erledigt werden kann. Passenderweise war die Stütze an einem Stromer verbaut, die ja für eher sportliche Härte bekannt sind. Übrigens ist die Stütze offiziell von Stromer für die S-Bikes freigegeben.
Als Premiere stellte Kinekt auf der Eurobike einen gefederten Vorbau vor. Nach dem gleichen Prinzip wie die Parallelogrammstütze aufgebaut, soll der Vorbau Belastungsspitzen abfangen und dadurch insbesondere die Fahrt auf Gravelbikes komfortabler und damit weniger ermüdend machen. Ich bin mir sicher, dass auch Nutzer anderer Bikes die Vorzüge des gefederten Vorbaus zu schätzen wissen. Auch beim Vorbau sind die Federn in verschiedenen Federraten erhältlich und einfach austauschbar.
Weitere Infos: cirruscycles.com und https://shop.bikeshore.com/de/
Thule Yepp
Beim BloggerWalk, organisiert vom WridersClub, stellte Thule überraschend leichte Kindersitze vor. Inspiriert von Fahrradhelmen werden die Sitze nach einem ähnlichen Verfahren gefertigt. Der Thule Yepp Nexxt Maxi wiegt nur 3 kg bei einer Tragfähigkeit von 22 kg. Leichte Kindersitze bedeuten weniger Belastung für’s Rad und damit automatisch auch mehr Sicherheit.
Mehr Infos gibt es unter: www.thule.com
Five Ten
Danach ging es zu Five Ten. Ursprünglich für den Bergsport entwickelt („Five Ten“ ist die Bezeichnung für einen Klettergrad) sollen die mit dem sogenannten Stealth-Rubber ausgestatteten Schuhe außergewöhnlichen Grip fürs Klettern oder Laufen auf glatten Untergründen bieten. Das sind natürlich Eigenschaften, die auch Radpendler schätzen. Denn wer ist noch nicht auf einem nassen Pedal abgerutscht? Natürlich könnte man auch Click-Systeme nutzen, doch wer nicht gerade mit dem Bike bis an den Schreibtisch fährt wird den Laufkomfort nicht als sehr hoch bezeichnen. Oder, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, von der Rutschgefahr auf glatten Treppenstufen ein Lied singen können.
Die Bikeschuhe von Five Ten sollen dagegen auf dem Pedal ebenso gut haften wie sie beim Laufen bequem sind. Das wäre mal auszuprobieren.
Five Ten gehört zu Adidas, deshalb gibt es näheres unter www.adidas.de/fiveten.
R RAYMON
Am Stand von Pexco erwartete uns Susanne Puello höchstpersönlich um die Highlights von R Raymon zu präsentieren. Susanne Puello kann man getrost als Visionärin bezeichnen; ohne sie hätte es Haibike und damit den beeindruckenden Siegeszug des Pedelec-Antriebs beim MTB in dieser Form sicher nicht gegeben. Vor etwa zwei Jahren haben sich Susi und ihr Mann dazu entschlossen, noch einmal etwas ganz neues zu beginnen und haben PEXCO gegründet. Pexco stet für „Puello eMobility Crossover Company“ und verdeutlicht das Ziel des Unternehmens, eine zentrale Rolle in der globalen Mobilitätswelt von heute und morgen zu spielen.
Eine Marke von Pexco ist Husqvarna, welche die 1896 begonnene Erfolgsgeschichte im Fahrradbau fortsetzen soll. Im letzten Jahr konnte ich bei der Shimano-E-Mountainbike-Experience erstmals zwei Tage lang das MC7 mit der elektro-mechanische Schaltung Di2 fahren. Ein beeindruckendes Erlebnis.
Am Messestand von Husqvarna begeisterte mich dieses Jahr vor allem Fertigungsqualität und Farbgebung der Bikes. Das Gran Tourer 6 beispielsweise wirkt richtig nobel. So wird das Pedelec beim täglichen Pendeln oder auf Reisen dann doch noch eher zum Statussymbol. Selbstbewusst wird die Technik bei Husqvarna nicht versteckt sondern mit der sogenannten „Skeleton-Bridge“ sogar noch optisch verstärkt.
Die zweite Marke ist R Raymon, eine Eigengründung der Pexco, und soll einen Gegenpol zum etwas bodenständigeren Angebot von Husqvarna bilden.
Im Jahr 2018 zunächst ohne elektrische Unterstützung in den Bereichen MTB, Trekking, Urban, City sowie Kinder- und Jugendräder gestartet, bietet R Raymon jetzt auch Pedelecs mit dem gewissen „Etwas“ an.
