e-bike-totem-delta-test-linke-seite-aufmacher
Commuter E-Bike E-Bike-Tests E-Bikes Test & Technik

TOTEM E-Bike: Die Entdeckung des Jahres 2022 

Lesezeit etwa 16 Minuten

Top Qualität, tolles Fahrerlebnis, fairer Preis: Das E-Bike “Delta” von TOTEM ist mein “hidden champion”. 

icon-artikel-hoeren-statt-lesen

Die TOTEM E-Bikes aus tschechischer Fertigung zählen in Deutschland noch zu den seltenen Erscheinungen. Das könnte sich in Zukunft aber schnell ändern. Denn die Pedelecs zeichnen sich unter anderem durch einen besonderen Antrieb und einen hoch-engagierten deutschen Distributor aus.

B.W. Vertrieb

Ich stehe an einem Samstagmorgen in der blitzsauberen Halle des deutschen Distributors der TOTEM E-Bikes. Seit 2020 werden die tschechischen E-Bikes exklusiv von B.W. Vertrieb aus Kirchardt vertrieben.

Doch nur alleine mit dem Vertrieb gibt man sich nicht zufrieden, wie mir Lisa Unger, Geschäftsführerin von B.W. Vertrieb, nicht ohne berechtigten Stolz erzählt. Denn man nehme durchaus auch Einfluss auf die Technik und Optik der E-Bikes, die in kleinen, und auch großen Details auf die Belange der deutschen Kundschaft abgestimmt werden.  

Mit leuchtenden Augen zeigt mir Lisa Unger die Werkstatt und erklärt mir, dass die Antriebe der E-Bikes bis zur letzten Schraube hier repariert werden könnten – wenn es denn tatsächlich mal dazu komme, das etwas kaputt ginge. 

Der Vinka-Antrieb kann bei B.W. Vertrieb auch repariert werden.

Der Antrieb – das ist eine Besonderheit der TOTEM E-Bikes. Denn im Gegensatz zu den bekannten Platzhirschen setzt TOTEM auf Vinka-Antriebe aus japanischer Entwicklung. Die Ursprünge des Vinka-Mittelmotors liegen im Automobilzulieferbereich – ähnlich wie bei Brose. Die Akkuzellen der E-Bike stammen von Samsung, Schaltung und Bremsen von Shimano. 

Kundenorientierte Leidenschaft

Lisa Unger erzählt, dass hier in der Werkstatt auch jedes neue Modell zerlegt werde. Zum einen, um die Dokumentation für die Händler zu erstellen. Zum anderen aber auch, um eventuelle Detailverbesserungen zu finden, die im Werk in Tschechien möglicherweise so nicht wahrgenommen würden.

Beispielswiese sei auf Anregung des Teams von B.W. Vertrieb die Befestigung der Motorbrücke überarbeitet worden, um diese noch robuster zu gestalten. Eine weitere Anregung war die werkseitige Verlegung eines Kabels für die Beleuchtung vom Motor zum Steuerkopf auch bei den E-MTB. Das macht die Nachrüstung einer Beleuchtung einfacher. Wer schon einmal versucht hat, im Rahmen eines E-Bikes ein Kabel zu verlegen, weiß das zu schätzen. 

Es sind diese vermeintlichen Kleinigkeiten, die zeigen, wie sehr man sich bei B.W. Vertrieb der Verantwortung gegenüber den Endkunden, aber auch den Vertriebspartnern bewusst ist.

Der Erfolg gibt Lisa Unger und dem Team recht. Denn das Netz der Vertriebspartner für TOTEM E-Bikes in Deutschland wächst stetig. Nicht zuletzt auch deshalb, weil TOTEM E-Bikes lieferbar sind: Die Hochregale sind gefüllt mit Kartons der verschiedenen Modelle, teils sind sie auch schon auf Paletten kommissioniert und warten auf den Transport zu den Handelspartnern. Ein weiterer Vorteil der kurzen Lieferketten.