Die 2020er Ausgabe des E-SEVEN TRAILRAY 11.0 wird zum Beispiel über einen „Automode“ verfügen. Damit ist aber keinesfalls eine automatische Schaltung gemeint. Vielmehr gleicht der Antrieb seine Leistungsabgabe an die momentane Fahrsituation an. Sensoren für Trittkraft, Geschwindigkeit und Neigungswinkel liefern Daten an die zentrale Recheneinheit, die daraus die gerade notwendige Unterstützung berechnet und selbsttätig zwischen den Fahrstufen des YAMAHA PW-X-Antriebs die passende wählt.
Das Ganze erfolgt in Sekundenbruchteilen, wie Susanne Puello versicherte und entlastet Fahrerin oder Fahrer gerade in kniffligen Situation von zusätzlichen „Einstellarbeiten“ am Antrieb. Die Erläuterungen wurden teils mit deutlich sichtbarer Skepsis (s. Foto) der Zuhörer begleitet.
Als Susanne Puello verkündete, dass für den am Abend geplanten BloggerRide zumindest ein Bike mit dem Automode zur Verfügung stehen würde war mir klar: Das muss ich unbedingt ausprobieren!
Der BloggerRide führte rund 25 km entlang des Bodensees und natürlich konnte ich das R Raymon E-SEVEN TRAILRAY 11.0 weder bei der flachen Strecke noch bei meinen ausbaubaren E-MTB-Fähigkeiten nicht im mindestens an seine Grenzen führen, aber um einen ersten Eindruck vom Automode zu gewinnen reichte es doch.
Und der war durchaus positiv, denn auch wenn es sich nicht um einen Schaltautomaten handelt erfolgt die Anpassung der Motorleistung des Yamaha PW-X so gefühlvoll, das man sie zwar auf dem Display sehen kann, aber kaum bemerkt. Dank der bärigen 80 Nm Drehmoment des Antriebs vergisst man die manuelle Übersetzungsanpassung sogar fast – und merkt erst beim Anfahren an einer Kreuzung, das man eben nicht heruntergeschaltete hat. Das wird zwar nicht unbedingt zur Reichweitensteigerung beitragen, zeigt aber sehr deutlich, das dass System unauffällig agiert und gut funktioniert. Mit dem System wäre auch sicher ein Single-Speed mit Gates-Riemen für die Stadt möglich…
An dieser Stelle ein dickes Danke an Mirjam Reisch von der Messe Friedrichshafen GmbH für die super Organisation, Durchführung und Begleitung des BloggerRides und an das Radelmädchen für das Foto!
Mehr Infos: www.husqvarna-bicycles.com und www.r-raymon-bikes.com
Blubrake
Die Nachfrage nach Komfortmerkmalen und Sicherheitsaustattung nehmen beim Pedelec immer mehr zu. Wenn man bedenkt, das immer mehr Menschen immer mehr Kilometer mit dem Rad fahren ist das auch verständlich. Besonders beim Thema „Bremsen“ ist der Entwicklungssprung der letzten Jahre sehr erstaunlich. Nachdem im letzten Jahr Bosch mit einem E-Bike-ABS auf den Markt kam, gab es im Verlauf dieses Jahres vermehrt Meldungen zu einem italienischen Pendant, entwickelt von Blubrake. Nach der ersten Präsentation auf einem eher exotischen Bike folgte im Frühjahr ein spezielles Lastenrad-ABS und jetzt zur Eurobike das erste im Rahmen integrierte ABS der Italiener.
Auf dem Stand im Außengelände standen zwei Bikes für Probefahrten zur Verfügung und ich kann sagen, dass das ABS prima funktioniert und optisch durch die Integration im Rahmen wesentlich unauffälliger daherkommt.
Lediglich der Sensorkranz an der vorderen Scheibenbremse weist auf das ABS hin. Wie beim Mitbewerber Bosch wird auch bei Blubrake nur vorne per ABS gebremst. Der Knaller: Zur nächsten Saison werden verschiedenen Räder von BULLS mit dem Blubrake-ABS ausgerüstet sein.
Mehr unter: blubrake.it
my Boo
Es ist schön zu sehen, wie sich MyBoo aus Kiel nach und nach zum „Vollsortimenter“ entwickelt und damit die Anwendungsmöglichkeiten von Bambusrahmen im Fahrradbau immer populärer macht.