E-Bike TOTEM Delta 

Auf mich wartet eines der neuesten Modelle: Das TOTEM Delta ist ein Tiefeinsteiger in gediegen-eleganter Lackierung, die im Sonnenlicht schimmert – und natürlich mit Vinka-Mittelmotor. Beleuchtung, Schutzbleche, Gepäckträger, lederne Schraubgriffe und Hinterbauständer: Das Delta scheint auf den ersten Blick ein City-Bike zu sein. Doch die profilierten, nicht zu schmalen Reifen machen es aber sicher auch tourentauglich.  

e-bike-totem-delta-test-abholung
E-Bike TOTEM Delta

Nach einer kurzen Einweisung verlade ich das elegante E-Bike auf den Heckgepäckträger und mache mich auf den Weg nach Hause. 

In der Redaktionsgarage angekommen, nehme ich das TOTEM Delta genauer unter die Lupe.  

Display

Das LC-Display von Vinka am linken Lenkerende fällt sofort ins Auge. Mit der robusten Anmutung und den großen, eindeutig beschrifteten Tasten ist es ein Gegenentwurf zu den immer kleiner werdenden Anzeigen anderer Hersteller. Dieses Display sieht aus, als würde es auch einen Umfaller nicht übel nehmen.

e-bike-totem-delta-test-display-vinka
Display Vinka-Antrieb

Die Anzeigen im Display sind groß und gut ablesbar. Neben den Gesamtkilometern und Tageskilometern kann man sich auch die Kadenz anzeigen lassen. Als Kadenz bezeichnet man die Umdrehungszahl der Kurbeln pro Minuten.

Als Richtwert gilt: Je größer die Kadenz, je geringer die Belastung der Gelenke und je weniger Kraft muss der Motor aufwenden. Jedoch ist die Wohlfühlkadenz bei jedem Menschen unterschiedlich. Meine liegt um 79 herum. Bei vielen Antrieben muss man sich auf das Gefühl verlassen, nicht so bei Vinka. 

Antrieb

Beim E-Bike-Antrieb von Vinka gibt es vier Unterstützungsmodi: Eco, Tour, Boost und Auto. In letzterem regelt die Elektronik die Unterstützung abhängig von der Last, die gerade anliegt.

Der „Auto-Mode“ ist besonders praktisch, da man sich keine Gedanken machen muss, welche Unterstützungsstufen man gerade am effizientesten wählt. Das macht die Elektronik automatisch. Ich kenne das vom Bosch-Antrieb. So viel sei vorab verraten: Vinka hat das mindestens ebenso gut umgesetzt. Die meiste Zeit war ich in diesem Modus unterwegs.

Akku

Der Antrieb wird von einem Akku mit satten 720 Wattstunden Kapazität versorgt, Reichweitenprobleme sollte es da nicht geben. Im mächtigen Rahmenrohr untergebracht, kann er im Rahmen geladen werden oder auch zum Laden entnommen werden. Der Mechanismus ist besser gelungen und deutlich leichtgängiger als bei Bosch.

Schaltung

Die Kraft wird vom Mittelmotor über eine Kette zum Hinterrad übertragen. Um die Antriebskraft an die Fahrwiderstände anzupassen, stehen 9 Gänge zur Verfügung, die über eine Shimano Altus-Schaltwerk sortiert werden können.

e-bike-totem-delta-test-schaltung-shimano-altus
Shimano Altus beim TOTEMDelta E-Bike

Die Shimano Altus Gruppe steht in der Shimano-Produktfolge an zweiter Stelle nach der Tourney und gilt als robust und zuverlässig. Die hydraulischen Scheibenbremsen stammen ebenfalls von Shimano. 