So wird es im nächsten Modelljahr einen echten Tiefeinsteigerrahmen aus Bambus geben und auch ein „echtes“ E-MTB hatte MyBoo auf der Eurobike dabei. Das Bike wird den Namen des Gebirges „Atakora“ tragen und von der bisherigen Nomenklatur, die Räder nach Flüssen in Ghana zu benennen, abweichen. Wobei der Bezug zum Pedelec „myVolta“ erhalten bleibt: Im Atakora-Gebirge entspringt der Fluß „Volta“…
Zur Probefahrt hatte ich das neuen myVolta, das jetzt über einen Oberrohr-Akku verfügt. Das macht das Bike noch angenehmer zu fahren, der Bambusrahmen steuert mit seinem natürlichen „Flex“ ein weiteres dazu bei.
Insbesondere wer die doch eher harten Alu-Rahmen gewohnt ist wird aufs angenehmste überrascht werden. Bei MyBoo handelt es sich um ein soziales Unternehmen: Die Rahmen werden vor Ort in Ghana nach deutschen Qualitätskriterien und gegen faire Entlohnung gefertigt, so ensteht eine berufliche Perspektive für die Menschen vor Ort: Bisher wurden mehr als 60 sichere Arbeitsplätze in Ghana geschaffen.
Das Rad wird schließlich in Kiel nach Kundenwunsch um die restlichen Komponenten ergänzt. Durch den Verkauf der Bambusfahrräder finanziert und betreibt myBoo außerdem eine eigene Schule in Ghana. Eigentlich gibt es keinen Grund mehr, kein Pedelec von myBoo zu fahren. Das sehen auch die Kunden von myBoo so: Bisher waren die Pedelecs schneller verkauft als das ich mal eines länger hätte testen können.
Mehr unter: www.my-boo.de
Pinion & MTB Cycletech
Ebenfalls viel Spaß macht die Entwicklung von Pinion. Zunächst „nur“ in Highend-Bikes verfügbar tritt die Getriebenabe in verschiedenen Ausführungen ihren Siegeszug durch die Radwelt an. Die Fertigung nach automobilen Standards macht das Getriebe besonders robust und haltbar, die Positionierung im Tretlager macht besonders wartungsarme Räder möglich.
Insbesondere in Verbindung mit einem Gates-Riemen entstehen so „Sorglosräder“, die Pendlern oder auch Extrem-Weltreisenden das Leben leichter machen. Und es verhilft einem Pedelec-Konzept der ersten Stunde zu neuem Aufwind: Dem Hinterradnabenmotor!
Die große Verbreitung von Mittemotoren hat den Hinterradantrieb etwas ins Abseits gedrängt. Aber er hat, je nach Einsatzzweck, nach wie vor durchaus seine Berechtigung. Nahezu lautlos ist besonders der Hinterradnabenmotor ohne Getriebe ein sehr angenehmer und pflegeleichter Triebsatz beispielsweise für Commuter-Bikes und insbesondere bei S-Pedelecs.
Ein besonders angenehmer und kräftiger Vertreter dieser Art ist das „Code“ vom schweizer Herstellers MTB Cycletech. Seit 35 Jahren in der Schweiz im Markt vertreten, sind die Bikes in Deutschland noch eher unbekannt. Doch das wird sich sicher bald ändern. Denn gerade das Code S-Pedelec glänzte bereits auf der Probefahrt bei den Urban Mobility Days in Frankfurt durch präzisen, angenehmen und kraftvollen Schub des NeoDrives-Antriebs bis an die Abregelgrenze von 45 km/h. Dank der gut gestuften Pinion 1.9 XR-Getriebenabe stehen stehts die passenden Gänge bereit, die sauber einrasten.
Der nahezu wartungsfreie Gates-Riemen und die hochwertige Verarbeitung machen das Code zu einem Traumbike für alle Commuter.
Die Pinion-Nabe ist durch Bauweise und Auslegung auch robust genug für den Einsatz im Lastenradbereich, da sie auch hohe Drehmomente verkraftet. Das macht sie auch prädestiniert für den Einsatz im Velomobil, wie auf der Sonderausstellungsfläche zum Thema zu sehen war.
Mehr Informationen unter: pinion.eu, www.mtbcycletech.com, flevo.de
Coboc
Die Heidelberger hatten auf der Eurobike allen Grund zur Freude, heimst doch ihr Tiefeinsteiger Seven Kallio einen der begehrten Eurobike-Awards ein. Tiefeinsteiger und Coboc? Wie passt das zusammen? Sehr gut offensichtlich, denn die Ordereingänge für das Kallio übersteigen nach Angabe von Coboc die Erwartungen bei weitem, ein weiterer Grund für strahlende Gesichter.