Ausstattung

Das TOTEM Delta ist als City-E-Bike konzipiert. Da sind natürlich Federgabel, Gepäckträger und Schutzbleche Pflicht. Die Suntour Stahlfedergabel NVX30-DS-NLO-27.5 verfügt über 100mm Federweg, der Gepäckträger mit Federklappe kann bis 25 kg belastet werden und verfügt über kleine Traversen rechts und links um Spanngurte einzuhängen, sehr praktisch. Die Schutz”bleche” sind aus Kunststoff gefertigt und werden vom renommierten Hersteller SKS zugeliefert.  

Bereift ist das Delta mit grober profilierten, 2 Zoll breiten All-Terrain-Pneus von CST, aufgezogen auf 27,5 Zoll Felgen. Die Beleuchtung kann vom Lenkerdisplay aus bedient werden, die ergonomisch geformten, ledernen Schraubgriffe, ein breiter Sattel von Selle Royal und griffige Plattformpedale komplettieren die vollständige Ausstattung des Delta. 

e-bike-totem-delta-test-aufgeraeumte-kabel
Zusammengefasste Züge und Kabel beim TOTEM-E-Bike

Verarbeitung

Der Rahmen des E-Bikes mit dem mächtigen Unterrohr ist routiniert und sauber verarbeitet, Kabel und Züge sind sorgfältig zusammengefasst. Das alles ergibt zusammen mit der Metallic-Lackierung ein geradezu edles Erscheinungsbild.

Bevor es zur ersten Fahrt geht, muss das TOTEM Delta, wie alle Testbikes bei VeloStrom, an die Waage. Das Gewicht liegt mit 28,73 kg für ein Tiefeinsteiger E-Bike mit einem solch großem Akku im erwarteten Rahmen. 

e-bike-totem-delta-test-gewicht

Unterwegs mit dem TOTEM Delta

Am nächsten Morgen geht es direkt ins Büro. Den Otinga Flip eben am Gepäckträger eingehängt, den E-Antrieb aktiviert und los geht’s. Wie immer zunächst in der ersten Unterstützungsstufe, hier “Eco” genannt. Der Antrieb spricht in dieser Stellung sanft auf den Pedaldruck an, genau richtig zum Eingewöhnen.  

Was mir danach sofort auffällt ist die Sitzposition. Erwartet habe ich eine aufrechte Haltung, tatsächlich sitze ich mit meinen 179 cm Körpergröße leicht sportlich nach vorne geneigt. Das passt zum elegant-sportlichen Erscheinungsbild des vergleichsweise schmal bereiften TOTEM Delta und bringt eine gute Kontrolle über das e-Bike.  

test-e-bike-totem-delta-mit-otinga

Vertrauen

Bei der Ausfahrt aus der Nebenstraße sorgt die Gabel des Delta für die nächste angenehme Überraschung: Sie spricht für eine Stahlfedergabel erstaunlich sensibel an. Beim Anbremsen vor dem Abbiegen auf die Hauptstraße glänzen die hydraulischen Scheibenbremsen mit sanftem, feinfühligem Ansprechen und guter Wirkung, das vermittelt viel Vertrauen. 

Heute Früh ist der Verkehr lebhaft, da kommt es gut gelegen, dass die vertraute Bedienung der Schaltung wenig Konzentration erfordert.

Kultivierter Motor

Als ich sicher auf dem Radweg angekommen bin, schalte ich die Unterstützungsstufe zunächst von “Eco” auf “Tour”. Der Unterschied ist gut zu bemerken, bei gleicher Drehzahl der Pedale nimmt die Geschwindigkeit spürbar zu.

test-e-bike-totem-delta-detail-vinka-motor
Vinka-Antrieb beim TOTEM-Delta

Bevor ich die Unterstützungsgrenze erreiche, geht es jedoch eine Brückenauffahrt hinauf. Mit rechts schalte ich in einen leichteren Gang und dank der griffigen Tasten ist der Wechsel in die Unterstützungsstufe “Boost” schnell erledigt, die Wirkung überzeugend: Kräftig schiebt mich der Vinka-Antrieb nach oben, die angegebenen 80 Nm der Papierform scheinen alle versammelt zu sein.  