Das Kallio bleibt, trotz des „unsportlichen“ Rahmenlayouts den Kernwerten von Coboc treu: Es handelt sich um ein klar gezeichnetes und leicht zu bedienendes Pedelec, das noch dazu mit einem geringen Gewicht von unter 18 kg glänzt. Damit es mit der 1×10 Shimano-Deore-Schaltung flott voran gehen kann soll der Rahmen besonders steif sein, das verstärkende Rohr im Tretlagerbereich ist gleichzeitig clever positionierte Tragehilfe.
Die komplette Ausstattung mit Lampe, dünnen Schutzblechen und dezentem Taschenträger machen das Coboc zu einer eleganten Erscheinung. Und dank des schlanken Rahmens und des Hinterrad-Nabenmotors ist das Coboc Kallio nicht auf den ersten Blick als Pedelec zu erkennen. Mehr zum Coboc Kallio erfahrt ihr hier im ausführlichen Test.
Mehr Infos unter: www.coboc.biz
Woom-Bikes
Aus Österreich kommen seit einige Jahren durchdacht gemachte Kinderräder. Woom-Bikes zeichnen sich durch die an die Körpergröße der kleinen Kundschaft angepasste Geometrien und Gewichte aus. Die beiden Gründer fingen seinerzeit ganz klassisch in einer Garage an. Nach und nach sprachen sich die Qualitäten der Bikes herum und zwischenzeitlich sind sie praktisch weltweit erhältlich. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld ihren neuesten Coup vor: Ein E-MTB für Kinder mit Fazua-Antrieb!
Auch unter den Anwesenden war das Thema durchaus kontrovers besetzt. Braucht man sowas? Kann man sowas? Ist das nicht zu gefährlich?
Einig war man sich aber darin, dass lange Touren gemeinsam mit den Eltern für den Nachwuchs oft schwieriger zu meistern sind. Ein Pedelec kann dabei helfen, die Leistungsunterschiede zu egalisieren. Und auch um die Kids überhaupt auf das Rad zu bekommen kann ein Pedelec hilfreich sein: Zum Beispiel wenn zur oder von der Schule große Höhenunterschiede zu bewältigen sind.
Einen weiteren Vorteil bringt der Fazua-Antrieb mit: Denn bei ihm sind Akku und sogenannte Drive-Unit komplett aus dem Rahmen entnehmbar. Mit einer Blende wird die verbleibende Öffnung dann verschlossen und schon kann das E-MTB auch als normales MTB genutzt werden. Sozusagen ein 2in1-MTB.
Mehr unter: woombikes.com
COCO-MAT.bike
Für mich machen die unerwartete Begegnungen in den Gängen einen besonderen Reiz der Eurobike aus. Eine dieser Begegnungen war die mit Paul von COCO-MAT.bike mit seinem klasse gemachten und sauber verarbeiteten Faltrad.
Spätestens auf der Website von Coco-MAT.bikes fühlt man sich an die Sagen des klassisschen Griechenlands erinnert: Die Räder tragen so klangvollen Namen wie Odyssues, Penelope oder Telemachus. Das ist auch kein Wunder, denn die Bikes kommen aus Griechenland.
Für jedes verkaufe Erwachsenen-Bike pflanzt Coco-Mat einen Baum in einem Garten in Attica, versehen mit einer Namensplakette des Käufers. Das Ziel ist ein Wald mit Bäumen, die alle Namen tragen.
Mehr unter: coco-mat.bike
C29
Ein weitere Begegnung hatte ich mit einem modernen Bernhardiner aus Dänemark: Die dänische Whisky-Brennerei Stauning zeigt ganz deutlich den praktischen Doppelnutzen eines Lastenpedelecs auf: Zum einen dient es zum nachhaltigen Transport von Produkten und gleichzeitig als unnachahmlicher Werbeträger. Bei dem Bike handelt es sich um das C29 des gleichnamigen dänischen Herstellers.
Mehr unter c29.bike
Das Thema Lastenrad war auch auf dieser Eurobike sehr präsent, ähnlich wie im letzten Jahr die Pedelces konzentrierten sich die Cargobikes mehrheitlich auf eine Halle, diesem Fall die „Zeppelinhalle A1“.