Oben macht der Weg einen scharfen Knick über die Brücke. Hier gilt es punktgenau herunterzuschalten, zu bremsen und langsam um die nicht einsehbare Ecke zu biegen. An solchen Stellen kann man einen nachschiebenden E-Bike-Antrieb überhaupt nicht brauchen.

Der Vinka-Mittelmotor gibt sich keine Blöße, die Entwickler haben ihn gut abgestimmt. Trotz zuvor noch kräftigem Unterstützen stellt er nach dem Stopp der Tretbewegung den Vortrieb sofort ein. Das TOTEM Delta verhält sich dann wie ein herkömmliches Fahrrad ohne Antrieb, super!

Nachdem ich um die Ecke gebogen bin, trete ich wieder in die Pedale, der Antrieb springt wieder an und sorgt mit sanftem, aber nachdrücklichem Antritt für ein breites Grinsen.

Endantrieb

Die Brückenabfahrt naht, die Strecken führt in einer langen Linkskurve bergab. Das TOTEM Delta lässt sich sicher dirigieren und bleibt zuverlässig auf der gewählten Linie. Die Reifen von CST vermitteln viel Vertrauen und ich kann den Schwung der Abfahrt auf die folgende Gerade mitnehmen.

Ein Blick auf den Tacho zeigt knapp 30 km/h, im neunten Gang kann ich noch wirksam mittreten. Ein Hinweis darauf, wie gut die Endübersetzung gewählt ist. 

Auf jede Abfahrt folgt auch eine Steigung, so auch hier. In diesem Fall ist es ein sanfter, aber langer Anstieg über einen Wirtschaftsweg, der mit einigen Kanten, Verwerfungen, Schlaglöchern und Flickstellen aufwartet. Hier überrascht mich die Stahlfedergabel von Suntour erneut mit sanftem Ansprechverhalten und guten Reserven.  

e-bike-totem-delta-test-gabel
Die Stahlfedergabel am TOTEM-Delta überzeugt mit guter Funktion.

Ich habe zwischenzeitlich in den „Auto“-Modus des Vinka-Antriebs gewechselt, der dafür sorgt, dass ich knapp unter der Unterstützungsgrenze bergauf fahren kann. Dabei wird er Motor nicht laut, er ist gefühlt sogar leiser als der Bosch Performance Line CX im Charger 3GT. Spätere Vergleichsfahrten ergeben sogar, dass der Bosch den Vinka übertönt.  

Die Steigung geht in eine Gerade über, die ich nutze, um die Geschwindigkeit über die Unterstützungsgrenze anzuheben. Dabei zeigt sich, dass der Motor die Leistung sanft ausschleicht, ohne sie abrupt einzustellen. Fällt die Geschwindigkeit wieder unter die magische Grenze, steigt der Vinka ohne große Verzögerung wieder in die Unterstützung ein. Sehr gut! 

Praxisgerechte Ausstattung

Im nächsten Ort halte ich beim Bäcker. Das TOTEM Delta verfügt als Trekking E-Bike selbstverständlich über eine Parkstütze. Die ist genau dort angebracht, wo sie bei einem solchen Rad hingehört: Am Hinterbau leistet sie bei beladenem Rad die besten Dienste.

e-bike-totem-delta-test-gesichert

Das Ausklappen, mehr aber noch das Einklappen wird von einem satten “Klack” begleitet, das große Solidität ausstrahlt. Gehört beim E-Bike mittlerweile gar Sounddesign zur Entwicklung? Auf ein Hinterbauschloss verzichtet TOTEM beim Delta, doch da ich E-Bike gerne anschließe und deshalb das Kettenschloß BC 680 von Trelock nutze, stört mich das nicht. 

Performance Vinka-Antrieb

Wenigen hundert Metern nach dem Bäcker geht es mit dem TOTEM Delta (m)eine Gefällestrecke hinunter. Die verläuft in einem scharfen Rechtsknick, der sich mit dem Delta gut fahren lässt. Dahinter geht es dann mit zuletzt über 35 km/h bergab.

Das E-Bike von TOTEM bleibt, trotz einiger Wellen, verlässlich stabil. Nur am Ende, beim scharfen Bremsen vor der 90 Grad-Linkskurve, wird das Heck etwas unruhig. Doch das ist gut beherrschbar und der extremen Situation geschuldet. Im normalen Fahrbetrieb wird man so nicht fahren. 

e-bike-totem-delta-test-bremse
Zuverlässig und gut dosierbar: Shimano-Bremsen am TOTEM Delta.

Kurze Zeit später wird der Radweg zum glatten Asphaltband. Motor und Mensch fühlen sich bei einer 79er Kadenz wohl, das TOTEM Delta schnurrt bei 26 km/h dahin und zeigt, dass es durchaus auch für lange, zügig zurückgelegte Kilometer ausgelegt ist.  

Pannenschutz & Sitzkomfort

Auf dem weiteren Weg über einen Radweg entlang einer Hauptverkehrsstraße sehe ich nach dem Anfahren nach einem Ampelstopp die auf dem Boden liegenden Glasscherben zu spät – und fahre mitten durch!

Obwohl ich jetzt mit einem oder gar zwei platten Reifen gerechnet habe, lassen die scharfen Splitter die CST-All-Terrain-Reifen offenbar unbeeindruckt. Bis zum Testende zeigt sich weder am vorderen noch am hinteren Reifen ein Platten.      

e-bike-totem-delta-test-reifen-scherben

Am Büro angekommen merke ich nach gut 16 Kilometer meinen Allerwertesten. Der Sattel des TOTEM ist für meine Anatomie wohl etwas zu breit geraten. Doch dass ließe sich mit wenig Aufwand ändern.

Ich bin schon jetzt gespannt auf die Heimfahrt. Denn das Gefälle von vorhin wird dann zur Steigung, dann kann der Vinka-Antrieb zeigen, was er kann. 

E-Bike mit Vinka-Mittelmotor bergauf 

E-Bike-Fahren macht immer Spaß, aber besonders bergauf, so geht es mir zumindest. Denn Steigungen nimmt der viel zitierte „elektrische Rückenwind“ den Schrecken. Besonders spannend ist es dabei, wie sich verschiedene Antriebe verhalten.  

Der Vinka-Mittelmotor am TOTEM Delta zeigt auf dem Weg nach Hause deutlich, wie gut die Entwickler die einzelnen Teile den Antriebsstrang aufeinander abgestimmt haben. Die Übersetzung der Shimano-Altus ist so gewählt, dass man auch bergauf gut mittreten kann. Der Vinka-Motor steht mit nominell 80 Nm Drehmoment gut im Futter und zeigt das auch: Denn die Steigung kann nur mit wenig Schwung angefahren werden.  

Trotz zu Beginn noch leichter Steigung nehme ich weiter Fahrt auf. Mit strammen 21 km/h geht es bergan, erst als es nach der Linkskurve steiler wird muss ich in leichtere Gänge schalten.  

Das Motorgeräusch bleibt, trotz Belastung, angenehm leise. Am Ende der Steigung bin ich im dritten Gang 18,5 km/h schnell, etwa 4 km/h schneller als mit dem Jeep FatBike MHFR7100, das mit Hinterradnabenmotor ausgestattet ist, und nur ca. 2 km/h langsamer als mit dem Charger3 GT mit Bosch Performance Line CX.  Das ist ein hervorragender Wert und zeigt sehr deutlich, wie konkurrenzfähig der Vinka-Mittelmotor ist. 

Gravel?

Das Wetter ist herrlich und ich habe noch Zeit, also nehme ich einen kleinen Umweg. Das TOTEM Delta, eigentlich für den urbanen Bereich gedacht, hat etwas grober profilierte Reifen aufgezogen. Deshalb biege ich unterwegs nach links auf einen Singletrail ab.  

e-bike-totem-delta-test-lack-glitzer
Metallic-Lack mit dicker Klarlackschicht am TOTEM Delta.