Carqon
Besonders ins Auge fiel mir das Lastenrad Carqon. Es handelt sich um eine neue niederländische Marke unter dem Dach der Accell Group, die damit neben der Lastenrad-Traditionsmarke Babboe eine weitere Lastenradmarke platziert. Der Anspruch von Carqon ist nicht weniger, als einen neuen Standard bezüglich Sicherheit, Komfort, Funktionalität und Design zu setzen. Der Prototyp bietet mit der Tür auf der rechten Seite auf jeden Fall wohl schon einmal den höchsten Einsteigekomfort. Motorseitig setzt man auf Bosch in Kombination mit einem Gates-Riemen und einer Shimano-Nabe. Mal sehen, wann es nähere Informationen zum Bike gibt.
Ca Go
Sicherheit ist ebenfalls das Thema des Koblenzer Herstellers Ca Go, der mit seinem Lastenrad auf der Eurobike Weltpremiere feierte. Das Cargobike soll bei Sicherheit, Komfort und Transport neue Maßstäbe setzen.
Dazu wurde Mit Spezialisten aus dem Automobilbau eine Monocoque-Sicherheitsbox entwickelt. In dieser können zwei Kinder auf ergonomischen Einzelsitzen mit Kopfstützen Platz nehmen. Am Rahmen befestigte Sicherheitsgurte und ISO-Fix-Adapter sind weitere Sicherheitsmerkmale. Die Box selbst ist aus einem crash-absorbierenden, splitterfreien und nachgiebigen EPP-Material ohne Metall- oder Holzkanten im Außenbereich gefertigt. Dadurch soll das Rad auch für Fußgänger ein neues Sicherheitslevel erreichen.
Hinter dem Lastenbike stehen Franc Arnold, Gründer der Marke Ergon, Gerrit Gaastra, der u.a. durch seine Marke IDWORX bekannt ist. Mich persönlich verwundern bei einem Lastenrad, dessen Fokus explizit auf Sicherheit gesetzt ist, die Schauben in der Mitte der Kopfstützen. Auch wenn diese gegenüber dem Polster versenkt angeordnet sind, scheint mir im Falle eines Falles die Gefahr einer Kollision mit dem Kopf eines mitfahrenden Kindes sehr hoch. Da schützt eventuell nur ein sinnvollerweise ebenfalls getragener Helm.
Mehr Infos: www.cagobike.com
Burley
Auf Lasten ganz andere Art setzt der US-amerikanische Radanhängeranbieter Burley mit dem überarbeiteten Travoy. Der Travoy ist ein mit vielfältigem Zubehör erweiterbarer Trolley, der mit einem Handgriff an nahezu jedes beliebige Rad angehängt werden kann. Abgehängt kann er zum Beispiel als Einkaufstrolley dienen, aber auch mit speziell gefertigten Taschen als Reiseutensil genutzt werden und ist sicherlich besser als jeder herkömmliche Koffertrolley rollbar.
Bei Bedarf lässt sich Travoy klein zusammenfalten und passt zum Beispiel unter den Schreibtisch oder in den kleinen Keller. Als Zielgruppe sieht Burley auch Studenten, die Einkäufe mit dem Rad oder zu Fuß erledigen und hofft, durch das Design und die Variabilität den angestaubten Charme des „Rentnereinkaufswagens“ hinter sich zu lassen. Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage unter Erstsemestern ergab da allerdings wenig Zustimmung. Anders sieht das sicher bei Großstädtern aus, die mit dem Travoy im Supermarkt unauffälliger unterwegs sind als mit einem abgekoppelten Lastenanhänger.
Mehr unter burley.com
Das war er, mein persönlicher Rückblick auf die Eurobike 2019. Natürlich gab es sicher noch viel mehr zu sehen und wie immer haben auch drei Tage nicht ausgereicht alle Hallen zu erkunden und jedem einzelnen Produkt auf die letzte Schraube zu schauen. Dafür ist der Fahrradmarkt einfach zu vielschichtig und das ist genau das Verdienst der Eurobike: Diese Vielfalt zusammenzuführen und erlebbar zu machen.
Ich freue mich jetzt schon wieder auf die 2020er Ausgabe der Messe, die von Mittwoch, 2. bis Samstag, 5. September 2020 auf dem Messegelände in Friedrichshafen stattfinden wird.
[Text: Alexander Theis, Video: VeloStrom, Fotos: VeloStrom (36), Messe Friedrichshafen (1) Juliane Schumacher (1)]
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