Der schmale Weg führt über leichten Schotter und Waldboden durch ein lichtes Wäldchen. Hier zeigt das TOTEM, das auch unbefestigte Wege kein Hindernis sind, solange man es nicht übertreibt. Der Grip der Stollen ist gut, das Rahmenlayout liegt aber eher auf der stabilen als der handlichen Seite. Bei forciertem Tempo fallen schnelle Richtungswechsel schwerer, auch die Gabel kommt ein ums andere Mal an ihre Grenzen.

Aber hier gilt es, die Kirche im Dorf zu lassen: Als City-Bike schlägt sich das TOTEM Delta prima und bei angepasster Fahrweise sind auch unbefestigte Feldwege kein Problem und machen sogar das Erlebnis E-Bike intensiver. 

Akkureichweite 

Nach knapp über 35 km Pendel-Tagesfahrleistung komme ich zu Hause an. Die Akkustandanzeige weist noch 4 von 5 Balken aus. Das ist hervorragend und zeigt, das mit dem 720 Wh-Akku das Thema “Reichweite” ernsthaft keines ist: Sie sollte beim gedachten Einsatzzweck des Delta für alle Belange mehr als ausreichend sein.

Das gilt meiner Meinung nach auch für Touren. Zum Vergleich: Mit dem Charger3 GT mit 625Wh Akku habe ich knapp über 100 Kilometer Reichweite im Tour-Modus erzielt. 

Fazit: “Hidden champion” 

Das TOTEM Delta ist ein City-E-Bike, das den Vergleich zu den bekannten, großen Marken nicht zu scheuen braucht. Ausstattung und Verarbeitung liegen auf hohem Niveau, der Mittelmotor von Vinka braucht sich vor den etablierten Platzhirschen nicht zu verstecken. Weder was die Leistung, aber vor allem nicht, was das Betriebsgeräusch angeht. 

e-bike-totem-delta-test-linke-seite-aufmacher

Besonders sympathisch ist die Möglichkeit, dass im Falle eines Falles der Motor beim Distributor in Deutschland repariert werden kann. Das ist selten und im Sinne einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen wesentlich sinnvoller als der Austausch des kompletten Antriebs.  

Zudem werden TOTEM Bikes, soweit wie es geht, in der EU gefertigt, demnächst soll das auch für die Vinka-Motoren gelten. 

Verfügbarkeit & Preis

Bleiben noch die Themen Verfügbarkeit und Preis. Nach Angaben von B.W. Vertrieb sind derzeit alle Modelle, dank vorausschauender Lagerhaltung und kurzer Lieferketten, innerhalb weniger Tage lieferbar.

test-e-bike-totem-delta-lager-b-w-vertrieb
Aktuell sind alle E-Bikes von TOTEM kurzfristig lieferbar.

Der Preis für das TOTEM Delta beträgt aktuell (Stand 10/2022) 2.898 €. Das ist ein faires Angebot.

Wer nach einem grundehrlichen, robusten und preiswerten Tiefeinsteiger E-Bike aus europäischer Fertigung sucht, das noch dazu elegant aussieht und nicht an jeder Ecke steht, und dazu noch verfügbar ist, der sollte unbedingt das TOTEM Delta zur Probe fahren.  

Wo das möglich ist, kann auf der interaktiven Landkarte des Distributors B.W. Vertrieb zu sehen. 

Mehr Infos zu den E-Bikes von TOTEM gibt es online bei B.W. Vertrieb. 

[Text [at], Fotos: VeloStrom]

Transparenzhinweis: Das E-Bike wurde vom Hersteller für den Test kostenfrei und ohne Vorgaben zur Verfügung gestellt.

Newsletter-Abo-Motiv-Fatbike
Alexander Theis
Letzte Artikel von Alexander Theis (Alle anzeigen)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert